Wohnung oder Haus? Archive - SarahPlusDrei https://sarahplusdrei.de/themen/wohnen/wohnung-oder-haus/ Blog über Familie, Reisen, Wohnen, Style, Interior Wed, 05 Jun 2019 17:59:12 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.1 https://sarahplusdrei.de/wp-content/uploads/2017/07/apple-icon-152x152-45x45.png Wohnung oder Haus? Archive - SarahPlusDrei https://sarahplusdrei.de/themen/wohnen/wohnung-oder-haus/ 32 32 89524047 Ja, es geht vielleicht schöner oder toller – aber wie wäre es eigentlich, wenn es einfach gut so ist, wie es ist? https://sarahplusdrei.de/ja-es-geht-vielleicht-schoener-oder-toller-aber-wie-waere-es-eigentlich-wenn-es-einfach-gut-so-ist-wie-es-ist/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=ja-es-geht-vielleicht-schoener-oder-toller-aber-wie-waere-es-eigentlich-wenn-es-einfach-gut-so-ist-wie-es-ist Wed, 05 Jun 2019 17:59:02 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=9754 Hallo, das bin ich. Eigentlich bin ich recht glücklich mit meinem Leben, eigentlich. Gäbe es da nicht noch immer etwas, was noch besser sein könnte… Zufrieden mit dem Ist-Zustand. Das wäre doch der Schlüssel der ...

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Hallo, das bin ich. Eigentlich bin ich recht glücklich mit meinem Leben, eigentlich. Gäbe es da nicht noch immer etwas, was noch besser sein könnte…

Zufrieden mit dem Ist-Zustand. Das wäre doch der Schlüssel der Glückseeligkeit. Stefan hat da einen sehr passenden Spruch: Es ist gut so, wie es ist.
Vom Kopf her liebe ich diesen Spruch. Mein liebster Leitspruch ist:

Das Leben dauert zwei Tage. Einer davon ist jetzt.

Und doch erwische ich mich manchmal dabei, nicht zufrieden zu sein. Apps wie Instagram, wo ich selbst täglich aktiv bin, die schönen Bilder dort, die blenden mich. Mich, die doch ganz genau weiß, dass hier oft alles noch ein bisschen schöner erzählt wird und unzählige Filter es noch mehr strahlen lassen. Dass viele dieser reichweitenstarken Accounts einfach ein paar Follower mehr oder weniger einkaufen und das passende Bejubeln ihrer Bilder gleich mit. Ja, mein Kopf, der weiß das. Aber trotzdem spinnt er manchmal rum. Dann möchte ich hier am liebsten auch das schönste Haus, die adrettesten Kinder, das schönste Essen. Und ich selbst, ich soll natürlich auch fesch strahlen. Übrigens: Das da oben ist ein A6 Filter von VSCO und ein bisschen mehr Kontrast rein. Wem das nicht reicht: FaceTune. Das holt dann auf jeden Fall fesches Strahlen raus :-)) Die ein oder andere übertreibt es damit auch sehr gerne…

Ja, ich weiß das eigentlich: Das echte Leben kommt eben ohne Glitzer-Filter aus. Trotzdem spielt mir mein Gedankenkarussell oft Streiche. Da meine ich, wenn noch A und B passieren, dann kann es eigentlich ja nur im glücklichen C enden. Kleines Beispiel gefällig?

Jahrelang in unserer Wohnung in Hamburg habe ich gedacht, dass meine absolute Glückseligkeit sich erfüllt, wenn ich in einem Haus mit Garten wohne. Kurz vor dem Umzug hat sich dieser Traum noch erfüllt. Ein Haus in der richtigen Größe, um die Ecke Felder und Wiesen, und trotzdem kann man mit dem Rad in die Stadt fahren. Perfekt, oder?

Könnte man denken, wenn da nicht wieder diese kleine, hadernde Stimme in mir wäre: Perfekt wäre es, wenn wir das Haus kaufen könnten. Das wird aber nicht verkauft. Wir haben es gemietet. Fest bis in knapp 2,5 Jahren und dann geht der Mietvertrag in einen ganz normalen über. Dann könnten wir also wie jeder andere Mieter auch auf Eigenbedarf gekündigt werden. Das hat mich irgendwie gefesselt. Hat mich oft denken lassen: “Das lohnt sich nicht.”

