lebenamlimit Archive - SarahPlusDrei https://sarahplusdrei.de/tag/lebenamlimit/ Blog über Familie, Reisen, Wohnen, Style, Interior Sat, 12 Jan 2019 12:31:49 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8 https://sarahplusdrei.de/wp-content/uploads/2017/07/apple-icon-152x152-45x45.png lebenamlimit Archive - SarahPlusDrei https://sarahplusdrei.de/tag/lebenamlimit/ 32 32 89524047 35 Cent für ein bisschen Frieden, ein bisschen Sonne – Kampf den Kassensüßigkeiten https://sarahplusdrei.de/35-cent-fuer-ein-bisschen-frieden-ein-bisschen-sonne-kampf-den-kassensuessigkeiten/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=35-cent-fuer-ein-bisschen-frieden-ein-bisschen-sonne-kampf-den-kassensuessigkeiten Wed, 02 Mar 2016 21:20:03 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=1278 Ein neues Kapitel aus #lebenemitkindern #lebenamlimt. Als wir noch keine Kinder hatten, sagte Nr. 4 der Thronfolge immer, dass er sich daneben schmeißt, wenn sein Kind sich im Supermarkt heulend auf den Boden neben den ...

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Ein neues Kapitel aus #lebenemitkindern #lebenamlimt. Als wir noch keine Kinder hatten, sagte Nr. 4 der Thronfolge immer, dass er sich daneben schmeißt, wenn sein Kind sich im Supermarkt heulend auf den Boden neben den Süßigkeiten an der Kasse wirft. Hätte er dieses die Tage getan, wäre ich glaube ich handgreiflich geworden und hätte somit zumindest ein Ventil für meine Aggressionen gehabt.
Leute, die keine Kinder haben, werden schockiert sein, Eltern mich wahrscheinlich verstehen: Leben mit Kindern heißt vor allen Dingen seine Aggressionen im Zaum zu halten. Selten in meinem vorherigen Leben hätte ich so Lust gehabt einfach mal auszuflippen, sorry auszurasten, rumzuschreien, jemanden anzuschreien, jemanden mal zu packen und zu schütteln und zu sagen: Sorry, ABER DAS GEHT SO NICHT!!!!! STOPP!!!!!

Und noch nie im meinem vorherigen Leben habe ich mich so ohnmächtig gefühlt, hilflos sozusagen. Denn ich flippe nicht aus (meistens zumindest), auch Ausrasten im eigentlichen Sinne ist eher selten, Rumschreien ok, manchmal, Anschreien aber nicht und auch Packen und Schütteln gehört hier nicht zur Erziehung. Das hat zur Folge, dass Elternschaft hier in manchen Teilen eine Form des Aushaltens ist. Und Ertragens. Kürzlich hatte ich dann den Fall: Süßigkeiten an der Kasse.

Es hat mit einer ganz einfachen Frage angefangen: „Darf ich etwas Süßes von der Kasse?“ „Nein, ich habe sogar schon was Süßes eingepackt, aber ich möchte nicht, dass du regelmäßig was an der Kasse nimmst.“ „Warum nicht?“ Etwaige Erklärungsversuche, dass die böse Süßwarenindustrie es ganz genau auf kleine Kinder abgesehen hat, scheitern.
Also Worten Bilder folgen lassen und mit der Haribo Tüte vor der Nase umherwedeln, die ich schon in der Süßwarenabteilung eingepackt habe. Fehlanzeige. „Ich möchte das nicht! Ich möchte was von der Kasse!“

Ok, alle Erklärungen in Wort- und Bildsprache sind also gescheitert. Ich bezahle, verstaue die Einkäufe und das Baby im Kinderwagen und versuche danach meine 3-jährige Tochter aus dem Kassenbereich zu holen. Die liegt bereits am Boden und krallt sich mit den Fingern in das einem Laster nachgeahmte Einkaufsgefährt für Kinder. Ich versuche dieses (wer schon mal versucht hat das zu steuern, weiß, dass ich mir so den Job der 20-Einkaufswagen-auf-einmal-schieben-vor-Ikea-Männer vorstelle) irgendwie aus dem Kassenbereich zu kriegen und meine Tochter dabei von dem Ding abzupflücken. Unmöglich. Wenn sich ein Kind zum nassen Sack macht, kriegt man es kaum hoch. Experten wissen, wovon ich spreche.

Ok, Taktik ändern. Es nutzt ja nichts. Komplett nachgeben will ich nicht, ich habe ja auch Erziehungsgrundsätze (auch wenn die immer weiter schmilzen). „Komm, wir suchen uns hier was Schönes vom Bäcker aus.“ Mittlerweile liegt meine Tochter hinter der Kasse, im Eingangsbereich des Supermarktes, gegenüber der Bäckereitheke. Fast versteckt, wäre da nicht das ohrenbetäubende Geheul „Ich WILL was Süßes von der Kasse!!!“ Ok, das mit dem Gebäck stößt auf taube Ohren. Ehrlich gesagt würde ich mich bei dem Geheule auch nicht verstehen.

