Baby Archive - SarahPlusDrei https://sarahplusdrei.de/tag/baby/ Blog über Familie, Reisen, Wohnen, Style, Interior Sat, 12 Jan 2019 13:33:50 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8 https://sarahplusdrei.de/wp-content/uploads/2017/07/apple-icon-152x152-45x45.png Baby Archive - SarahPlusDrei https://sarahplusdrei.de/tag/baby/ 32 32 89524047 Das erste Jahr zu viert – Glück und Anstrengungen kennen keine Grenzen… https://sarahplusdrei.de/das-erste-jahr-zu-viert-glueck-und-anstrengungen-kennen-keine-grenzen/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=das-erste-jahr-zu-viert-glueck-und-anstrengungen-kennen-keine-grenzen Tue, 28 Jun 2016 05:30:44 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=1908 Ich kann mein Glück kaum beschreiben, als ich meinen Sohn in den Armen hielt. Es war unglaublich! Überhaupt, mein zweites Kind hat mich in meiner Mutterrolle so stark gemacht. Viele Zweifel, die ich bei meinem ...

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Ich kann mein Glück kaum beschreiben, als ich meinen Sohn in den Armen hielt. Es war unglaublich! Überhaupt, mein zweites Kind hat mich in meiner Mutterrolle so stark gemacht. Viele Zweifel, die ich bei meinem ersten Kind gehegt habe, viele Unsicherheiten waren auf einmal weg. Mein zweites Kind, das hat mich ankommen lassen in meiner Mutterrolle. Ich habe mich nie verunsichern lassen, habe andere gar nicht an mich rankommen lassen. Im ersten Jahr, da genügten uns weitläufig nur wir beide. Habe ich bei meiner Tochter andere Mütter gebraucht, den Austausch mit ihnen, gemeinsame Kurse, Treffen, habe ich das Jahr mit meinem Sohn allein genossen. Wir haben uns genügt, haben uns aufgesogen, nur wir zwei. Wir haben einen Kurs besucht, für Zweitmütter. Da war keine Mama dabei, die sich noch dreimal pro Woche auf Kaffee treffen wollte. Das war genau richtig – für uns.

Das zu den Zeiten zu zweit. Aber mein Sohn hat auch etwas ganz anderes in die Familie gebracht. Aus der sehr gut funktionieren Dreierkombination wurden auf einmal vier. Ein Elternteil zwei Kinder oder jeder eins. Kaum eine Pause, immer präsent sein, Fragen beantworten, Bedürfnisse erfüllen. Unsere Tochter war mit ihren 2,5 Jahren noch sehr klein, als sie von einem auf den anderen Tag große Schwester wurde. Sie hat das immer gut gemacht, nicht ein Mal ein Wort des Klagens über ihren Bruder, nicht ein Mal ein wegwünschen. Aber doch das sichere Gefühl nun nicht mehr die Kleinste zu sein. Die, auf die zwei Eltern schauen.

Das alles in einer Phase, wo meine Tochter wie gesagt noch sehr klein war. Das wird mir heute, ein Jahr später, mehr als bewusst. Mit ihren 2,5 Jahren konnte sich die Kleine natürlich weder selbstständig komplett anziehen, noch hat sie verstanden, dass sie den Buggy von einem auf den anderen Tag räumen sollte, noch war ihre aktuelle Trockenwerd-Phase, in der sie sich befand, der Entspannung unbedingt zuträglich.

Als wäre es gestern erinnere ich mich an viele Momente, in denen ich das eine Kind am Busen über den Flur gehetzt bin, um mit ihm an mir auf dem 1×1 qm großen Altbauklo versucht habe, Lütti zu helfen die Hose runterzuziehen. Erinnere mich an Momente, als ich den Kleinen vorn in der Trage und Lütti Huckepack aus der Schanze nach Hause getragen habe, weil sie nicht mehr konnte. Erinnere mich an Momente im Sommer 2015, als wir alle drei hier heulend auf dem Sofa saßen. Nach einem Heimweg durch die Stadt bei 30 Grad, bei dem das Baby weinte, weil es Hunger hatte, auf dem meine Tochter weinte, weil sie müde war und nicht mehr laufen konnte, und auf dem ich mich fragte, wie ich die beiden denn jetzt nach Hause kriegen sollte. Ich erinnere mich an einen Fahrt in die Heimat und an Freunde, die halfen, und einige der Familie, die in diesem Sommer nicht die so erhoffte Stütze gegeben haben. Ich erinnere mich an Überleben, das irgendwie Hinkriegen. Meist zu dritt, mit zwei kleinen Kindern, die das Recht haben 24 Stunden Bedürfnisse zu haben, und an mich als Mama, die irgendwie versuchte den Kopf über Wasser zu halten. Stark zu sein.

