säugling Archive - SarahPlusDrei https://sarahplusdrei.de/tag/saeugling/ Blog über Familie, Reisen, Wohnen, Style, Interior Sat, 12 Jan 2019 20:09:11 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8 https://sarahplusdrei.de/wp-content/uploads/2017/07/apple-icon-152x152-45x45.png säugling Archive - SarahPlusDrei https://sarahplusdrei.de/tag/saeugling/ 32 32 89524047 Was heißt eigentlich Schreikind? – Ein Erfahrungsbericht https://sarahplusdrei.de/was-heisst-eigentlich-schreikind-ein-erfahrungsbericht/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=was-heisst-eigentlich-schreikind-ein-erfahrungsbericht Thu, 05 Nov 2015 18:44:25 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=862 “Heute schaue ich sie an und denke: Ich habe echt ein anderes Kind.” Jeder wünscht sich den Traumstart mit seinem Kind. Jedem ist klar, dass es am Anfang auch anstrengend wird mit einem kleinen Baby. ...

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“Heute schaue ich sie an und denke: Ich habe echt ein anderes Kind.”

Jeder wünscht sich den Traumstart mit seinem Kind. Jedem ist klar, dass es am Anfang auch anstrengend wird mit einem kleinen Baby. Woran wenige denken ist, was wird, wenn das Baby ein sogenanntes Schreikind ist. Was sind denn eigentlich Schreikinder? Kinder, die unter eine Definition fallen? Was steht eigentlich hinter dem Begriff Schreikind?
Ich habe über Instagram eine Mama kennengelernt. Eine Mama, die ungefähr zur gleichen Zeit wie ich ein Baby bekommen hat. Ihr drittes Kind. Eine erfahrene Mama, eine schöne Schwangerschaft, ein Wunschkind und eine recht unkomplizierte Geburt. Alles fein. Und das war es auch:
“Mir ging’s nach der Geburt super! Alles war perfekt!”
Fünf Wochen lang und dann fing es an, das Schreien.

Wie merke ich ob mein Kind ein Schreikind ist?

“Ich habe in den ersten Wochen schon gemerkt, dass die Kleine unentspannter ist als die älteren beiden es waren. Aber da habe ich mir erstmal nicht so viel bei gedacht. Vorsichtshalber mal einen Termin beim Osteopathen gemacht. Aber das machen ja mittlerweile ohnehin recht viele. Einfach die Babys mal durchchecken lassen nach der Geburt.”

Über diese gefühlte Unentspanntheit ihres Kindes hatte Christin früh mit ihrer Hebamme gesprochen. Diese versuchte sie zu beruhigen mit Aussagen wie: jedes Kind ist anders. Das war es aber nicht allein. Zwei Tage vor dem Termin beim Osteopathen war klar, da muss schon etwas mehr sein, denn da fing das wirkliche Schreien an. Der Termin brachte allerdings nichts, außer einem Folgetermin.

“Irgendwo hätte ich mir ja gewünscht, die Osteopathin hätte was gefunden. Aber auf der anderen Seite hatte ich auch das Gefühl, dass ich mir keine Sorgen machen müsste. Vielleicht hatte sie einfach eine Regulationsstörung und braucht meine Hilfe beim Einschlafen. Nähe. Sie ist nur noch nicht richtig angekommen. Das war, was ich dachte.”

Auch beim zweiten Termin eine Woche später fand die Osteopathin nicht wirklich etwas. Was blieb, war das Schreien, dass sich nicht beruhigen können, das nicht einschlafen können. Auch zwei Kinderärzte hatte Christin ergebnislos befragt. Medizinisch sei nichts festzustellen. Mittlerweile hatte sie eine weitere Hebamme und die Schreibambulanz um Hilfe gebeten.
“Mir ging es richtig schlecht. Als es mit fünf Wochen anfing, war mein Mann ja noch zu Hause. Er hatte sieben Wochen Elternzeit. Da konnte ich mich voll um die Kleine kümmern. Er hat alle anderen Aufgaben übernommen und war natürlich auch für unsere älteren beiden Kindern da. Als ich dann ganz auf mich allein gestellt war, habe ich den kompletten Einbruch bekommen. Ich musste mir eingestehen, dass ich den Alltag nicht hinkriege.”

Wer kann mir bei einem Schreikind helfen?

Mit dem Baby ist es immer schlechter geworden und dann hat Christin das gemacht, wofür ganz vielen der Mut fehlt und was doch so wichtig ist in solchen Situationen: Freunde und Familie um Hilfe gebeten, sie mit ins Boot geholt, nicht eitel Sonnenschein für die Welt da draussen bis zum eigenen Zusammenbruch.
“Ich habe meinen Vater angerufen. Meine Eltern waren dann alle drei Tage da und das, obwohl sie 150 km weit weg wohnen. Auch Freunde habe ich ins Boot geholt. Ich habe regelrecht Termine vergeben, wer wann die Größen bespielt und sie ins Bett bringt.”
Christin hat sich Zeitfenster gesetzt. Sie hat sich einen Zeitplan gemacht und der begann morgens, indem sie die Stunden zählte, wie lange es noch ist, bis sie das Baby abends in Bett bringt und wie viele Tage es noch sind, bis sie ein für sich gesetztes Ziel erreicht hat. Bis Ende dieses Monats müssen wir noch schaffen und dann ist es gut. Noch zwei Wochen. Dann bis spätestens Mitte nächsten Monats und dann ist es sicher durchgestanden. Daran hat sie fest geglaubt. Das hat ihr Halt gegeben.

