Von Wünschen und Plänen, und dass meist alles ganz anders kommt

Ja, wie fange ich am besten an? Denn beim Nachdenken über ein vielleicht für euch ganz banales Thema, nämlich SarahPlusDreiHome, merke ich, wie viel sehr Persönliches doch dahinter steckt. Über mich. Über Wünsche und Pläne. Oder auch die Nichterfüllung von Wünschen und Plänen. Denn meine Leidenschaft zum Einrichten, die ist eigentlich erst so richtig entfacht worden, als ich dachte, es ginge nichts mehr. Sowohl beruflich als auch privat. Der Ausweg daraus war, glaube ich, dass ich den Plan gefasst hatte mich zu verändern. Aber von vorne:

Ja, wir haben lange versucht ein Kind zu bekommen. Ich glaube, das wissen einige von euch, die mich schon lange lesen. Vor unserer Hochzeit hatten wir eine große Wohnung bezogen, natürlich mit Kinderzimmer. Und nach der Hochzeit? Dachte ich eigentlich jeden Monat, JETZT muss ich doch schwanger sein. War ich aber nicht. Und ich will auch ehrlich mit euch sein: Ich habe ein Kind für uns gewünscht, es aber auch als Ausweg aus einer beruflichen Situation für mich erhofft. Krass, dass ich das jetzt wirklich hier so öffentlich aufschreibe. Aber ja, es war so. Mein Job war für mich die Hölle. Verbunden mit der privaten Belastung eines unerfüllten Kinderwunsches irgendwann zu viel. Viel zu viel. Ich wusste nicht mehr was ich wollte, nur das alles, so wie es war, auf jeden Fall nicht mehr. Ich hatte kein Kind, ich hatte keinen Job, in dem ich mich auch nur ansatzweise wohlgefühlt habe, nein, ich hatte erstmal gar nichts. Was folgte, war eine, wie heißt das so schön, einvernehmliche Trennung mit dem Arbeitgeber. Als es soweit war und ich sage euch ehrlich: das war kein Spaziergang, wusste ich endlich, was ich machen wollte. Ich wollte das Geld meiner Abfindung als Startkapital nutzen um mich selbstständig zu machen. Und nein, nicht im Bereich Marketing und Social Media, wo ich irrwitzigerweise heute selbstständig arbeite, ich wollte mich im Bereich Einrichtung oder wie man so schön sagt Interior selbstständig machen. Das geplante Kinderzimmer, was mich lange strafend leer angeschaut hatte, wurde zu meinem Arbeitszimmer. Ich schrieb einen Business Plan, knüpfte Kontakte. Ich wollte mich als sogenannter Home Stager selbstständig machen. Home Staging ist eine Mischung aus Verkaufstechnik und Innenarchitektur mit dem Ziel, ein Haus oder eine Eigentumswohnung in einem kürzeren Zeitraum und mit mehr Erlös als mit konventionellen Methoden zu verkaufen. Es wird versucht, der Immobilie ein Flair zu geben, das möglichst breite Kreise potenzieller Käufer anspricht. Mit einer Home Stagerin zusammen arbeitete ich an den ersten Referenzprojekten für meine Homepage.

Dabei kam dann die große Überraschung, unsere Tochter war auf dem Weg. Ich wusste es schon sehr früh, hätte sogar wahrscheinlich in meinem lukrativen Arbeitsvertrag bleiben können und die Schwangerschaft über einfach zu Hause bleiben können und dann ein Jahr Elternzeit mit dem Höchstsatz an Elterngeld. Ich habe es aber nicht gemacht. Irgendwie dachte ich, wenn das Kind jetzt abgeht, dann bestimmt, weil ich doch bei der Firma geblieben bin. Ich habe es also durchgezogen. Oft mit dem schlechten Gefühl, was denn nun wird, wenn ich nach der Elternzeit nicht auf einen festen Job zurückkehren kann. Was ich nicht bis zum Ende durchgezogen habe, war das Home Staging. Einfach aus dem Grund, weil es am Anfang einer Selbstständigkeit ist wie in allen Bereichen: Man muss erstmal alles alleine machen. Heißt: beim Einrichten vor allem Möbel schleppen und aufbauen. Ging also nicht mehr so gut.