Ich möchte etwas ändern. Noch mehr auf Zufriedenheit im Alltag achten. Im Hier und Jetzt leben. Zusammen mit der Familie haben wir das schon sehr gut hinbekommen. Haben darauf geachtet, uns im Alltag mehr auf uns zu konzentrieren. Den Alltag zu entschleunigen und uns von Ballast um uns herum zu befreien. Mit Kindern um die Welt – was die Reise mit uns gemacht hat und über intensiveres, bewussteres Familienleben.

Und für mich selbst? Da könnte ich definitiv besser werden. Meinen Alltag im Hier und Jetzt so zu gestalten, wie ich ihn mir vorstelle. Interessanterweise hat das ja bei unseren Reisen sehr gut geklappt. Da haben wir nichts aufgeschoben. Da haben wir immer gesagt, wenn nicht jetzt, wann dann? Das könnte ich mir ja für meinen Alltag auch sagen, oder nicht? Erstes Ding, was ich schön aufgeschoben haben, weil das Haus gehört mir ja nicht, und, und, und, war eine schöne Holzterrasse. Dachte ich mir, wäre ja nicht nötig. Witzig, oder? Auf dieser Terrasse verbringe ich sehr viel mehr Zeit als auf Reisen (für die ich ohne zu zögern viel Geld ausgebe). Warum soll ich meinem Alltag die Holzterrasse also nicht gönnen? Am Dienstag kommt jetzt der Garten-/Landschaftsbauer und schaut sich die Sache mal an.

Das nächste, was ich eigentlich längst angehen wollte, wenn ich wieder in Münster wohne, ist auch wieder mit dem Reiten zu beginnen. Nun wohnen wir 1,5 Jahre wieder hier und wie oft bin ich geritten? Ganz genau. Kein Mal. Warum? Ja, ja, Arbeit und Kinder. Aber theoretisch müsste ich mir die Zeit einfach mal nehmen. Es mir “erlauben” einem Hobby nachzugehen. Diese Woche rufe ich an. Beim Reitstall.

Was ist eure Holzterrasse? Sprich, was hättet ihr gerne im Leben, schafft es aber nicht an, weil “zu teuer” oder “lohnt sich nicht”? Was ist euer Reiten? Sprich, was wolltet ihr eigentlich die ganze Zeit schon machen? Oder was hält euch im Kopf, was ist eure Schranke – wie bei mir der Hauskauf?

Sich den Alltag so zu gestalten, wie man möchte, zufrieden sein, in dem was da ist. Das wünsche ich mir sehr und ich glaube, das kann auch gut klappen.

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Die Zeit heilt alle Wunden oder alles eine Phase im Leben https://sarahplusdrei.de/die-zeit-heilt-alle-wunden-oder-alles-eine-phase-im-leben/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=die-zeit-heilt-alle-wunden-oder-alles-eine-phase-im-leben Fri, 31 May 2019 18:14:03 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=9750 Ich bin zurück. Zurück aus Hamburg. Ein spontaner Entschluss. Ein guter. Und zum ersten Mal hat es irgendwie gar nicht so weh getan. Dieses nach Hamburg kommen. Hamburg war für mich für 12 Jahre mein ...

WeiterlesenDie Zeit heilt alle Wunden oder alles eine Phase im Leben

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Ich bin zurück. Zurück aus Hamburg. Ein spontaner Entschluss. Ein guter. Und zum ersten Mal hat es irgendwie gar nicht so weh getan. Dieses nach Hamburg kommen.

Hamburg war für mich für 12 Jahre mein Zuhause. Meine Heimat. Der Ort, an dem ich Erwachsen geworden bin. Mit Erwachsen meine ich: so richtig unabhängig. In Münster habe ich studiert, ja. Ich bin auch in der Nähe aufgewachsen. Ich habe für ein paar Monate in Südafrika und Australien gelebt. Aber so richtig ich, ich meine, nur ich selbst, das bin ich in Hamburg geworden. Unabhängig, sowohl finanziell, als aber auch vor allem im Kopf. Mein erster Job war in Hamburg, meine erste so wirklich eigene Wohnung. Ich meine eine, die ich mir nicht geteilt habe, eine, die ich mir selbst besorgt habe, eine, die ich selbst bezahlt habe. Nur ich. Krass.

Ja, die Zeit in Hamburg war krass. Die ersten Jahre habe ich in Altona-Altstadt gewohnt, in Agenturen gearbeitet und Nächte auf dem Kiez durchgefeiert. Heftig. Heftig und unglaublich toll!!! Morgens als „Einheimischer“ bei den ersten Sonnenstrahlen über den Fischmarkt zu ziehen: Einfach unbezahlbar!