Das waren einige Momente zu dritt – die meisten waren schön, aber es gab eben auch diese. Und zu viert? Dieses Jahr war soooo anstrengend – für beide Eltern. Wir waren oft nur noch ein Schatten unserer selbst. Beide unserer Kinder haben schlecht geschlafen, unser Sohn schläft bis heute in unserer Mitte und an so machen Morgen habe ich meinen Mann bewundert, wie er nach wenigen, unterbrochenen Stunden Schlaf, morgens noch die Küche aufgeräumt hat, bevor er ins Büro gegangen ist. Wir kennen uns beide schon ewig. Ich empfinde das für mich als großen Vorteil. So haben wir viele Worte schon gesprochen, denn im letzten Jahr, da sind nicht viele Worte zwischen uns übriggeblieben. Waren wir abends oft viel zu müde um noch miteinander zu sprechen. Haben wir vielmehr organisiert und funktioniert als interagiert und kommuniziert. Ja, das Jahr war hart, auch für unsere Zweierbeziehung.

Und unterm Strich: Blicke ich heute ziemlich stolz auf unseren Sohn, unsere Tochter und auf uns Eltern. Wir haben zwei unheimlich tolle Kinder. Die jeder für sich ein unheimlich großes Geschenk sind, aber die sich gegenseitig das viel größere sind. Es ist unheimlich schön zwei Kinder zu haben. Und es ist noch schöner einen Partner zu haben, mit dem man das alles gemeistert hat. Ich würde mich immer wieder für mein zweites Kind entscheiden und für meine Kinder auch immer wieder für diesen relativ geringen Altersabstand.

Ich bin ziemlich stolz: auf mein Kinder, auf meinen Mann und auf MICH!

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Brief an meinen Sohn: morgen wirst du ein Jahr mein Baby https://sarahplusdrei.de/brief-an-meinen-sohn-morgen-wirst-du-ein-jahr-mein-baby/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=brief-an-meinen-sohn-morgen-wirst-du-ein-jahr-mein-baby Tue, 07 Jun 2016 17:30:13 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=1819 Mein lieber Sohn, heute vor einem Jahr begann sie: eine ganz, ganz große Liebe, eine so innige und immer bleibende Verbindung. Sie begann mit dem Moment, als ich zum Ende einer schweren Geburt dich direkt ...

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Mein lieber Sohn, heute vor einem Jahr begann sie: eine ganz, ganz große Liebe, eine so innige und immer bleibende Verbindung. Sie begann mit dem Moment, als ich zum Ende einer schweren Geburt dich direkt angesprochen habe. Laut geschrien habe, dass wir beide das schaffen. Wir beide!
Und da warst du da. Auf dieser Welt, in meinen Armen. Und gleich habe ich mich mit dir ganz sicher gefühlt. Kein Zweifel, keine Unsicherheit, völliges Vertrauen, totales Selbstverständnis. Das alles gut ist. Gut mit uns beiden. Die ersten Stunden in deinem Leben hast du ziemlich gemotzt. Und ich habe gedacht was für einen ganz andere Person das doch ist, als ich sie mir vorgestellt habe. Die erste Nacht haben wir nur nebeneinander gelegen, ganz nah. Du bist angekommen. Das Weinen der erste Stunden war schnell vergessen und du warst, was du geblieben bist: ein unheimlich zufriedenes Baby. Ich wollte dich nicht hergeben, dich nicht ins Anstellbettchen legen. Dich ganz nah bei mir haben. So siehst du das bis heute. Spätestens wenn ich ins Bett komme, ist die Nacht in deinem Bett für dich abgebrochen. Du schläfst wie selbstverständlich an deinem Platz – in der Mitte. Du duldest noch nicht mal, wenn ich mich mit dem Rücken zu dir drehe. Nein, die Mama muss ganz nah sein. Ganz nah bei dir.

