Ich bin ganz ehrlich: ich bin UNHEIMLICH glücklich, dankbar, zu Tränen gerührt. Es ist einfach nur schön, nur schön hier zu sein. Mit den Kindern, mit meinem Mann. Für die Elternzeit mit Kind Nr. 2 haben wir uns für Bali entschieden und dies war ganz genau die richtige Entscheidung. Es fühlt sich ein bisschen an wie im Paradies. Ich bin glücklich, wir sind glücklich. Fühlen uns wohl, sind zufrieden, sind endlich mal wieder so richtig entspannt. Alle. Sogar die Eltern.
Es liegt ein tolles, aber vor allem auch sehr anstrengendes Jahr hinter uns. Die ersten Monaten mit Baby und Kleinkind empfang ich extrem anstrengend. Wir Eltern sind ganz schön an unsere Grenzen gekommen, da blieb nicht viel Zeit für uns als Paar. Vielmehr haben wir organisiert, funktioniert. Zu wenig gemeinsame Gespräche, zu wenig Zärtlichkeiten. Wir wünschten uns Zeit – für uns als Paar und für uns als Familie. Den ursprünglichen Plan ein Haus in Frankreich oder Italien zu mieten haben wir nach unserem Urlaub im Ferienhaus in Dänemark verworfen. Nein, wir wollten uns mal um nichts kümmern. Um gar nichts. Nicht einkaufen, nicht kochen, nicht putzen. Schön wohnen, toll essen und im Idealfall auch mal ein wenig Zeit zu Zweit verbringen. Aber vor allem eins: voll abschalten.
Unsere Wahl ist auf Bali gefallen. Für 4 Wochen – die gesamte Elternzeit meines Mannes. Hier waren wir bereits vor acht Jahren gemeinsam als Paar. Sind mit einem eigenen Auto über die Insel, haben die Gilis besucht und auch Lombok mit einem Mietwagen unsicher gemacht. Wir hatten also schon viel gesehen. Die Gefahr sich im Sightseeing Stress zu verlieren bestand also nicht. Wir haben uns über Impfungen erkundigt, Hotels im Voraus gebucht, Nahrung fürs Baby eingepackt. Und trotzdem war ich unsicher: wird das wirklich toll werden? Wie verpacken die Kinder den Flug? Die Zeitumstellung? Der Kleine das Essen? Und wird unsere 3 jährige schon sehr bald ihre Freunde vermissen? Ist das Rumreisen vielleicht zu viel für die Kinder? Sag man nicht immer sie vertragen Ortswechsel so schlecht? Kurz: ich habe doch ein wenig Bauchschmerzen bekommen.
Und dann gings los. Einen Tag nach dem ersten Geburtstag meines Sohnes. Was wir eingepackt haben und wie wir uns auf den Flug vorbereitet haben könnt ihr ja hier lesen. Kurz zum Flug: es hat sehr gut geklappt! Beide Kinder haben viel geschlafen und das Umsteigen ging problemlos. Wir Eltern sind schon viel Langstrecke geflogen und ich kann sagen: die Kinder haben das weit besser gemacht als wir bislang auf unseren Flügen.
Der Jetlag war vor allem für unseren Jüngsten gar kein Problem. Unsere Tochter brauchte wie wir drei Tage, dann war sie drin in der neuen Zeit und wir alle ab Tag eins angekommen: im Paradies!!!!
Wir haben schon viele Länder gesehen, aber kaum eins, was sooooo entspannend ist wie hier auf Bali. Die herrlichsten Gärten, die tollsten Blumen. Überall duftet es nach Frangipani. Die Kinder spielen am liebsten mit all den schönen Blumen die überall liegen. Ich sauge den Duft ein wie eine Wellnessbehandlung und Gehirnwäsche gleichzeitig. Wir liegen im Schatten, lesen. Die Kinder spielen. Im Sand, im Wasser. Füttern die Fische in all den angelegten kleinen Teichen. Untersuchen die vielen Götterstatuten. Lütti gibt dem Gott Ganesch mittlerweile High Five und manchmal versuchen sie auch aus den Göttergabe Bonbons (Lütti) und Reis (CJ) zu stibitzen.
Wir lassen uns treiben. Leben in den Tag hinein. Manchmal gönnen wir Eltern uns auch eine Massage. Aber eigentlich ist das nicht nötig. Denn wir sind so schon absolut entspannt. Die Kinder auch. Nur so kann ich mir erklären, dass sie zumeist den ganzen Tag einfach zufrieden spielen, planschen.
Trostanfälle gibt es hier viiieeel weniger als zu hause. Sie fühlen sich wohl. Unser Baby hat hier entschieden richtig zu essen. All die Babynahrung hätten wir auch zu Hause lassen können. Er isst einfach alles. Egal ob all die tollen Früchte oder das balinesische Essen. Es sitzt zumeist im Hochstuhl und isst schon mit der eigenen Gabel – grinsend bis über beide Backen. Wenn die Kinder keine Lust mehr haben am Tisch zu sitzen, spielen sie entweder direkt im Sand (wir essen oft am Strand) oder eine der Balinesen zieht mit den Kids los. Die sind hier nämlich vor allem eins: UNHEIMLICH kinderfreundlich!!!!
Was noch dafür spricht das sich die Kinder wohl fühlen: unsere Kinder schlafen zu Hause echt schlecht. Gerade der Kleine über Tag meist gar nicht. Hier ist das Gegenteil der Fall. Der Kleine schläft über Tag zweimal einfach im Buggy und abends fallen die beiden wie die Steine ins Bett.
Für uns heißt das: wir haben wir Zeit für uns. Für uns selbst, in der wir endlich mal wieder lesen, was für uns selbst machen. Für uns als Paar, zum reden, zum Zärtlichkeiten austauschen. Ich würde sogar sagen hier haben wir uns erste richtig gefunden als Familie zu viert. Jeder seinen Platz. Zusammen mehr als harmonisch.
Im Alltag, einer daheim mit zwei Kindern, der andere viel arbeitend, war das oft schwer. Es gab oft Spannungen. Hier ist der Akku wieder voll. Wir haben Energie. Wir fühlen uns soooo wohl in unserer Haut. Die Zeit hier auf Bali ist für mich einfach nur schön und ich würde mir soooo sehr wünschen das es ewig so weiter geht. Um es mit den Worten unserer Tochter zu sagen, die sonst schnell Heimweh geplagt ist: ich möchte das wir immer hier bleiben!
Ich auch, denn noch nie habe ich mich dem Himmel so nah gefühlt, konnte mein Glück fühlen, oder besser gesagt begreifen. Ich bin dankbar. Für meine Familie und für jeden einzelnen Tag den wir gemeinsam in diesem Paradies verbringen dürfen.
Für alle die über eine Elternzeit auf Bali nachdenken, oder einfach nur genau wissen wollen was wir so erlebt haben, werde ich alle Stationen unserer Reise beleuchten. Ein paar Tipps geben und euch teilhaben lassen, an der bisher schönsten Zeit unserers Lebens als vierköpfige Familie.