Wiederholte Planänderung. Mit Engelszungen auf das Kind einreden. Bringt nix. Auch bei Lütti Planänderung. Wer vorher schon dachte “Oh Mann, die hat das Kind auch echt nicht im Griff”, der denkt wohl jetzt “Jugendamt!” Meine Tochter hat einen teuflischen Plan und ebendiesen trägt sie auch genauso teuflisch vor “Ok, Mama, dann KLAU ich mir eben was!!!” Oha. Mittlerweile spricht mich eine ältere Dame an, selbst wohl mit ihren zwei Enkelkindern unterwegs, fragt nach dem Altersabstand meiner beiden Kinder, wünscht mir Geduld und dass es bald besser wird. Sehr schön. Mitleid im öffentlichen Raum.

Lütti brüllt weiter. Ich versuche es mit der Exitstrategie und verlasse den Supermarkt durch den Hinterausgang. Meist hilft es irgendwie das Kind zum gehen zu bewegen, wenn ich außer Sichtweite bin. Ja, da habe ich die Rechnung aber ohne sie gemacht. Zwar stürmt sie mir hinterher aus dem Supermarkt, nicht aber ohne jetzt auch noch handgreiflich zu werden. Das Ganze spielt sich vor einem gefüllten Pausenschulhof ab, welcher an den Parkplatz am Hinterausgang anschließt. Die Kinder sind vorsichtig gesagt schockiert. Ich glaube es gibt Gründe, warum die Erinnerung bei Kindern erst später einsetzt. An solche Situationen will man sich später nicht erinnern – ich mich am liebsten auch nicht.

Da Gewalt ja keine Lösung ist – erkläre ich selbstverständlich auch meiner 3-jährigen – versuche ich es mit Versuchen wie “Komm, lass uns doch wieder vertragen.” Nix. “ICCCHHHH WILLLL WASSS SÜSSSSSES VON DER KAAAASSSSE!!!” Falls ich das bis jetzt nicht verstanden haben sollte, ist nun klar, was sie will. Ich versuche es wieder mit der Exitstrategie. Fehlanzeige auf einem weiten Parkplatz. Sie sieht mich ja. Bleibt also stehen und brüllt noch lauter. Komme ich auf sie zu läuft sie weg. Läuft hier also – nicht. Was nun? Ehrlich gesagt erwische ich mich teilweise beim fast irren Lachen. Anders ist diese Situation wohl auch nicht zu ertragen. Das darf Lütti aber auf keinen Fall sehen, sonst wird’s noch schlimmer. Obwohl: kann es noch schlimmer kommen? Ich denke ernsthaft über Taxi nach. Wie soll ich das Kind jetzt nur nach Hause kriegen.

Last chance: ich verlasse den Parkplatz. Hinter dem Gebüsch kann ich zwar Lütti noch sehen, ich bin aber bei der Szenerie, die sich da abspielt, verschwunden. Lütti wird von zwei Passanten angesprochen, wo ihre Mutter denn sei. Na toll, nicht dass nun auch noch das Jugendamt kommt. Gibt es eigentlich ein Elternamt? Egal. Ich zurück. Ich klemme mir meine Dreijährige unter dem Arm. Manchmal komme ich mir auch vor wie mein Kindheitsidol He-Man. Nach einigen Metern kann ich sie hinten auf den Kinderwagen verfrachten.

Abschließend kann ich nur eins sagen: 35 Cent an der Kasse sind manchmal verdammt gut investiert… Ein bisschen Frieden, ein bisschen Träumen und dass die Menschen nicht so oft weinen.

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Es gibt schlimme Dinge und es gibt RICHTIG SCHLIMME DINGE https://sarahplusdrei.de/es-gibt-schlimme-dinge-und-es-gibt-richtig-schlimme-dinge/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=es-gibt-schlimme-dinge-und-es-gibt-richtig-schlimme-dinge Sun, 24 Jan 2016 18:15:02 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=1265 Ein Zitat einer Freundin mit ebenfalls 3-jähriger Tochter. Heute war es mal wieder soweit #lebenmitkindern #lebenamlimit. Sooo schlecht ging der Nachmittag eigentlich gar nicht los. Draußen gewesen, gute Stimmung, ok, ein Duplo springen lassen, nach ...

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Ein Zitat einer Freundin mit ebenfalls 3-jähriger Tochter. Heute war es mal wieder soweit #lebenmitkindern #lebenamlimit. Sooo schlecht ging der Nachmittag eigentlich gar nicht los. Draußen gewesen, gute Stimmung, ok, ein Duplo springen lassen, nach Hause, später Badewanne. So der Plan. Erste Mutter-Tochter-Auseinandersetzung, nachdem Schneeschuhe nicht vor der Tür, sondern drinnen ausgezogen werden mussten, alles voll Dreckwasser, aber gut – almost daily business. Dann ging’s aber ans Eingemachte.