“Am Anfang hatte ich vor allem ein schlechtes Gewissen meinen Großen gegenüber und ich habe sie vermisst. Ich habe sie so vermisst, dass ich abends geweint habe, wenn ich sie mal wieder nicht ins Bett bringen konnte. Und dann wollte ich natürlich auch nicht, dass sie ihre kleine Schwester nicht mögen.”
“Aber das schlechte Gewissen habe ich abgelegt. Ich habe es positiv für die Kinder gesehen, wenn sie am Wochenende bei Oma und Opa waren und dort verwöhnt wurden. Habe mit meinen Kindern gesprochen, dass nicht alle Babys so sind und dass die Mama gerade auch manchmal traurig ist. Und sie haben das verstanden. Haben mir Kraft gegeben.”

“Ich habe einmal gesagt, die Kleine ist wie eine Zwangsweste, die mir angezogen wurde. In schlimmsten Zeiten hatte ich sie 24 Stunden auf dem Arm und habe nicht gegessen und nichts getrunken. Ich habe oft gesagt, ich kann nicht mehr. Ich habe Gott sei Dank einen Partner, der gesagt hat, du schaffst das, du hast noch Reserven!”

Was können Ursachen für ein Schreikind sein?

Christin wurde ein Allgemeinmediziner empfohlen, welcher sich auch auf manuelle Therapie und Osteopathie spezialisiert hat. Viel Hoffnung das dieser nun endlich etwas diagnostizieren würde, hat sie nicht mehr, nachdem sie nun ja bereits einige Stellen befragt hatte. Aber, er hat etwas feststellen können: das Kiss-Syndrom. Die rechte Seite war stark in der Bewegung eingeschränkt ist. Er konnte endlich helfen undzwei Wochen nach seiner Behandlung ist eine deutliche Besserung eingetreten

“Trotz allem habe ich nie dem Baby die Schuld gegeben. Ich habe immer die Situation verantwortlich gemacht. Ich weiß nicht, wie lange ich noch durchgehalten hätte. Heute genieße ich den Alltag wie noch nie zuvor. Auch wenn es mal einen schlechten Tag oder eine schlechte Nacht gibt. Dann denke ich: Pahh, nur eine Nacht!”

Was kann ich bei einem Schreikind tun?

Ich habe Christin gefragt, was sie Eltern raten würde, die in einer ähnlichen Situation sind. Ihr haben verschiedene Dinge geholfen.

  • mögliche Ursachen medizinisch abklären lassen, dabei aber immer auch auf das eigene Gefühl hören
  • um Hilfe bitten – bei Freunden und Familie (auch die bloße Gesellschaft von Freunden kann helfen, damit man sich nicht so alleine fühlt) und/oder bei öffentlichen Stellen wie der Schreiambulanz und Wellcome
  • die Situation annehmen, wie sie ist, ohne die Hoffnung und den Anspruch zu haben, das Baby immer sofort beruhigen zu können – das baut Druck auf beiden Seiten auf und laut Hebamme ist es okay, wenn Babys schreien, so lange man sie nicht alleine lässt
  • den Tagesrhythmus nach den Bedürfnissen des Babys ausrichten (aber dabei versuchen, auf ein wenig Regelmäßigkeit zu achten);Termine / Unternehmung, die einen stressen, vermeiden
  • Sich in der akuten Schreiphase EINE Beruhigungsstrategie überlegen und dabei bleiben (Tragetuch ODER Wippen auf dem Pezzi-Ball ODER Nonomo etc.) und nicht dauernd (die Position) zu wechseln (und so neue Reize zu setzen) – aber am besten eine Strategie, mit der man selbst gut leben kann. Mir tat vom vielen Tragen irgendwann so der Rücken weh, dass ich mich einfach hingesetzt, sie im Arm gewiegt und gesungen habe
  • Was zur Beruhigung beiträgt: Enge/Begrenzung (pucken, Tragetuch), Reizabschirmung, wiegen/wippen/tragen, Rausch-Geräusche (sch-Laut oder White-Noise)
  • darauf achten, dass man selbst nicht an der Situation kaputt geht (Ruheinseln schaffen, regelmäßig essen, Akupunktur, etc) und sich selbst nicht in Frage stellen

In diesen schweren Wochen stand für Christin an erster Stelle die Belastung, wenn sie an ihr kleines Baby gedacht hat. Nun macht diese Belastung einem Verliebtheitsgefühl Platz.

“Heute schaue ich sie an und denke: Ich habe echt ein anderes Kind.”

 

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Beikoststart – Wann, was und wenn ja, wieviele? https://sarahplusdrei.de/beikoststart-wann-was-und-wenn-ja-wieviele/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=beikoststart-wann-was-und-wenn-ja-wieviele Wed, 21 Oct 2015 19:18:34 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=893 Beikost – wann ist der richtige Zeitpunkt für Mutter und Kind müsste es eigentlich heißen, denn ganz ehrlich: ich bin noch nicht soweit. Passend zum Start des fünften Lebensmonats (für alle stillvernebelten Personen wie mich: ...

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Beikost – wann ist der richtige Zeitpunkt für Mutter und Kind müsste es eigentlich heißen, denn ganz ehrlich: ich bin noch nicht soweit.

Passend zum Start des fünften Lebensmonats (für alle stillvernebelten Personen wie mich: also wenn das Baby vier Monate alt ist) kam hier ein Päckchen mit einem Gläschen Weiße Karotte der Firma Hipp an. Super Dad hat Baby 2, ähnlich wie Baby 1, bei solchen Gratisdingern angemeldet. (Anmerkung der Redaktion: solche Promo Aktionen lohnen nicht…). Ich war ehrlich gesagt ein bisschen schockiert. Mein quasi gerade geschlüpftes Baby Brei? Nööööö, das ist noch viiiieeeelll zu früh. Der ist doch noch Säugling und wie der Name schon sagt: der saugt nur, der isst nicht.