Du bist ein Sonnenschein. Kaum einmal habe ich dich weinen gesehen. Ärgern, ja, dass kannst du dich. Ein Nein führt bei dir aber eher zu Lachen und noch größerem Ansporn Quatsch zu machen. Überhaupt ist Unfug treiben mit deine Lieblingsbeschäftigung. Du räumst aus, ziehst auseinander und freust dich dabei fast diebisch. Als Zweitgeborener gehst du in keinen Fall unter, sondern machst dich lautstark bemerkbar. Was deine Schwester hat, das willst du auch haben. Sofort. Auch wenn es nicht sofort etwas zu essen gibt, beim leichtem Anflug von Hunger lässt du hier die Wände wackeln. Du kannst einstecken, hast Durchhaltevermögen und machst alles mit. Auch wenn du mal wieder für deinen Schwester der Patient sein musst und dieser sich natürlich hinlegen muss. Ob er nun will oder nicht. Du krabbelst in Windeseile durch die Wohnung, im Haus die Treppen rauf und wenn du was geschafft hast jauchzt du laut, drehst dich um uns schaust mit freudestrahlendem Gesicht in die Welt.

Du bist ein so großes Glück. Für uns Eltern, für deine Schwester, die dich wie wir abgöttisch liebt. Das erste Jahr mit dir war einfach wunderschön. Ich fühle mich dir so nah, habe dich geboren, dich gestillt, getröstest, angefeuert und dich ganz viel in den Arm genommen. Denn du brauchst ganz viel Nähe. Lässt dich gerne fest in den Arm nehmen, schmusen und küssen. Manchmal willst du mir so nah sein, dass ich fast den Eindruck habe, du willst wieder in meinem Bauch verschwinden. Dass wir wieder eins sind. Aber eins bleiben wir mein Sohn, auch wenn du immer weiter deine eigenen Schritte machen wirst. Ich werde dich begleiten, deine Hand halten, deine Tränen trocknen, für dich da sein. Dir Mut geben, dein Zutrauen in dich stärken.

Heute ist mein Baby ein Jahr alt. Ich bin glücklich. Glücklich über meinen Sohn und auch das Geschenk dieses ersten, wunderschönen Jahres. Aber ich bin auch ein wenig wehmütig. Denn heute weiß ich wieder, wie wahr der Spruch ist, den wir für deinen Geburtskarte ausgesucht haben: eine Zeitlang werden werden wir deine Hand halten, dein Herz aber ein Leben lang. Ein klein wenig von der Zeit, in der ich deine Hand halte, ist nun vorbei. Aber dein Herz halte ich ein Leben lang und das tröstet über die Wehmut hinweg. Mache deine Schritte mein Sohn – ich bin dein Fallschirm.

Vor einem Jahr habe ich einen Brief an meinen neugeborenen Sohn geschrieben und es ist einfach schön ihn heute zu lesen.

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Mein Baby gehört zu mir, aber nicht 24/7 https://sarahplusdrei.de/mein-baby-gehoert-zu-mir-aber-nicht-247/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=mein-baby-gehoert-zu-mir-aber-nicht-247 Thu, 17 Sep 2015 16:48:49 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=812 Während ich diese Zeilen schreibe, ist mein Baby fort. Aus der Wohnung. Weg. Diesmal nicht mit Papa, das hatten wir schon öfter. Nein, mit der Babysitterin. Nennt man das heute eigentlich noch so? Nanny finde ...

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Während ich diese Zeilen schreibe, ist mein Baby fort. Aus der Wohnung. Weg. Diesmal nicht mit Papa, das hatten wir schon öfter. Nein, mit der Babysitterin. Nennt man das heute eigentlich noch so? Nanny finde ich ja einen ekelhaften Begriff. Babysitter passt aber bei uns aber irgendwie auch nicht. Wer mich von Insta kennt: es ist Lüttis ehemalige Erzieherin. Also eine echte Vertrauensperson. Das heißt an dieser Stelle: die Person ist volljährig, hat einen riesen Erfahrung mit Kindern (auch mit ganz Kleinen), weiß was zu tun ist, wenn der Kleine mal weint. Nebenbei war sie auch mal als Kinderkrankenschwester tätig. Also KANN eigentlich gar nichts passieren. Ja, KANN. Was Muddi als erstes gemacht hat, als die beiden das Haus verlassen haben: Handy checken. Ist der Ton auch an? Liegt es neben mir? Ja tut es. Ich bin trotzdem nervös. Das war ich schon vorher. Allein bevor ich das Date ausmachte, habe ich immer wieder hin und her überlegt, ob ich das wirklich machen soll, den Kleinen abzugeben. Frei nach dem Motto, er ist doch noch VIEL zu klein (3 Monate). Und als mir heute Morgen klar wurde, dass dies der Tag ist, wo mein kleines Baby das erste Mal das Haus ohne einen seiner Eltern verlässt, schossen die Tränen in die Augen (diese extremen Gefühlsausbrüche schiebe ich übrigens auf Hormone, Stillen UND Schlafentzug).

