Ich brauche eine Pause. Pause vom Internet, nur mal kurz analog sein. Ein bisschen. Noch vor kurzem (1,5 Jahre sind in meinem ja schon etwas längerem Leben eine kurze Zeit) war ich quasi analog. Dann wurde das etwas mehr und seit gut einem Jahr habe ich einen Blog, ich habe einen Instagram Account und ja, ich habe auch einen vielleicht etwas stiefmütterlich gepflegten Facebook Account (die meisten kennen diesen anscheint auch nicht :-))
Nun gebe ich einen Einblick in mein Leben und ich schaue tagtäglich in viele andere Leben rein. Das digitale Fenster macht es möglich. Möglich viel zu sehen was eigentlich noch schöner ist als das eigene Leben. Während ich so in die anderen Leben schaue, bleibt meins eigentlich einen Moment lang stehen. Ist es nur ein Moment? Oder “verschwende” ich mittlerweile zuviel Zeit damit “nur kurz mal” bei anderen rein zu schauen?
Da kommt man so an Fragen wie “Was ist wirklich wichtig?”, “Woher ziehe ich meine Energie?” Ich habe schon immer sehr gerne gearbeitet. Das brauche ich. Momentan ist meine Arbeit das Bloggen und das macht mir sehr viel Spaß. Neben dem Bloggen gibt es Bereich Social Media so viele sogenannte Real Time Plattformen. Aber Real Time wo ist da die Grenze? Wann nehme ich euch mit, wann nicht? Wann schaue ich aufs Handy und wann nicht? Muss ich mittlerweile richtige Arbeitszeiten haben? Müsste ich wahrscheinlich, denn mein Tag ist unterbrochen. Oft poste ich was auf Insta, aber schaue dann auch mal “kurz” was sie anderen so machen. Aus kurz wird lang. Zu lang. Und wann ist eigentlich Feierabend? Wochenende? Urlaub? Und wer ist das eigentlich dahinter, der meine Leistung beurteilt? Denn ihr beurteilt sie, jeden Tag. In dem ihr mich lest, indem ihr meine Bilder bei Instagram verfolgt, indem ihr Kommentare postet die mich freuen, indem ihr einfach dabei seid.
Ich freue mich über euch, über jeden einzelnen. Aber ich bin eben doch nicht diese Profi Bloggerin, der einen Haufen negativer Kommentare unter einem Post von mir bei der Eltern.de egal sind, der es bums ist was die Leute denken. Heute habe ich eigentlich einen sehr schönen Tag mit meinen Kindern gehabt und zum Abschluss nicht Instagram taugliche Blumen gekauft und als ich mich bei diesem Gedanken erwischte, habe ich mich ehrlich gesagt ein bisschen erschrocken.
PS: warum dieser Beitrag auf dem Blog steht? Ich blogge unheimlich gerne, ich schreibe gerne, der Blog, das bin ich und deshalb ist hier auch Platz für genau solche Zeilen.
Diese Zeilen habe ich vor wenigen Wochen geschrieben und sie nicht veröffentlicht. Aus aktuellem Anlass habe ich einen Artikel zum Thema Bloggen und Burnout geschrieben und in diesem Rahmen obigen Text veröffentlicht. Das Bild zeigt meinen einzigen analogen Tag aus dem letzten Jahr: den Geburtstag meines Sohnes.