Dies die erste Reaktion. Und dann habe ich mir doch ein paar Gedanken gemacht. In der Theorie heißt es, dass der Kalorien- und Nährstoffbedarf des Babys im Laufe der ersten Lebensmonate ansteigt und es zwischen dem 5. und dem 7. Lebensmonat notwendig wird, zusätzlich zur Muttermilch oder Milchnahrung, Beikost einzuführen.

Bei Lütti, unserer Dreijährigen war es damals so, dass wir mit 5 Monaten (also im sechsten Lebensmonat) mit dem Hipp-Probeglas angefangen haben. Karotte – hier übrigens ein großes Lob an Hipp: es war ein SEHR schlauer Zug auf weiße Karotte umzuschwenken. Die ätzenden Karottenflecken waren nämlich verdammt schlecht raus zu kriegen….
Meine Tochter fand mit fünf Monaten die Karotte aber kurz gesagt zum Kotzen. Also haben wir das Ganze vertagt.

Als sie sechs Monate alt war, reichte es mit der Milch wohl wirklich nicht mehr. Zumindest hatte Lütti vorher nachts durchpennt (vom Kampf in den Schlaf will ich hier mal nicht sprechen) und hatte auf einmal Hunger. Also haben wir mit dem Milchbrei am Abend angefangen. Das mag jetzt so nicht in den Büchern stehen, war für uns aber richtig. Zwei Wochen später, mit 6,5 Monaten dann mit Gemüsebrei. Übrigens von Mutti gekocht.

Wie machen wir es diesmal? Beim zweiten Kind? Kinder sind unterschiedlich und auch für Eltern sieht die Situation beim ersten Kind anders aus als beim zweiten oder dritten. Hinzu kommt, dass das ‘wir’ nun aus mehr als drei Personen besteht. Lütti sagt: “Er will mein Brot essen, er will was trinken! Das darf er aber noch nicht, er hat ja keine Zähne!”
An dieser Stelle sei erwähnt, dass sie ihn bereits am Tag seiner Geburt mit einem Leberwurstbrot füttern wollte…
Baby CJ selbst guckt aber wirklich allen etwas vom Teller. Wenn wir am Familientisch sitzen, kriegt er auch sofort Hunger, weshalb ich in in den vergangenen Monaten meist während des Essens gestillt habe. An dieser Stelle: es empfiehlt sich dabei das Kind mit einem Spuck- oder Geschirrtuch abzudecken…
Und ich: Mutti ist noch nicht soweit. Ihr Säugling soll noch ein bisschen Säugling bleiben.(Geht mir hier gerade eh alles viiiieeel zu schnell)

Für uns ist der richtige Zeitpunkt für Beikoststart also noch nicht. Noch nicht. Kann sich hier täglich ändern. Gerade eben ist es wieder soweit, dass ich denke: und morgen abstillen. Morgen denke ich wahrscheinlich, er muss noch ewig mein Schnuckelbaby sein…
Was wir schon mal anders machen: Baby CJ lutscht beim Essen fleissig auf Gurken oder Apfelstücken rum. Als Zwischenstep. Die sind groß und werden von uns Erwachsenen festgehalten, damit nichts passiert. Er findet das super! Hätte ich mir bei Lütti aber nicht getraut…. Das wann ist also bei jedem unterschiedlich. Kann früher sein, später. Kann begonnen werden und wieder vertagt.

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Milchbar droht mit Schließung https://sarahplusdrei.de/milchbar-droht-mit-schliessung/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=milchbar-droht-mit-schliessung Sun, 11 Oct 2015 19:22:22 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=857 Letzte Woche war es dann soweit, ich war kurz vor dem Abstillen, oder die hauseigene Milchbar drohte mit Schließung. Allerdings nicht wegen Überfüllung geschlossen, sondern auf Grund von randalierenden Gästen. Mein Sohn, seines Zeichens gerade ...

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Letzte Woche war es dann soweit, ich war kurz vor dem Abstillen, oder die hauseigene Milchbar drohte mit Schließung. Allerdings nicht wegen Überfüllung geschlossen, sondern auf Grund von randalierenden Gästen. Mein Sohn, seines Zeichens gerade zarte vier Monate alt geworden, hatte nichts anderes zu tun, als sich mit Karnickel-Nackengriff ganz fest in umliegendes Brustgewebe zu krallen. Ich würde sogar sagen, er hat begonnen meine Busen zu perforieren.

Damit nicht genug, nimmt das Kind nun seine Umgebung mehr wahr. Schaut durch die Gegend, dreht seinen Kopf hin und her. Ja, ist doch schön, dass der Junge nun die Welt entdeckt, mag man denken. Jaaaa, allerdings mit Brustwarze zwischen den Kauleisten ist das nicht sooo schön. Diese Dinger haben einfach nicht die Konsistenz von Kaugummi, auch wenn meinem Sohn dies nicht klar zu sein scheint. Das kontinuierliche An- und Abdocken ist allerdings auch nicht besser als das Langziehen…

Kurzum: es ging nicht mehr. Ich habe quasi schon Schnappatmung bekommen, wenn es losging, um kurz darauf zu sagen “Sorry, aber das geht gar nicht”. Im Pekip-Kurs habe ich schlaue Dinge wie ‘ignorieren’ gehört, denn jegliche Reaktion würde so ein Verhalten noch provozieren. Sorry, aber hat Ihnen schon mal jemand in die Brustwarze gebissen??? Also, bei mir führt das zu Reaktionen.