Es mag jetzt ja Eltern geben, die dies gerade lesen und denken: Wie kann sie nur???? Er ist doch noch VIEL zu klein! Rabenmutter!!! Ich bin mir relativ sicher, dass viele dieser – zumeist sind es ja Damen, Väter erlebe ich bei vielen Themen viel entspannter – Leute ihr Kind dann doch schon mal für 1, 2 Stunden abgegeben haben. An Familienangehörige oder Freunde. Einfach um zu schlafen, in Ruhe was zu essen, die Bude aufzuräumen und so weiter und so fort. Dieses zählt aber meist nicht unter “abgeben”. Das finde ich komisch. Worin liegt der Unterschied? Dass ich dafür bezahle? An der Betreuung kann es ja nun eigentlich wirklich nicht liegen, denn da habe ich für meinen Sohn wohl definitiv eine gute Wahl getroffen. Ich für meinen Teil bin sehr froh, dass wir in einer Stadt, in der wir keine Verwandtschaft haben und Freunde (leider) auch schon eigene Kinder am Start haben, jemanden gefunden haben, dem wir unser Wertvollstes anvertrauen.

Ich kann jedem, der es irgendwie schafft sich kleine Inseln zu schaffen, nur gratulieren. Dabei ist es ganz egal wie. Der Job als Eltern ist glaube ich der tollste, aber auch der anstrengendste, den es gibt. Es ist eine Bereicherung, wenn wir Menschen finden, die uns dabei helfen uns dabei nicht zu vergessen. Was denke ich am wichtigsten ist: wir dürfen uns selbst nicht verurteilen. Angefangen bei der eigenen Person. Es ist kein Scheitern, wenn man die Verantwortung auch mal einen kleinen Moment abgibt. Es heißt nicht, dass man sein Kind weniger liebt, dass man die Sache nicht gut macht. Aber auch über die eigene Person hinaus. Eine Rabenmutter oder Rabenvater ist nämlich keiner – für das eigene Kind ohnehin nicht.

Und was mache ich in der Zeit, wenn mein Baby um die Häuser zieht? Bloggen mit Kaffee!!! und Schlafen UND mich nach meinem Baby sehnen. Moment, ich guck mal kurz auf die Uhr: in 1:10 Std. ist er spätestens wieder da.

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Stillen – ein Thema, das die Läger trennt, leider auch die der Mütter https://sarahplusdrei.de/stillen-ein-thema-das-die-laeger-trennt-leider-auch-die-der-muetter/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=stillen-ein-thema-das-die-laeger-trennt-leider-auch-die-der-muetter Sun, 19 Jul 2015 10:38:45 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=563 Ja, ich stille mein Kind. Trotzdem bin ich keine Stillmami, die dies als einzig richtige Ernährung für einen Säugling sieht. Das Thema regt auf. Mich zumindest. Und das ist nicht das Stillen an sich, sondern ...

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Ja, ich stille mein Kind. Trotzdem bin ich keine Stillmami, die dies als einzig richtige Ernährung für einen Säugling sieht. Das Thema regt auf. Mich zumindest. Und das ist nicht das Stillen an sich, sondern der Umgang damit. Bei meiner ersten Tochter stellte sich gar nicht die Frage, ob ich stillen möchte oder nicht. Ich habe mich das nicht gefragt. Möchte ich das wirklich? Spätestens im Geburtsvorbereitungskurs wurde mir eingetrichtert, dass dies die einzige, wahre Ernährung für meinen Säugling wäre. Also habe ich gestillt. Mir brav wie im Krankenhaus gelernt auch nachts alle 2 bzw drei Stunden den Handywecker gestellt um zu stillen. Jede Seite 20 Minuten, dazwischen wickeln. War ein ganz schöner Stress. Im Rückbildungskurs ging das Ganze weiter. Eine Mutter gab ihrem Kind die Flasche. Unter Argussaugen der Hebamme und den anderen Still-Mamis. Warum sie so schauten? Ich weiß es nicht. Fragen wie „Kann sie nicht stillen?“ kamen auf. Wollte sie es nicht, kam gar nicht in Frage.

