Frühling im Winter – was kann ich eigentlich genau gegen den Klimawandel machen?

Uih, was ist das gerade schön draußen. Gestern Mittag habe ich sogar das erste Mal im Tanktop draußen Mittag gegessen. Moment, im Tanktop? Haben wir nicht gerade mal Ende Februar? Ja, eigentlich ist gerade Winter. Draußen fühlt sich das aber ganz anders an und sieht auch ganz anders aus. Blühten im letzten Jahr nicht mal zu Ostern meine Osterglocken, stehen sie schon in voller Blüte. Neben den Krokussen und ich glaube auch die Tulpen lassen nicht mehr lange auf sich warten. Die Bäume und Sträucher fangen auch schon an auszuschlagen. Ob ich mich darüber freuen kann? So richtig irgendwie nicht. Ehrlich gesagt macht es mir sogar Angst. Denn wie gesagt, es ist Februar. Übrigens haben wir Ende Oktober das letzte Mal draußen Kaffee getrunken. Im Jahr davor lagen meine Kinder im Oktober noch im Planschbecken. Den Vorschlag machte mein Sohn gestern übrigens auch.

Wenn wir so weitermachen, können unsere Kinder vielleicht bald das ganze Jahr über im Planschbecken liegen. Schuld sind wir selbst, denn der Klimawandel geht wohl auf unser Konto. Auf des einen mehr, des anderen weniger. Bei uns mit unseren Fernreisen definitiv mehr, das weiß ich. Ich weiß für mich aber auch, dass Fingerpointing und Hände in den Schoß legen auch nichts bringt. Deshalb erzähle ich hier mal so ein, zwei Sachen, die wir machen, und ein paar Dinge, die wir definitiv besser machen könnten.

Wir nutzen Ökostrom und fahren die Temperatur im Haus nachts nicht ganz runter, das ist Energie-freundlicher. Wir haben jüngst eine neue Waschmaschine mit besserer Energiebilanz geakuft. Was wir definitiv viel besser machen könnten, ist abends KONSEQUENT alle Lichter ausschalten und keine Geräte wie TV in Standby laufen zu lassen

Wir nutzen für Wasser und Säfte Glasflaschen. Übrigens ist es nach Studien nicht so, das Glasflaschen so viel besser sind als PET Flaschen. Eben weil das Wiederbefüllen und Transportieren von Glasflaschen auch Energie und Diesel kostet. Wir nutzen vorwiegend auch auf Grund von Weichmachern Glasflaschen. Bei Saft haben wir uns bewusst auf Grund des Verpackungsmülls von Tetra Packs für Glasflaschen entschieden. Nur Milch kaufen wir noch im Tetra Pack. Das könnten wir besser machen. Bestimmt auch, bei vielen Sachen bewusst auf Kuhmilch zu verzichten. Für die Umwelt und für die Kälber, die direkt nach der Geburt von ihren Müttern getrennt werden. Soya soll aber ja auch nicht toll sein. Was wäre da eine gute Alternative?

Müll vermeiden wir dadurch, dass ich bewusst einmal in der Woche auf dem Markt kaufe. Hier besorge ich Aufschnitt, Obst und Gemüse. Wir versuchen dadurch weniger Plastikmüll zu produzieren. Wo uns das noch nicht gelungen ist, ist bei Frischkäse, Oliven, Hummus, Nudeln. Hier ist die Verpackung leider fast immer Plastik. Bei letzterem wäre bestimmt der Unverpackt-Laden eine Alternative. Joghurt kaufen wir mittlerweile im großen Glas, Kochsahne jedoch in Plastik.

Unseren Fleischkonsum haben wir sehr herunter gefahren. Stefan ist mittlerweile nahezu ganz Vegetarier. Die Kinder, im besonderen unsere Große, geht in die gleiche Richtung. Ich kaufe einmal wöchentlich bis zu 200g Aufschnitt und den von hoffentlich wirklich glücklichen Tieren vom Naturlandhof.