Also Ausweg Hebamme und ich muss sagen, ich habe da eine sehr gute, deshalb will ich ihre Tipps mal mit euch teilen:

  1. Der Junge fängt sich wieder. Also keine Angst haben, Kneifen, Langziehen usw. ist mal wieder nur eine Phase. Es geht eher darum Mamas Körper wiederherzustellen.
  2. Stillhütchen kaufen – mein Mann ist also gleich um 19:30 Uhr noch los, in die nächste Apotheke. Ich dachte: Juhuhh, Rettung naht! – CJ dachte: Sorry, aber jetzt wollen die mir schon wieder (Stichwort Schnuller) mit Plastikscheiß kommen – nehm’ ich nicht. Protestgeheul. Aber in jedem Fall probieren, ich für meinen Teil kann nämlich sagen, die Teile sind echt angenehm.
  3. Multi-Mam Kompressen auf die Brustwarzen legen. Ziemlich praktisch, im besonderen für unterwegs, und tun wirklich gut!
  4. Die günstigere Variante ist Lanolin Creme bei Doc Morris oder so klein abfüllen lassen.
  5. Und der ultimative Tipp meiner Hebamme: Schwarzteebeutel in ein halbes Glas Wasser mit einem halben Teelöffel Honig ziehen, ausdrücken, dann 1-2 Minuten ins Gefrierfach und auf die Brustwarzen – wirkt Wunder.

Und was mache ich mit Sohnemann? Ich gebe ihm beim Stillen ein Spucktuch zum malträtieren in die Hände, lege in der Öffentlichkeit einen Schal über ihn, damit der nicht abgelenkt ist und wenn es zu doll wird, vertage ich das Stillen auch schon mal auf später. Nach ein paar Tage kann ich sagen, dass all die Maßnahmen auf jeden Fall was gebracht haben.

Also, der Zapfhahn ist noch auf. Noch :-)

 

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Mein Baby gehört zu mir, aber nicht 24/7 https://sarahplusdrei.de/mein-baby-gehoert-zu-mir-aber-nicht-247/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=mein-baby-gehoert-zu-mir-aber-nicht-247 Thu, 17 Sep 2015 16:48:49 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=812 Während ich diese Zeilen schreibe, ist mein Baby fort. Aus der Wohnung. Weg. Diesmal nicht mit Papa, das hatten wir schon öfter. Nein, mit der Babysitterin. Nennt man das heute eigentlich noch so? Nanny finde ...

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Während ich diese Zeilen schreibe, ist mein Baby fort. Aus der Wohnung. Weg. Diesmal nicht mit Papa, das hatten wir schon öfter. Nein, mit der Babysitterin. Nennt man das heute eigentlich noch so? Nanny finde ich ja einen ekelhaften Begriff. Babysitter passt aber bei uns aber irgendwie auch nicht. Wer mich von Insta kennt: es ist Lüttis ehemalige Erzieherin. Also eine echte Vertrauensperson. Das heißt an dieser Stelle: die Person ist volljährig, hat einen riesen Erfahrung mit Kindern (auch mit ganz Kleinen), weiß was zu tun ist, wenn der Kleine mal weint. Nebenbei war sie auch mal als Kinderkrankenschwester tätig. Also KANN eigentlich gar nichts passieren. Ja, KANN. Was Muddi als erstes gemacht hat, als die beiden das Haus verlassen haben: Handy checken. Ist der Ton auch an? Liegt es neben mir? Ja tut es. Ich bin trotzdem nervös. Das war ich schon vorher. Allein bevor ich das Date ausmachte, habe ich immer wieder hin und her überlegt, ob ich das wirklich machen soll, den Kleinen abzugeben. Frei nach dem Motto, er ist doch noch VIEL zu klein (3 Monate). Und als mir heute Morgen klar wurde, dass dies der Tag ist, wo mein kleines Baby das erste Mal das Haus ohne einen seiner Eltern verlässt, schossen die Tränen in die Augen (diese extremen Gefühlsausbrüche schiebe ich übrigens auf Hormone, Stillen UND Schlafentzug).

Es mag jetzt ja Eltern geben, die dies gerade lesen und denken: Wie kann sie nur???? Er ist doch noch VIEL zu klein! Rabenmutter!!! Ich bin mir relativ sicher, dass viele dieser – zumeist sind es ja Damen, Väter erlebe ich bei vielen Themen viel entspannter – Leute ihr Kind dann doch schon mal für 1, 2 Stunden abgegeben haben. An Familienangehörige oder Freunde. Einfach um zu schlafen, in Ruhe was zu essen, die Bude aufzuräumen und so weiter und so fort. Dieses zählt aber meist nicht unter “abgeben”. Das finde ich komisch. Worin liegt der Unterschied? Dass ich dafür bezahle? An der Betreuung kann es ja nun eigentlich wirklich nicht liegen, denn da habe ich für meinen Sohn wohl definitiv eine gute Wahl getroffen. Ich für meinen Teil bin sehr froh, dass wir in einer Stadt, in der wir keine Verwandtschaft haben und Freunde (leider) auch schon eigene Kinder am Start haben, jemanden gefunden haben, dem wir unser Wertvollstes anvertrauen.

Ich kann jedem, der es irgendwie schafft sich kleine Inseln zu schaffen, nur gratulieren. Dabei ist es ganz egal wie. Der Job als Eltern ist glaube ich der tollste, aber auch der anstrengendste, den es gibt. Es ist eine Bereicherung, wenn wir Menschen finden, die uns dabei helfen uns dabei nicht zu vergessen. Was denke ich am wichtigsten ist: wir dürfen uns selbst nicht verurteilen. Angefangen bei der eigenen Person. Es ist kein Scheitern, wenn man die Verantwortung auch mal einen kleinen Moment abgibt. Es heißt nicht, dass man sein Kind weniger liebt, dass man die Sache nicht gut macht. Aber auch über die eigene Person hinaus. Eine Rabenmutter oder Rabenvater ist nämlich keiner – für das eigene Kind ohnehin nicht.

Und was mache ich in der Zeit, wenn mein Baby um die Häuser zieht? Bloggen mit Kaffee!!! und Schlafen UND mich nach meinem Baby sehnen. Moment, ich guck mal kurz auf die Uhr: in 1:10 Std. ist er spätestens wieder da.