Das erste Mal, dass ich am eigenen Leib spürte, dass Stillen wohl ein Muss ist, war als unsere Tochter schon ein paar Monate alt war. Abends konnte sie keinen Schlaf finden und wir Eltern gingen schon auf dem Zahnfleisch. Nach Pezziball, Rumtragen, Haushaltsgeräusche App, etc.pp. gaben wir ihr eine große Flasche Pre-Milch. Sie schlief selig. Am kommenden Tag bei der Rückbildung fragte ich die Hebamme, ob möglicherweise meine Milch nicht mehr ausreicht. Mit dem Feedback hatte ich allerdings nicht gerechnet. Flasche Pre-Milch? Das sei ja wohl definitiv der erste Schritt zum Abstillen! Jedes Kind würde die sehr viel süßere Mich aus der sehr viel einfacher zu trinkenden Flasche der Brust vorziehen!!! Ich war platt. War ich eine Rabenmutter?

Gott sei Dank hatte ich Mütter an meiner Seite, die nicht so verurteilend waren. Ich habe für mich auch einen Weg gefunden das Stillen zu genießen und so meine Tochter fast 12 Monate gestillt. Ohne den Druck zu verspüren, das müsste ich machen.

Nun habe ich vor wenigen Wochen ein zweites Kind bekommen. Diesmal habe ich mir ganz bewusst die Frage gestellt, ob ich stillen möchte. Und ich habe mich dafür entschieden. Allerdings dafür, solange es für alle Beteiligten Sinn macht. Für alle Beteiligten heißt neben dem Säugling auch für mich als Mutter. Und das von Anfang an. Ich habe nach dieser Geburt nur eine Nacht im Krankenhaus verbracht. Eine, die in puncto Stillen völlig ausreicht, um nicht wieder völlig brain-washed nach Hause zu gehen. Denn in dieser Nacht wurden ich und mein Sohn viermal geweckt. Grund war die Nachfrage, ob ich auch gestillt hätte. Beim vierten Mal bin ich an die Decke gegangen. Darauf sagte die Hebamme, sie müsse darauf achten, dass die Kinder 10-12 Mal am Tag für 20 Minuten pro Seite angelegt werden. Aha. Ich weiß nicht wie es anderen nach der Geburt so geht, aber ich und mein Sohn brauchten vor allen Dingen eins: Ruhe und Schlaf. Das haben wir Zuhause gefunden. Hier haben wir Gott sei Dank eine Hebamme, die Stillen nach Bedarf wörtlich nimmt: nämlich dass sich das Kind meldet, wenn es Bedarf hat. Unser Baby ist momentan eher Mr. von und zu Schnarch. Heißt er pennt gerne. Vor allem nachts. Über Tag, vor allem vormittags, nimmt er gern 1-3 Frühstücke zu sich. Passt.

Stillen ist nicht immer praktisch. Fürs Stillen braucht man Zeit und Ruhe. Und man hat seinen Busen in der Öffentlichkeit raushängen. Da bin ich nicht so ein Freund von und die Blicke sind auch nicht immer schön. Flasche ist auch nicht immer praktisch, für die braucht man Zeit, Heißwasser, abgekochte Flaschen. Und die Blicke sind mit Sicherheit auch nicht schön. Vor allem die der Still-Mamis. Also kein Unterschied im Aufriss und in der Wahrnehmung.

Stillen ist inniger für Mutter und Kind. Sehe ich nicht so. Beim Fläschchengeben muss man die Flasche halten. Heißt Hände sind nicht frei für Telefon, Buch und Magazin. Zwar fehlt das am Busen nuckeln, dafür hat Baby aber wahrscheinlich eher Mamas Augen auf sich.

Muttermilch ist das Beste fürs Kind. Von der WHO sind sechs Monate empfohlen. Ja, die gehen aber in ihren Empfehlungen nicht unbedingt von Industrienationen wie Deutschland aus. Hier ist die Flaschennahrung sehr gut. Warum sonst kaufen uns die Chinesen den Markt leer?

