Die Frage der Verantwortung – G20-Rückblick einer Hamburgerin

Hamburg – schönste Stadt der Welt. Ehrlich gesagt bin ich ziemlich sauer. Auch zwei Tage nach dem Ende des G20 Gipfels ist nichts passiert. Oder doch, es wurde viel aufgeräumt. Ich glaube, das Meiste von selbst betroffenen Bürgern. Von Bürgern, die in ihrem Lebensraum oder in ihrem Eigentum extrem von den Krawallen im Rahmen des G20-Gipfels getroffen wurden.

Es wurde viel gegen G20 in Hamburg auf die Strasse gegangen. Von dem Großteil der Bürger dieser Stadt friedlich. Es wurde gegen G20 und vor allem auch gegen die Fehlentscheidung demonstriert, diesen Gipfel in unserer Hansestadt abzuhalten. Beim “Lieber tanz ich als G20” war ich auch dabei und kann sagen: Es war eine richtig gute Veranstaltung. Zu seiner Meinung stehen, mit seinem Gesicht. Das ist mir wichtig. Verantwortung übernehmen.

Ich glaube, den meisten Bürger war lange vorher klar, wie weitreichend die Fehlentscheidung sein könnte. Die Entscheidung den G20-Gipfel in einer Stadt abzuhalten, die europaweit für ihre Krawalltage bekannt ist. Mindestens zweimal im Jahr herrscht hier bereits Ausnahmezustand. Zwischen vermeintlichen Linken (eine politische Gesinnung kann ich hier allerdings nicht erkennen) und der Polizei.

In den vergangen Tagen hat Hamburg 20.000 Polizisten zusammengerufen um ein paar wenige Politikern, sehr viel mehr Einwohner und eine ganze Stadt zu schützen. Ein riesiges Polizeiaufgebot in einer Millionenstadt und trotz dessen kam es zu extremen Krawallen. Die Polizei hat bestimmt ihr Bestes geben, ist selbst in Mitleidenschaft gezogen worden. Hat selbst viele Verletzte in den eigenen Reihen. Aber sie als ausführende Instanz konnte die Stadt und ihre Einwohner auch nicht ausreichend schützen vor brutalen Krawallmachern, die wohl vor nichts zurückschrecken. Aus dem 12-minütigen Videozusammenschnitt des Hamburger Abendblatt kann man aber auch gut sehen, dass es sich bei den Krawallmachern durchaus nicht nur um den sogenannten schwarzen Block handelt, sondern auch um viele wohl Mitläufer.

Am Ende des Tages kann man froh sein, dass es sich “nur” um abgebrannte (und davon sehr viele) Autos und Inventar handelt und dass keins dieser Feuer auf ein Haus übergegangen ist. Dass es Verletzte gab, aber keine Toten. Das hört sich krass an? Der schaue sich bitte obiges Video von Anfang bis Ende an.

Aber wer trägt nun die Verantwortung? Im Vorfeld hat unser Bürgermeister den G20-Gipfel ja mit dem Hafengeburtstag verglichen:

Wir würden am 9. Juli gar nicht merken, dass G20 Gipfel war. Nahezu ein Hohn, wenn man am 9. Juli in die Straßen der Hansestadt schaut. Bürgermeister Olaf Scholz sagt selbst, dass die Polizei den Kopf hingehalten hat. Meiner Meinung nach den Kopf hingehalten für ein große politische Fehlentscheidung.

Ich als Bürger der Stadt Hamburg, welche sich doch durch den Bürgermeister vertreten fühlen soll, tut dieses ganz klar nicht mehr. In jedem Unternehmen werden Geschäftsführer und Manager für Fehlentscheidungen zur Verantwortung gezogen, ich als Selbstständige stehe jeden Tag in der Verantwortung für mein Handeln und muss die Folgen von Fehlentscheidungen selbstverständlich auch selbst tragen. Selbst unseren kleinen Kinder bringen wir bereits bei, dass sie die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen müssen. Und unser Bürgermeister? Der sieht die Verantwortung allein bei ein paar tausend Krawalltätern. Ich sehe die Verantwortung für

  • Bürger, die sich fürchten mussten
  • Bürger, die tagelang aus der eigenen Stadt geflohen sind
  • Bürger, die ihre Geschäfte tagelang schliessen mussten und
  • die vielleicht Teile ihrer Existenz verloren haben

ganz klar bei den politisch Verantwortlichen, die diesen Gipfel in unsere Stadt geholt haben. Olaf Scholz muss für mich die Konsequenzen ziehen. So wie er es auch für andere für ihr Handeln fordert.
Für mich ist nämlich auch ganz klar, wer hier die Verantwortung trägt: Der, der die Verantwortung für die Stadt und ihre Bürger trägt.


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