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Endlich Schlaf für alle – die Nonomo Federwiege https://sarahplusdrei.de/endlich-schlaf-fuer-alle-die-nonomo-federwiege/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=endlich-schlaf-fuer-alle-die-nonomo-federwiege Tue, 21 Jul 2015 21:32:40 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=586 Mit unserer Lütten haben wir ja schon von Anfang an einen Streifen mitgemacht in Sachen Schlafverhalten. So begrüßte ich den Mann, wenn er in den ersten Lebenswochen unserer Tochter nach Hause kam, eigentlich immer nur ...

WeiterlesenEndlich Schlaf für alle – die Nonomo Federwiege

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Mit unserer Lütten haben wir ja schon von Anfang an einen Streifen mitgemacht in Sachen Schlafverhalten. So begrüßte ich den Mann, wenn er in den ersten Lebenswochen unserer Tochter nach Hause kam, eigentlich immer nur im Schlafzimmer mit blankem Busen. Öhhhh??? Nö, nicht so, wie sich das jetzt anhört. Lütti hat einfach nicht in den Schlaf gefunden. Am Ende des Tages ist sie nur übers Geschnuckel eingeschlafen. Daneben haben wir eine ganze Menge probiert: Ein Trick war das Wippen auf dem Pezziball. Das konnte auch mein Mann machen. Gern auch nachts. Schon mal 1,5 Stunden auf einem Pezziball gewippt? Nein? Ziemlich anstrengend. Dazu haben wir Lütti bereits von Anfang an gepuckt. Das heißt soviel wie möglichst eng in ein Tuch geschlungen. Soll die Enge der Gebärmutter simulieren.
Jetzt also nochmal kurz zum mitschreiben: ein Päckchen auf den Armen auf einem wippenden Pezziball balancieren? Als Elternteil kann man ganz schnell als Zirkusnummer auftreten.

Gerade als Erstlingseltern saugt man Tipps anderer ja auf und so gab man uns an einem schönen Sonntagnachmittag, an dem mein Mann das Kaffeetrinken mal wieder auf dem Pezzi verbrachte, den Tipp: Nonomo Federwiege*. Babys liegen schön eingehöhlt wie in der Gebärmutter, das Ding wippt oder schaukelt, und man kann es in jeden Türrahmen hängen. Wie eine kleine Hängematte. Es kam uns vor wie der Himmel auf Erden. Sollten wir etwa endlich alle Schlaf finden?

Nur der Preis schlug im ersten Moment schon zu Buche. Aber wir haben sie sofort bestellt. Und ich kann eins sagen, wir haben es nicht bereut. Bis heute und es liegt das zweite Kind drin. Warum?
Das Teil kam ein paar Tage später. Lütti sofort rein. Sie war wirklich selig, eingepuckt oder eher: wie eingepuckt in ihrer Wiege zu liegen. Ich bin ehrlich, ich würde mich auch sofort reinknallen, wenn es ginge (bis 15 Kilo). Es sieht nämlich wirklich ziemlich gemütlich aus.

Wir Eltern waren selig, weil wir mit Band oben dran vom Sofa aus der Federwiege Anschwung geben konnten. Selbst daneben sitzen und wippen war für uns wie im Himmel. Wer vorher wochenlang ein Baby getragen hat, weiß wie schön es ist ein Baby zu wippen, dabei ein Buch zu lesen zu können, am Computer zu arbeiten oder irgendwas anders zu machen.

Nono Arbeit

Und ich als Mutter war auch noch aus einem anderen, ehrlichen Grunde selig: das Ding sieht nicht scheiße aus und nimmt viel Platz weg (das scheint bei manchen Dingen für Babys Prämisse für die Herstellung zu sein). Im Gegenteil. Ich finde sogar es integriert sich sehr gut in die Einrichtung.

Nonomo in der Wohnung

Anderer Einsatzbereich der Wiege:* Urlaub. Wahrscheinlich auch Garten, aber wir haben keinen. Im Urlaub hatten wir die Nonomo auf jeden Fall dabei. Da braucht es, wenn die Möglichkeit der Aufhängung vorhanden ist, kein extra Kinderbett und eingepackt nimmt das Ding kaum Platz weg und wiegt auch nix (Anmerkung der Redaktion: wer schon mal mit Kindern in den Urlaub gefahren ist, weiß, dass Platz grundsätzlich Mangelware ist und beim Fliegen auch noch Gewicht…). Wir haben die Wiege aber vor allem für den Mittags- oder Über-Tag-Schlaf genutzt. Wie gesagt, Lütti war ein Kind, das irgendwie Bewegung beim Einschlafen brauchte. Das hätten wir auch mit ständigen Kinderwagenfahrten haben können. Aber wer hat da schon Bock drauf, bei Sonnenschein in der Toskana. Die Lösung war schnell gefunden:

Nonomo Urlaub

Das einzige was wir immer ein bisschen bemängelt haben, war, dass die Nonomo nicht gleich jemanden mitliefert, der wippt oder Anschwung gibt. Den haben wir jetzt. Lütti schaukelt und Baby CJ liegt drin: macht beiden Freude.

Was den Eltern bestimmt auch Freude macht: es gibt mittlerweile auch ein Einsteigermodel. Einfach mal schauen bei www.nonomo.de oder schaut auf dem Facebook Profil. Da findet ihr auch ein paar schöne Anregungen wo man die Nonomo* überall nutzen kann. Ich sage nur Nonomo travel the world.

(in Kooperation mi Nonomo, *gekennzeichnete Links sind Affilate Links)

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Stillen – ein Thema, das die Läger trennt, leider auch die der Mütter https://sarahplusdrei.de/stillen-ein-thema-das-die-laeger-trennt-leider-auch-die-der-muetter/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=stillen-ein-thema-das-die-laeger-trennt-leider-auch-die-der-muetter Sun, 19 Jul 2015 10:38:45 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=563 Ja, ich stille mein Kind. Trotzdem bin ich keine Stillmami, die dies als einzig richtige Ernährung für einen Säugling sieht. Das Thema regt auf. Mich zumindest. Und das ist nicht das Stillen an sich, sondern ...

