Harmoniesucht und Superlative – dies und andere DON’Ts in der Weihnachtszeit

Uih, Weihnachtszeit. Apropos Zeit. In der der Weihnachtszeit hat nämlich eigentlich keiner Zeit. Besinnlichkeit geht doch oft verloren und man versucht es irgendwie allen recht zu machen. Auch sich selbst? Als Mama wird man ja oft über die Maßen harmoniesüchtig und hat einen Hang zu Superlative.

Ja, da kann man auch mal ganz schnell durch drehen. Dann läuft alles doch nicht so geplant und wie in dem besinnlichen, fröhlichen Weihnachtsfilm in meinem Kopf. Ein paar meiner Don’ts habe ich euch mal aufgelistet und ich sage euch eins: die Liste ist aus ganz, ganz vielen Learnings entstanden…

  1. Selbstgebastelter Adventskalender – habe ich Gott sei Dank schon aufgegeben als ich vor Jahren mal einen für meinen Mann machte – 24 Papppinguine unter 1001 Scheiße-Schrei. Einen für Kinder zu befüllen macht ja schon so 24 bis 72 kleine Geschenke. By the way: ich bin mir sicher, die Kinder freuen sich nicht weniger über Schoki- oder Gummibärchenkalender. Ich habe dieses Jahr einfach Butterbrottüten genommen – ich sage aber nicht, das ich im Ausverkauf nicht noch den Haribo-Kalender schieße. Mal schauen wie lange die Tütchen haltbar sind…
  2. Tour de Allemagne – deine Eltern wohnen im Ruhrgebiet, dein Mann kommt aus Leipzig aber die Großeltern wollen die Enkel doch sooooo gerne beide sehen? Selbstverständlich unter ihrem Weihnachtsbaum! Ja, auch eine eigene Familie gegründet zu haben, qualifiziert im Normalfall nicht zur Ausrichtung der Feierlichkeiten. Nein, eher im Gegenteil. Hier hart bleiben. Ihr könnt nicht überall sein.
  3. Das Spiel kann man übrigens gerne auf die gesamte Familie anwenden. Sätze wie “Wir sehen euch ja nie”, “ihr kommt ja kaum” sind da lieb gewordene Druckmittel. Mir fällt dazu gerne ein, dass die Strecke in BEIDE Richtungen die GLEICHE Entfernung hat. Und wenn man nicht gerade kurz vor Kollaps steht, am Stock geht oder sonstige SCHWERE Altersgebrechen hat, reist es sich meist viel leichter als mit kleinen Kinder. Das mal nur so am Rande.
  4. Lebkuchenhäuser von Ikea – Erstens: wie kann ein Lebkuchenhaus bitte aus 10! Teilen bestehen?! Zweitens: in 12 Schritten zusammen gebaut werden. Wenn ich noch eines brauche, um mir den totalen Stress für 3 Euro nach Hause zu holen, dann wohl das. Ich hab’s probiert. Ich Wahnsinnige! Wer braucht ein Haus in 10 Teilen? Wollte ich eigentlich Lebkuchenhausbauer werden? Wir haben dann am Ende das Dach zusammen gesetzt. Ergebnis seht ihr unten. Wer noch Lebkuchenhaus süchtig ist: man kann auch gut Butterkekse zusammen setzen. Ist garantiert stress-frei.
  5. Zurück zu den Pflichtbesuchen – es muss nicht unbedingt durchs ganze Land gehen. Es reicht auch ein gemeinsamer Heimathafen. Das ist sogar meist noch schlimmer. Hier wird nämlich nahezu erwartet, das man bitte schön ALLE besucht. Das heißt dann nicht mehr Aufteilung der Tage, sondern der Mahlzeiten. Dies lehne ich mittlerweile strickt AB.
  6. Da komme ich auch gleich zu meinem nächsten Punkt: ich feiere mit denen, mit denen ich feiern möchte. Und nicht, mit denen ich feiern sollte. Das heißt mit denjenigen, die selber einen Freudentanz abfackeln, dass ich mit meiner Familie da bin. Die uns schöne Tage machen, toll aufkochen, uns willkommen heißen und vor allem nicht sagen “schön, das ihr ENDLICH mal wieder da seid”.
  7. “Wir schenken uns nur eine Kleinigkeit” – Wenn sich die zufällig findet, fein. Wenn nicht: sorry, aber nur eine Kleinigkeit heißt eigentlich: ich renne mir die Hacken ab. Denn ich finde ehrlich leichter was für 100 Euro anstatt für 10. Also hör mir auf mit den zufälligen Kleinigkeiten.
  8. “Wir wichteln alle schön”, auch so ein Ding – Wichtelgeschenke braucht man zumeist NICHT, außerdem befinden sie sich in der Preisklasse Kleinigkeiten und da ist es echt schwer. Ich bin ja für Schrottwichteln. Das kann ich. Und ehrlich: Ein Lacher ist doch mehr wert als – “Mhmmm, Kokosduschgel! Das mochte ich schon immer (“nicht”).

In diesem Sinne – ich wünsche euch frohe Festtage! Feiert so wie IHR es möchtet.


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