Nachdem Lütti da war, bin ich auf Projekt-Basis wieder in meinen alten Bereich gegangen. Und wie es dann mit CJ kam und dem Bloggen, das hatte ich ja schon mal aufgeschrieben. Dieser Blog hier und die zugehörigen Social Media Kanäle, das ist einfach so passiert. Das war nicht geplant. Die Planung, die kam erst, als ich überraschend feststellte, wie viele Menschen ich erreiche. Das mich doch mehr als 2,3 Leute lesen. Mittlerweile sind wir eine Menge. Hier und auf Instagram folgen uns viele Menschen. Das freut mich wirklich sehr und hätte ich so nie für möglich gehalten. Manchmal ist es auch komisch, wenn mich fremde Menschen ansprechen mit einem “ich kenne dich doch”. Heute ist vorwiegend der Blog meine Selbstständigkeit und dieses Business habe ich zu Tag 1 nach dem ersten Geburtstag meines Sohnes offiziell angemeldet. Deshalb passt das Beitragsbild so schön.

Was mit der Vielzahl der Leser vielleicht etwas geschwunden ist, ist die Leichtigkeit. Ich hatte es ja schon ein, zweimal zum Ende des Jahres erwähnt: ich weiß manchmal nicht mehr, was ich posten soll, oder besser gesagt: wie. Die Instagramwelt wird immer schillernder durch professionelle Fotografen und Photoshop Künstler. Ich weiß nicht, was ich schreiben soll. Schreibe ich etwas, habe ich gleich Sorge, dass sich wieder jemand auf den Schlips getreten fühlt und lösche es dann wieder. Obgleich es meine Meinung ist, aber es fällt mir zusehends schwerer diese zu kommunizieren. Einfach weil ich den Eindruck habe, dass kritische oder besser: kontrovers diskutierte Themen nicht mehr so gerne gelesen werden. Zumindest wenn man von Instagram als Verlängerung ausgeht.

SarahPlusDrei steht glaube ich mittlerweile ziemlich klar für einen Familienblog. Für uns als Familie mit allen drum herum. Da ist wahrlich ganz weit vorne das Thema Reisen und nimmt unter #sarahplusdreitravel auch einen großen Teil der Posts ein. Aber auch die Familienkonstellation, wir als Paar und Eltern. Ja klar, es geht auch noch ein wenig um Einrichtung. Unter #sarahplusdreihome auch mit einem eigenen Hashtag. Aber das Einrichtungsthema, das kommt mir zu kurz. Dafür mache ich es einfach viel zu gerne, habe so viele Bilder, die gar nicht alle auf SarahPlusDrei passen. Ich habe euch gefragt. Ca. zwei Drittel von euch möchten, dass alles so bleibt wie bisher. Dass SarahPlusDrei von allem etwas hat. Das soll auch so sein. Der Blog und auch der Instagramkanal wird sich weiter vorwiegend um Familie drehen, um Reisen, Wohnen und Rezepte. Und klar, es wird auch weiterhin Interiorposts geben.

Zusätzlich möchte ich mir aber für mich ein kleines Baby schaffen. Auf SarahPlusDreiHome möchte ich mich voll in Sachen Einrichtung austoben. Inspirieren. Zeigen, dass man auch den ein oder anderen Schnapper für die Wohnung machen kann – das mache ich nämlich fast mit am liebsten :-) Ein tolles Geschirr genauso wie Schätze vom Flohmarkt. Ich möchte euch auch mal in andere Wohnungen mitnehmen. Wohnungen, die mich inspirieren oder sagen wir begeistern. Denn oft schaue ich mir auch etwas bei Freunden ab. Es soll einfach etwas von allem sein und ich freu mich drauf. Vielleicht hat der ein oder andere von euch ja auch Lust einmal bei SarahPlusDreiHome vorbeizuschauen. Ich gehe es jetzt erstmal genauso an, wie ich vor 4 Jahren SarahPlusDrei angefangen habe: “Wahrscheinlich lesen es ja nur zwei, drei Leute und wenn es nichts ist, dann schalte ich es einfach wieder ab.” Das passt dann auch wieder zu uns: einfach mal ausprobieren.


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