Ich sehe also für mich keinen groben Nachteil für Flaschenkinder. Und keinen immensen Vorteil für Stillkinder. Jeder oder besser Jede soll entscheiden, was für ihr Kind und sie! der richtige Weg ist. Und wenn wir Mütter da nicht liberal sind, wer dann?

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Schwanger ja, aber ‘der Bauch gehört mir’ oder ‘so genau wollte ich das gar nicht wissen’ https://sarahplusdrei.de/schwanger-ja-aber-der-bauch-gehoert-mir-oder-so-genau-wollte-ich-das-gar-nicht-wissen/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=schwanger-ja-aber-der-bauch-gehoert-mir-oder-so-genau-wollte-ich-das-gar-nicht-wissen Thu, 30 Apr 2015 05:30:37 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=246 Wie den meisten bekannt und offensichtlich, bin ich schwanger. Schon innerhalb meiner ersten Schwangerschaft habe ich feststellen müssen, dass der Bauch offensichtlich nicht mehr als Teil meines Körpers betrachtet wird. Anders kann ich es mir ...

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Wie den meisten bekannt und offensichtlich, bin ich schwanger. Schon innerhalb meiner ersten Schwangerschaft habe ich feststellen müssen, dass der Bauch offensichtlich nicht mehr als Teil meines Körpers betrachtet wird. Anders kann ich es mir nicht erklären, wie Menschen (ja, auch Fremde) unangekündigt meinen Bauch anfassen. Mich irritiert das ziemlich. So geschehen wieder beim Zahnarzt. Ich liege bei der Zahnreinigung, also für mindestens eine halbe Stunde hilflos in der Waagerechten, mit einem Schlauch im Mund. Ohne die geringste Chance mich mit Worten, noch physisch zu wehren. Freiwild für Sprechstundenhilfen. Die eine fasst meinen Bauch an „Ah, sie sind ja auch schwanger!“ Was soll ich sagen? Nein? Ach was, sprechen kann ich mit dem Ding im Mund ja ohnehin nicht. Also ertragen. Was dann folgte war aber schwer zu ertragen. Die Zahnreinigerin (gibt’s das überhaupt?) sah im Anfassen des Bauches wohl ihren Startschuss ihre eigene Geschichte von Schwangerschaft und Geburt zu erzählen. So wusste ich eine halbe Stunde später alles. Wirklich alles. Die ungeschönte Version. Hier die Kurzfassung (nix für zarte Nerven):

  • die ersten 7 Monate hat sie nur gekotzt
  • dann Krankenhauskeim
  • als die Blase sprang dachte sie, sie hätte sich eingepinkelt
  • gewünschte Wassergeburt klappte nicht, da Antibiotikum
  • Dammriss und wie sie wieder hergestellt wurde
  • Sternzeichen, damit verbundenen Eigenschaften und Geburtstage aller Familienangehörigen
  • Wunsch nach dem zweiten Kind, biologische Uhr, in der Umsetzungsphase

Dann „so, ich glaube aber das hat schon ganz gut geklappt“. Schlauch aus meinem Mund. Mein Mund steht offen. Meint sie jetzt die zweite Befruchtung hat ihrer Meinung nach aber schon ganz gut geklappt und kommen hier weitere Details? Nein, jetzt ist die wieder bei meinen Zähnen. Gott sei Dank.

Leider war und ist sie wohl nicht die einzige die der Bauch dazu einlädt Schamgrenzen fallen zu lassen. Ich versuche das mal positiv zu sehen: man lernt sein Umfeld näher kennen….

Oder wie seht ihr das? Auch schon mal dabei erwischt einen Bauch anzufassen, der nicht der eigene war? (Ich gebe zu ‘ja’ und habe mich dabei selbst erschrocken) Die fiesesten Geschichten gehört und mitfühlend gelächelt, obwohl ihr euch am liebsten in einen anderen Orbit gebeamt hättet? Oder andersrum: Seid ihr Opfer von mitteillungswütigen Schwangeren geworden? Oder noch schlimmer: musstet euch irgendwelche Geburtsgeschichten von noch vernebelten und hormongesteuerten Neumüttern anhören? Freue mich über eure Kommentare.

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