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Ja, ich stille mein Kind. Trotzdem bin ich keine Stillmami, die dies als einzig richtige Ernährung für einen Säugling sieht. Das Thema regt auf. Mich zumindest. Und das ist nicht das Stillen an sich, sondern der Umgang damit. Bei meiner ersten Tochter stellte sich gar nicht die Frage, ob ich stillen möchte oder nicht. Ich habe mich das nicht gefragt. Möchte ich das wirklich? Spätestens im Geburtsvorbereitungskurs wurde mir eingetrichtert, dass dies die einzige, wahre Ernährung für meinen Säugling wäre. Also habe ich gestillt. Mir brav wie im Krankenhaus gelernt auch nachts alle 2 bzw drei Stunden den Handywecker gestellt um zu stillen. Jede Seite 20 Minuten, dazwischen wickeln. War ein ganz schöner Stress. Im Rückbildungskurs ging das Ganze weiter. Eine Mutter gab ihrem Kind die Flasche. Unter Argussaugen der Hebamme und den anderen Still-Mamis. Warum sie so schauten? Ich weiß es nicht. Fragen wie „Kann sie nicht stillen?“ kamen auf. Wollte sie es nicht, kam gar nicht in Frage.

Das erste Mal, dass ich am eigenen Leib spürte, dass Stillen wohl ein Muss ist, war als unsere Tochter schon ein paar Monate alt war. Abends konnte sie keinen Schlaf finden und wir Eltern gingen schon auf dem Zahnfleisch. Nach Pezziball, Rumtragen, Haushaltsgeräusche App, etc.pp. gaben wir ihr eine große Flasche Pre-Milch. Sie schlief selig. Am kommenden Tag bei der Rückbildung fragte ich die Hebamme, ob möglicherweise meine Milch nicht mehr ausreicht. Mit dem Feedback hatte ich allerdings nicht gerechnet. Flasche Pre-Milch? Das sei ja wohl definitiv der erste Schritt zum Abstillen! Jedes Kind würde die sehr viel süßere Mich aus der sehr viel einfacher zu trinkenden Flasche der Brust vorziehen!!! Ich war platt. War ich eine Rabenmutter?

Gott sei Dank hatte ich Mütter an meiner Seite, die nicht so verurteilend waren. Ich habe für mich auch einen Weg gefunden das Stillen zu genießen und so meine Tochter fast 12 Monate gestillt. Ohne den Druck zu verspüren, das müsste ich machen.

Nun habe ich vor wenigen Wochen ein zweites Kind bekommen. Diesmal habe ich mir ganz bewusst die Frage gestellt, ob ich stillen möchte. Und ich habe mich dafür entschieden. Allerdings dafür, solange es für alle Beteiligten Sinn macht. Für alle Beteiligten heißt neben dem Säugling auch für mich als Mutter. Und das von Anfang an. Ich habe nach dieser Geburt nur eine Nacht im Krankenhaus verbracht. Eine, die in puncto Stillen völlig ausreicht, um nicht wieder völlig brain-washed nach Hause zu gehen. Denn in dieser Nacht wurden ich und mein Sohn viermal geweckt. Grund war die Nachfrage, ob ich auch gestillt hätte. Beim vierten Mal bin ich an die Decke gegangen. Darauf sagte die Hebamme, sie müsse darauf achten, dass die Kinder 10-12 Mal am Tag für 20 Minuten pro Seite angelegt werden. Aha. Ich weiß nicht wie es anderen nach der Geburt so geht, aber ich und mein Sohn brauchten vor allen Dingen eins: Ruhe und Schlaf. Das haben wir Zuhause gefunden. Hier haben wir Gott sei Dank eine Hebamme, die Stillen nach Bedarf wörtlich nimmt: nämlich dass sich das Kind meldet, wenn es Bedarf hat. Unser Baby ist momentan eher Mr. von und zu Schnarch. Heißt er pennt gerne. Vor allem nachts. Über Tag, vor allem vormittags, nimmt er gern 1-3 Frühstücke zu sich. Passt.

Stillen ist nicht immer praktisch. Fürs Stillen braucht man Zeit und Ruhe. Und man hat seinen Busen in der Öffentlichkeit raushängen. Da bin ich nicht so ein Freund von und die Blicke sind auch nicht immer schön. Flasche ist auch nicht immer praktisch, für die braucht man Zeit, Heißwasser, abgekochte Flaschen. Und die Blicke sind mit Sicherheit auch nicht schön. Vor allem die der Still-Mamis. Also kein Unterschied im Aufriss und in der Wahrnehmung.

Stillen ist inniger für Mutter und Kind. Sehe ich nicht so. Beim Fläschchengeben muss man die Flasche halten. Heißt Hände sind nicht frei für Telefon, Buch und Magazin. Zwar fehlt das am Busen nuckeln, dafür hat Baby aber wahrscheinlich eher Mamas Augen auf sich.

Muttermilch ist das Beste fürs Kind. Von der WHO sind sechs Monate empfohlen. Ja, die gehen aber in ihren Empfehlungen nicht unbedingt von Industrienationen wie Deutschland aus. Hier ist die Flaschennahrung sehr gut. Warum sonst kaufen uns die Chinesen den Markt leer?

Ich sehe also für mich keinen groben Nachteil für Flaschenkinder. Und keinen immensen Vorteil für Stillkinder. Jeder oder besser Jede soll entscheiden, was für ihr Kind und sie! der richtige Weg ist. Und wenn wir Mütter da nicht liberal sind, wer dann?

