Nun ist er also zwei. Der Kleine, das Baby. Er ist natürlich immer noch mein Baby, meine Tochter auch und wie sie das gerne zu mir sagt: das werden sie auch immer bleiben. Nur der Kleine, ja, der ist das noch ein bisschen mehr. Jetzt gibt es eben dieses: die Größe, der Kleine. Und wahrscheinlich will man den Kleinen immer gerne noch ein bisschen länger klein halten, weil man am größeren Kind auch sieht wie schnell die Zeit voranschreitet.
Nun ist er also zwei, der Kleine und was soll ich sagen. Nachdem Das erste Jahr zu viert – Glück und Anstrengungen kennen keine Grenzen… mich, oder besser gesagt uns, schon manchmal an den Rande der Belastungsgrenze geführt hat, und ja, ich beim Lesen dieses Postes auch die ein oder andere Träne verdrückt habe, fragte ich mich wie war das zweite Jahr? Auch anstrengend :-)
Aber anders. Ja, es hatte seine Hochphasen. Schlaflosigkeit wie ich sie wirklich noch nie erlebt habe und vielleicht auch hoffentlich nicht mehr erleben werde. Ich bin froh das ich das alles ausgeschrieben habe, denn im Nachhinein verklärt man glaube ich oft WIE SEHR einen Schlafmangel fertig machen kann. Und ja, wir waren ziemlich fertig. Da braucht man Verständnis, vor allem auch für sich selbst Müde, müde und erschöpft, aber immer „Maaaaama!!!“ – Tipps zum Durchhalten und man muss auch ganz klar Grenzen ziehen können. Durchhalten Mama – Freundin und Frau dann morgen wieder und Regeln waren gestern. Ich habe nun Faltencreme. Fürs ganze Gesicht und Refiller für die besonders harten Stellen. Ich habe den Eindruck in diesem letzten Jahr bin ich optisch um fünf Jahre gealtert.
Ja es ging in einigen Teilen um Durchhalten. Ums Aushalten. Das wird alles vorbei gehen, ist eine Phase. Ja, die schwierigen Dingen prägen oft die Erinnerung. Aber die schönen Dinge überwiegen doch. Und so kann ich eins nach zwei Jahren mit zwei Kinder sagen: SCHEISSE, ES IST SOOOOO WUNDERSCHÖN MIT DIESEN ZWEI KINDERN!!!! JA, ich könnte durchdrehen, laut lachen, tanzen. All das machen ich nämlich mit diesen beiden. Diesen beiden die sich ernst unterhalten. Lütti eher die Rolle der redenden und CJ die des ja oder nein Sagenden einnimmt. Die sich Spiele aus denken und jeder so seine Rolle hat (ok, Lütti gibt oft Anweisungen). Sie beide mit ihren Steckenpferden durch die Wohnung flitzen. Die eine ,Hüah, Hüah!” Der andere “Huah, Huah!” Der Kleinen meint er wäre mindestens auch vier Jahre alt – wie seine Schwester. Wenn nicht älter. Der neben einem steht wenn Lütti mal Ärger bekommt, den Finger hebt und “Auteit, Autteit!” (Auszeit, Auszeit) ruft. Einen kleinen Bruder der morgens wach wird und als erstes den Namen seiner Schwester ruft. Einen Bruder, der nicht mal mit Mama was alleine machen möchte sondern, immer gleich nach seiner Schwester fragt. Und eine Schwester die immer wieder sagt “ist es nicht süß!, ist er nicht niedlich!” Boah, was habe ich in diesem Jahr viel gelacht, unheimlich viel. Die beiden sind wirklich witzig. Zusammen.
Nein, hier ist auch nicht jeden Tag eitel Sonnenschein und der Kleine lässt sich die Butter nicht vom Brot nehmen. Leider macht er auch nicht hält vor Lüttis gebauten und leider darf er auch nicht immer ins Zimmer wenn Lütti dort “was geheimes macht”. Nein, doch, nein, doch – können sie stundenlang hintereinander machen. Und ja streiten wie die Kesselfliker.
Aber ich glaube sie nehmen sich sogar jeden Tag in die Arme, CJ sagt “smusen”. Sie schmieden Pläne was sie spielen sollen. Lütti klagt CJ ihr leid wenn sie Ärger mit uns hat. Hat der eine Auszeit, weil er das Geschwisterkind geärgert hat, geht der ander trotzdem hin um zu trösten. Ja, es ist ein ganz größes Glück zu sehen das sie sich haben.
Und wir, wir Eltern? In der Schwangerschaft habe ich mich oft gefragt ob ein zweites Kind nicht zuviel wäre. War doch alles gut so wie es ist, zu dritt. Im ersten Jahr habe ich mich gefragt ob der Altersabstand nicht Wahnsinn ist. Und heute? Heute sagte ich wir haben alles richtig gemacht!!! Auch für uns Eltern. Die Kinder spielen sehr viel und unheimlich gerne miteinander. Gehen gemeinsam in einen Kindergarten. Sind ein Team.
Da bleibt dann auch wieder Zeit für einen zweites Zweierteam: uns Eltern.