Schlecht sind wir glaube ich beim Thema Mikroplastik. Zwar verbrauchen wir insgesamt sehr, sehr wenig Duschgel, jedoch bin ich mir nicht bei allen Produkten sicher, ob sie voll auf Kunststoffkügelchen verzichten. Insgesamt wäre Seife sowieso die bessere Wahl. Was aber am problematischsten ist, ist wohl der Abrieb von Autoreifen. Also weniger Auto fahren. Wir haben zwar “nur” ein Auto, aber das könnte ich auch viel häufiger stehen lassen. Stefan fährt mittlerweile fast ausschließlich Bahn und Roller. Synthetiktextilien sind wohl genauso schlimm wie Autoreifen. Also bewusster Kleidung kaufen und viel, viel weniger neu.

Kleidung ist sowieso ein sehr großes Stichwort. Viele wechseln auf deutsch gesagt die Klamotten ja mittlerweile wie die Unterhosen. So extrem sind wir zwar nicht, aber ich merke gerade bei den zwei Kindern WIE VIELE Klamotten hier so durchgehen. Das ist glaube ich ein sehr, sehr großes Thema. Umso mehr ich darüber nachdenke, noch mehr. Klar, das mag teilweise mein Job bedingen, aber ich glaube mal wieder mehr Flohmärkte wären durchaus angebracht.

Das Thema Plastiktüten ist ja Gott sei Dank immer weniger eins, da die Tüten mittlerweile kosten. Wenn man seinen Beutel allerdings vergessen hat, ist die Papiertüte auch nicht umbedingt eine gute Alternative, denn die Herstellung verbraucht doppelt soviel Energie wie die einer Plastiktüte. Also müsstet ihr die Papiertüte dann auch häufiger einsetzen. Ich habe mittlerweile Stoffbeutel im Auto und auch immer welche auf dem Fahrradsitz. Also das mit dem Beutel klappt zumindest meist.

Wasser sparen können natürlich alle. Mir fällt hier übrigens als erstes unser neues Wasserschluckloch ein: der Garten. Ich glaube da ging im letzten Sommer so einiges rein. Beim Duschen oder Baden halten wir uns ohnehin zurück, ich glaube das ist ok. Für die Klospülung gibt es soweit ich weiß noch so Tricks. Und bringt es eigentlich was kein Papier in die Toilette zu werfen?

Dann versuchen wir Produkte mit besonders viel Palmöl zu vermeiden. Ich sage besonders viel, da ich mir wahrscheinlich gar nicht ansatzweise vorstellen kann, wo überall Palmöl drin ist. Für Nutella haben wir jetzt eine super Alternative gefunden. Jetzt fehlt mir noch noch eine für Duplo und Ferrero Küsschen…

Dann das Thema fliegen. Ich verlinke euch hier mal zwei Seiten myclimate und atmosfair. Ich bin ehrlich, bisher haben wir unsere Flüge noch nicht kompensiert. Auch aus Geiz. Für unsere kommenden Flüge wären das für alle vier 574 Euro. Vielleicht sollten wir mit Blick nach draußen und auf unsere Kinder langsam mal damit anfangen.

Und nochmal: dieser Beitrag soll kein Fingerpointing werden. Für mich selber weiß ich, dass viel und weit Reisen ziemlich beschissen für unser Klima ist. Nichts von der Welt sehen will ich für mich aber nicht. Ich versuche andere Dinge dafür besser zu machen. Ich bin keine Heilige. Ich habe auch schon Scheiß gemacht und hier Quetschiebeutel und kleine Joghurt Becher vorgestellt. Würde ich heute nicht mehr machen. Ja, es ist leicht auf andere zu zeigen, aber erstmal selbst anfangen. Bei mir selbst kann ich sagen: Da ist echt noch Spiel in Sachen Ökobilanz. Und bei euch?

Ich würde mich sehr, sehr freuen, wenn ihr hier mit Vorschlägen ergänzt. Konstruktiv ist hier das Stichwort.


* Mit Sternchen gekennzeichnete Links sind Affiliate/Provisions-Links (zB für Amazon): Falls ihr über diesen Link etwas kauft, bekomme ich eine Provision. Für euch ist der Preis natürlich gleich!