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Ins Blog schreiben ist wie Wehen wegatmen – meine Eltern zu Besuch im Wochenbett https://sarahplusdrei.de/ins-blog-schreiben-ist-wie-wehen-wegatmen-meine-eltern-zu-besuch-im-wochenbett/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=ins-blog-schreiben-ist-wie-wehen-wegatmen-meine-eltern-zu-besuch-im-wochenbett Sun, 28 Jun 2015 06:00:54 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=516 Ich sitze gerade im Schlafzimmer, die letzte sichere Bastion in dieser Wohnung. Draussen höre ich meine Tochter schreien. Sie ist gerade kopfüber aus dem Trampolin gefallen. Was hier los ist? Meine Eltern sind zu Besuch. ...

WeiterlesenIns Blog schreiben ist wie Wehen wegatmen – meine Eltern zu Besuch im Wochenbett

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Ich sitze gerade im Schlafzimmer, die letzte sichere Bastion in dieser Wohnung. Draussen höre ich meine Tochter schreien. Sie ist gerade kopfüber aus dem Trampolin gefallen. Was hier los ist? Meine Eltern sind zu Besuch. Aber beginnen wir mit einem Rückblick auf die letzten 24 Stunden. Ich bin im Wochenbett. Sohnemann ist 2,5 Wochen alt und meine Eltern haben ihren Besuch angekündigt. Wollen den neuen Stammhalter begrüßen. Ja, schöne Idee. Eigentlich war ein Tagestrip geplant. Man wollte uns nicht stören bzw. zur Last fallen.

Die Entfernung von 300 km lässt mich manchmal vergessen, wie anstrengend meine Eltern eigentlich wirklich sind. Hinzu kommt das vom Wochenbett vernebelte Gehirn, was einiges doch viel rosaroter darstellt als es eigentlich ist. In einem wohl völlig umnachteten Zustand habe ich also zu meinen Eltern gesagt, dass ein Tagestrip ja viel zu anstrengend wäre und sie sehr gerne über Nacht bleiben könnten. Man wollte kurzfristig nochmal besprechen, ob das passt. Das fiel dann allerdings aus. Im Gegenteil, gestern habe ich erfahren, dass man den Zug zurück bereits gebucht hat. Um 19:38 Uhr!!! Nee, ist klar, Übernachtung heißt auch gleich noch den whole next day…. Aber erstmal sollten sie ja ankommen. Gestern Mittag. Putzfrau hatte ich vorher gebrieft, Bude also sauber, Muffins am Vortag gebacken. Wer nicht ankam: meine Eltern. Anruf? Fehlanzeige. Ne Stunde nach verabredeter Zeit rief mein lieber Mann dann mal seine Schwiegereltern an. Wo sie seien? Gerade vor der Tür. Aha. Tür auf, Eltern rein. Zug Verspätung und Handy leer? Nein, sie sind bereits seit einer Stunde in Hamburg. Allerdings haben sie selbst versucht Alternativen des Nahverkehrs rauszufinden, als die Ansage kam, im S-Bahn-Gleis seien Personen. Das hat wohl nicht ganz so gut geklappt.

Auf die Frage, warum mein Vater nicht angerufen hätte: Er müsse sich ja in allen Metropolen auskennen, wo seine Töchter wohnen: Hamburg, Berlin und nicht zu vergessen the capital of Ruhrgebiet: Mülheim. Vielleicht hat er aber auch die Frage nicht verstanden, denn er hat, wie so häufig, seine Hörgeräte vergessen. Alternativ Infos von meiner Mutter erfragen – ebenfalls Fehlanzeige. Sie trägt gar keine Hörgeräte. Braucht sie nach eigener Aussage nicht. Nö, so lebt es sich auch entspannter, wenn man sich ohnehin am liebsten in Monologe verstrickt. Nun ja. Papa hatte netterweise Spargel mitgebracht und ich die gute Idee, dass die beiden ja auch super zusammen kochen könnten. Dafür musste mein Vater aber natürlich erst einmal den örtlichen Supermarkt besuchen. Denn kein Essen ohne Fleisch (kurzer Exkurs an dieser Stelle: Mein erstes selbstgekochtes Gericht für meine Eltern: Pasta-Spinat-Auflauf. Mein Vater fing nicht an zu essen. Höchst seltsam. Auf Nachfrage sagte er, er warte aufs Fleisch…).

Überhaupt muss mein Vater IMMER, wenn er uns besucht, in die umliegenden Supermärkte. Könnte ja sein, dass es hier ein anderes Sortiment gibt. Nach Besuch des Supermarktes, der Bank und einer Schuhhandelskette, traf er dann auch bei uns auf dem Spielplatz ein. Hier rannte meine Mutter fast die ganze Zeit ums Klettergerüst um zu verhindern, dass ihre 2,5-jährige Enkelin runterfällt. Seit dem gestrigen Abend bin ich also schon so fix und foxi mit den Nerven, dass ich nur noch Rettung darin sehe mich mit dem Baby ins Schlafzimmer zum Stillen zurückzuziehen. Mein Mann hat leider nicht soviel Glück und so ist er mitten im Krieg ‘Habt ihr kein gescheites Schälmesser?’, ‘nein, an Spargel MUSS Mehlschwitze’ und dem Versuch meiner Mutter Wasser in den Kochtopf zu kippen, Papa wieder raus und das gleiche Spiel dreimal in Folge.

Abendessen. Klappt. Gefolgt von ca. 100 unnachgefragten Ratschlägen. Die kennt glaube ich jeder zur Genüge. Abschliessen möchte ich dieses Thema allerdings mit dem Satz meiner Mutter, nach dem 100sten Ratschlag ihrer Seite: “Ja, das weiß ich jetzt nicht, da musst du deine Hebamme fragen.” Argg!!!

