Danke der Nachfrage, aber ich bin NICHT schwanger!

Ach, ich ärgere mich gerade so. Sollte ich gar nicht, weiß ich. Aber irgendwie finde ich, Distanzlosigkeit hat auch seine Grenzen. AUCH wenn man sich wie ich sichtbar im Netz bewegt. Denn auch das macht einem nicht zu einem Roboter, an dem einfach alles, was Menschen ungefiltert und ohne mal vorher den Kopf anzuschalten, abprallt. Aktuell habe ich gerade wohl für den ein oder anderen wohl einen zu dicken Bauch, was dazu führt, dass man mir öffentlich eine Schwangerschaft andichtet. Muss ich aber angeblich alles abhaben können. Warum jetzt genau?

Über andere urteilen, das ist im Netz einfach geworden. Denn was für mich zum Beispiel gilt, gilt ja für alle anderen auch. Ach was, es geht genau in die Richtung, die wir Frauen doch angeblich alle nicht mehr wollen: Body Shaming. Aber was tun wir stattdessen? Wir teilen schön aus. Eben weil einer die zu blonden Haare hat, die zu dicke Nase, zu klein ist, zu schlank oder eben wie ich: wohl für den ein oder anderen einen zu dicken Bauch hat.

Aber ich muss das ja haben können. Schließlich habe ich ganze zwei Mal hier öffentlich über dritte Kinder gesprochen. Nicht “dass wir uns ein drittes Kind wünschen.” Nein. Aber was soll’s. Einfach mal druff. “Man wird ja schließlich vermuten dürfen, wenn ein Bäuchlein zu sehen ist” – “Erst alles preisgeben und sich dann beschweren.” – Das hat sie halt davon “so what!”. Ja, ich beschwere mich:

Liebe Frauen, die ihr meint, mir bei jeder wohl für eure Augen ungünstigen Position eine Schwangerschaft andichten zu können, euch sei eines gesagt: Wenn es so wäre, würde ich euch früh genug informieren. NACH meinen Freunden, meiner Familie, nachdem WIR uns sicher wären, dass wir es öffentlich teilen wollen. ABER und jetzt müsst ihr ganz stark bleiben: Vielleicht kriegen wir auch gar kein drittes Kind, wir sind nämlich alles andere als unglücklich mit unserem Leben.

Distanzlos. Ja, genauso empfinde ich solche Kommentare. Auch wenn sie unter dem anonymen Deckmäntelchen des Internets geäußert werden. Ist nicht eine gewisse Form von Distanzwahrung eine Tugend? Wie verhält man sich im wahren Leben? Ja, es wird unter vorgehaltener Hand getuschelt. Über das, was einem selber nicht passt. Dass das auch verletzend sein kann, sollte man sich vielleicht einmal vorstellen. Und was dahinter steckt, weiß auch keiner. Ich schrieb da neulich mal einen Artikel zu. Thema Kinderwunsch – Du kannst den Leuten nur vor den Kopf gucken. Über keine Kinder, Wunschkinder, Einzelkinder & Großfamilien.

Das gilt für das Gegenüber, egal ob digital oder real. Oder wer weiß es schon? Vielleicht probieren wir schon ewig und es klappt nicht, vielleicht hat es erst geklappt und dann leider doch nicht, vielleicht ist es ein Babybauch und ich will es noch nicht erzählen. Vielleicht ist es auch einfach was es ist: Ein Foodbaby oder eine für eure Augen ungünstige Perspektive.

Jeder ist nämlich so glücklich, wie er mag. Mit keinem, einem, zwei, drei, vielleicht auch acht Kindern. Und ich bin oben drauf auch noch mit meinem Körper im Großen und Ganzen zufrieden.

Zerbrecht euch bitte nicht anderer Leute Köpfe und denkt zweimal nach, bevor ihr etwas äußert: Im Netz und im wahren Leben.

PS: Auf dem Bild oben, so vor 10 Monaten, wiege ich übrigens genauso viel wie heute. Es scheint also alles eine Perspektive zu sein. Vor allem in den Köpfen.


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