Lütti machte so in Ruhe mit Knete in der Bastelecke rum, ich gab dem Kleinen Obst und dann sollte es in die Wanne gehen. Noch kurz Bastelecke aufräumen. Sprich Knete in die Becher. “Nein Mama, nicht drücken. Nein Mama, nicccchhhhttt drücken, nein!!!!” Heulkrampf. Absoluter Heulkrampf. Irgendwie bahnte sich zwischen Tränen und Nein das Wort Schmetterling. Was hatte ich getan? Ein Lebewesen in Knete zerquetscht? Nein. Viel schlimmer. Oben auf hatte Lütti wohl einen von ihr aus Knete ausgestochen Schmetterling gelegt. Das konnte ich jetzt erahnen. Ich sage nur Scheiße. Schnell nochmal Knete wieder raus, ausrollen, Schmetterlingsausstechform hinlegen unter vielfachen Entschuldigungen. Aber nix is. Es gibt schlimme Dinge und richtig schlimme Dinge und das Plattdrücken von Kneteschmetterlingen gehört definitiv zu letzteren – mindestens. Einen solchen Heulkrampf hatte ich das letzte Mal erlebt, als ich von Lütti verlangte die Tür zum Treppenhaus zu schliessen. Wohlgemerkt kriegt sie gerne die Krise, wenn ich diese eigenmächtig schliesse, das will sie ja machen. Frage ich aber, ob sie das machen kann, weil ich ihren Bruder und die Einkäufe, neben ihrem Fahrradhelm und sonstigem Gedöns versuche ins Haus zu balancieren ist das ein Ding der Unmöglichkeit. Sie? Die Haustür schließen? No!

Aber zurück zum Kneteschmetterling. Es folgten nämlich 25 Minuten absolute Verzweiflung auf Lüttis Seite. So einen Trotzanfall habe ich wirklich noch nie erlebt. Egal was ich sagte, es war verkehrt. Also sagte ich irgendwann nix mehr, das war auch nicht richtig.Versuche vom Thema abzulenken scheiterten eiskalt. “Willst du jetzt mit in die Badewanne? In die Große? Sonst lasse ich Baby CJ die Kleine ein!” “Die Grrrrrooossssse!!!! Aber ich komme nicht!!!!” Irgendwann flog irgendwas durchs Wohnzimmer und das hat Lütti zu ihrer eigenen Pein auch noch eine Auszeit in ihrem Zimmer beschert. Zu ihrem völligen Unverständnis. “Duuuuu musst hier ins Zimmer. Duuuuu hast den Schmetterling kaputtgemacht!!!!” Ja, ich bin wirklich die letzte Bitch. Aber zu Kreuze kriechen nützt nun wirklich nichts mehr. Vielmehr soll ich auch die Quittung kriegen für mein unverzeihliches Fehlverhalten. “Ich geh jetzt auch nicht mehr mit dir zum Frisör!!!” Ich weiß nicht, wo sie es hernimmt, aber man kann nicht sagen, dass ihr in solchen Momenten die Phantasie fehlt. In jedem Fall ist das wohl die absolute Steigerung zu “Du bist nicht mehr zu meinem Geburtstag eingeladen.” oder “Du bist nicht mehr mein Freund”. Ehrlich gesagt muss ich ja in solchen Momenten aufpassen, dass ich nicht laut lache. Lütti hat da ihre eigene Taktik: “Wo ist Papa? Ich will, dass mein Papa da ist!!!!” Ja scheiße, wenn man mit einem Schmetterlingsmörder, der zeitgleich auch noch die Mutter ist, allein zu Hause gelassen wird. Jetzt kam aber noch das von Mama aufgeschnappte Totschlagargument “Schönen Gruß!” Wenn ich nämlich sowas in Richtung “jetzt ist auch wirklich Schluss” sage, sage ich “Schönen Gruß”. Lütti beendete des Ganze also mit zweimal “Schönen Gruß!”, ging dann wie selbstverständlich an meinen Schreibtisch, nahm sich das Glas mit den Lindt Schokokugeln und sagte “Wer hat die Roten gegessen?” Ähh, ich? Sind meine. Aber das am besten nur denken, sonst bricht es hier gleich wieder los. Stattdessen sage ich, sie müsste wohl fragen, wenn sie sich Schokolade nimmt. Lüttis logische Erklärung: sie hätte jetzt sooo viel geweint, sie bräuchte jetzt zwei goldene Schokokugeln, konnte ich nicht entkräften und dann kommt, als hätte es die letzten 25 Minuten nicht gegeben: “So, ich möchte jetzt in die Badewanne.”
Und jetzt die Frage: Sind Kinder eigentlich ‘nen Stück weit schizophren?

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