Also alle früh ins Bett und am nächsten Morgen lange liegen bleiben. Das entspannt die Situation. Bis zum Frühstück. Zur Geburt ihres Enkels hat meine Mutter sich ja so gefreut, dass sie – O-Ton – “am Liebsten ein Feuerwerk abbrennen würde”. Wie die Queen von England. Und genauso benimmt sie sich hier auch. Die Queen thront auf dem Sofa, nimmt zum Frühstück gern ein hart gekochtes Ei und einen Latte Macchiato. Einzig den Tee bereitet sie sich selbst zu. Das kann auch kein anderer so wie sie sich das vorstellt. Mir platzt der Popo. Das hilft. Und ich meine allen Beteiligten. Nach dem reinigenden Gewitter haben meine Eltern erst den Frühstückstisch abgeräumt und sind jetzt mit der Kleinen im Garten, während wir ein bisschen uns und unseren Sohn geniessen.

Ich versuche mal ein bisschen entspannt zu sein. Dazu gehört wohl auch, darüber hinweg zu sehen, dass das Kind aus dem Trampolin stürzt und meine Eltern, im besonderen meine Mutter, leider nicht diejenigen sind, die sich aufopfernd um Haushalt und die Unterstützung der eigenen Kinder kümmern und das ohne dabei gute Ratschläge zu verteilen; sondern vielmehr der Fraktion angehören: ich komme um meine Enkel zu bespaßen und von denen bespaßt zu werden. Aber gut, das ist ja auch was.

PS: Nachtrag. Mein Vater ist gerade aus dem Garten gekommen und schreibt sich eine Telefonnummer aus seinem Handy raus. Wohl um fürs Telefonieren mal wieder das seiner Meinung nach sehr viel günstigere Festnetz zu benutzen. Vielleicht hat er gestern auch einfach nicht angerufen, weil kein Festnetz in der Nähe war…

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Brief an meinen neugeborenen Sohn https://sarahplusdrei.de/brief-an-meinen-neugeborenen-sohn/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=brief-an-meinen-neugeborenen-sohn Mon, 15 Jun 2015 05:30:08 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=477 Vor neun Monaten kamst du in mein Leben. Wie ein Knall. Ein Knall, mit dem man so gar nicht gerechnet hat und dann zusammenzuckt. Wohin all die Stimmen, die sagen mit dir ist nicht zu ...

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Vor neun Monaten kamst du in mein Leben. Wie ein Knall. Ein Knall, mit dem man so gar nicht gerechnet hat und dann zusammenzuckt. Wohin all die Stimmen, die sagen mit dir ist nicht zu rechnen? Ich kann es nicht glauben, mache drei Tests mit immer dem gleichen Ergebnis. Irgendetwas muss da sein. Und da bist du, auf dem Ultraschall ist klar dein Herzschlag zu sehen. Wie ein Wunder. Ein Wunder, mit dem niemand gerechnet hat. Ich kann an dieses Wunder nicht so recht glauben. Vertraue meinem Körper nicht. Bestimmt bleibst du nicht. Also besser keine Beziehung zu dir aufbauen. Selbstschutz.
Aber du bleibst. Mit dem Kopf durch die Wand. Machst dein Ding. Ich bin mir sicher, dass da ein kleiner Junge in mir sitzt. Einer, dem alles um ihn herum scheißegal ist. Einer, der der Welt den Stinkefinger zeigt und sagt: hier bin ich. Und richtig, das bist du.

Neun Monate sitzt du unter meinem Herzen. Erträgst so manche Tränen und zeigst mir immer wieder, ‘Hallo, ich bin da und ich will zu euch kommen’. Du lässt dich nicht beirren. Und dann kommt irgendwann der Tag. Der Tag, an dem ich mich auf dich freuen kann, so richtig freuen kann. Rückhaltlos, ohne Zweifel, ohne Ängste.

Vor ein paar Tagen hast du nun entschieden, es ist soweit, Zeit, dass wir uns in die Augen schauen können. Zeit, dass wir uns in den Arm nehmen. Unter der Geburt habe ich oft daran gedacht, was wir beide schon geschafft haben. Dabei war ich unheimlich glücklich. Glücklich dich nun bald in den Armen halten zu können, glücklich, dass du in mein Leben getreten bist und ich habe angefangen uns als richtiges Team zu sehen. Mama und Sohn. Und dieses Team habe ich unter der Geburt auch laut angefeuert mit “Wir schaffen das!!!” Und genau das meine ich so auch: mein kleiner Sohn, wir schaffen das!

Auch wenn es manchmal vielleicht nicht so laufen wird, wie wir es uns wünschen. Dass wir unglücklich sind, obwohl wir glücklich sein sollten. Dass wir traurig sind, obwohl doch immer auch Grund zur Freude da sein wird. Dass sich manchmal ein Streifen SchwarzWeiß in den Farbfilm mischt.

Diese Tage gerade, die sind so voller Glück, voller Freude, voller bunter Farben – aber vor allem so voller Liebe. Ich liebe dich einfach wie verrückt. Deine weichen Haare, deine zarte Haut, deinen Geruch. Deine kleinen Füße, deine kleinen Hände. Du winziges Wesen, du kleines Päckchen. Mein Herz geht auf, wenn ich dich im Arm habe, wenn du auf meinem Oberkörper liegst, wenn ich dich stille, wenn du mich anschaust, wenn du schläfst, wenn ich deine kleinen Hände halte, ach, einfach wenn du da bist.

Du bist für mich ein ganz, ganz großes Glück. Für mich und unsere ganze Familie. Ich kann mein/unser Glück gerade noch gar nicht so richtig fassen. Was ich anfassen kann, dass bist du, unser kleines Wunder. Und bei einem bin ich mir ganz ganz sicher, auch wenn es manchmal vielleicht nicht so laufen wird, wie wir es uns wünschen, die Liebe zu dir ist unermesslich.

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