Egal wo in Hamburg, ob im Duschweg, direkt in der Schanze, Altona-Altstadt oder später in Eimsbüttel: Ich habe immer ums Eck vom Schulterblatt gewohnt. Zusammen mit der Bellaliancestraße meine liebste Ecke in Hamburg. Hier habe ich in einer der kleinsten Bars des Welt mit dem 01:04-Club ordentlich gefeiert. Hier habe ich aber auch das erste Ultraschallbild unserer Tochter mit einem Frühstück gefeiert und auch der allererste Ausflug mit Baby ging wohin? Natürlich in die Schanze.

Ich habe mich mit Freundinnen zum Essen und Trinken in tollen Cafés und Restaurants in Eimsbüttel getroffen, bin total gerne mit dem Kinderwagen über den Eppendorfer Weg gebummelt, schön mit einem Cappucino auf der Hand von meinem Stammitaliener. Der Park am Weiher war Ziel für Kaffee- und Kuchenausflüge, Enten füttern, Spielplatzbesuche. Der Weiher selbst eines Tages Ziel meiner Tochter, die mit ihrem Fahrrad genau reinbretterte. Übrigens hatte sie vorher die Wand aus Brennesseln auch noch gleich mitgenommen.

Ja, an Hamburg hängen unheimlich viele kleine und große Erinnerungen. In Hamburg habe ich geheiratet, meine zwei Kinder zur Welt gebracht und ja, ich habe lange geglaubt, hier, in meiner selbstgewählten Heimat werde ich auch wohnen bleiben.

Nun wohnen wir seit gut 1,5 Jahren in Münster. Unser beider Herkunftsstadt. Dieses Heimatgefühl, das verbinde ich mit Münster nach wie vor nicht. Vielleicht kommt das irgendwann mal wieder. Mittlerweile halte ich das sogar für nicht ganz unwahrscheinlich, denn jetzt bei meinem letzten Hamburg Besuch ist auf einmal etwas passiert: Es tat nicht mehr so weh!

Das Heimweh nach Hamburg hat mich lange geplagt. Ich habe auch drüber geschrieben Weil mir manchmal so ein Kloß im Hals sitzt, den man Vermissen nennt.Im neuen Haus in Münster und dann am schlimmsten, wenn ich in Hamburg war. Oft habe ich im Zug geweint, wenn ich wieder zurückfahren musste nach Münster. Ich habe die Besuche eingeschränkt. Konnte das Gefühl, in Münster immer wieder neu ankommen zu müssen, nur schwer aushalten. Habe in Hamburg all die schönen Erinnerungen gesehen, wenn ich da war. Habe mich sofort zuhause gefühlt, vielmehr als in Münster.

Und diesmal? Diesmal war es irgendwie anders. Ich habe all die Erinnerungen noch genauso gesehen wie sonst auch. Aber ich konnte sie rein so bewerten wie sie sind: Als schöne Erinnerungen. Ich und auch wir als Familie hatten 12 wunderbare Jahre in Hamburg. Meine ersten Jahre, die erstem im eigenen Job, das Großstadtleben, das war alles ganz genau das Richtige. Genau das brauchte ich nach dem Studium in Münster. Raus in die Welt. Raus aus der kleinen Stadt, rein ins weltoffene Hamburg, welches allein von seiner Bevölkerungsstruktur so viel vielschichtiger ist als das beschauliche Münster. Auch uns als junge Familie hat Hamburg gutgetan. Das Elternsein hatte die Spielplatzseiten, aber auch die, abends noch in Straßencafés zu sitzen – mit und ohne Kinder. Tage am Elbstrand und im Park. Ja, unsere Zeit in Hamburg war toll.

Jetzt, jetzt ist eine andere Zeit. Die, die ich mir zum Ende in Hamburg oft herbeigesehnt habe, nämlich die räumlich freiere. Ein Haus, in dem es keinen Nachbarn stört, wenn die Kinder wieder laut sind und hin- und herrennen. Einen eigenen Garten, für den ich nicht erstmal die Tasche packen muss wie für die Elbe und den Park. Ein Umfeld so nah an der Natur und mit so wenig Straßenverkehr, dass ich selbst meinen noch 3-Jährigen mit seiner 6-jährigen Schwester alleine „auf der Straße“ und auf dem Feld spielen lassen kann.

Ob das Häuschen mit Garten jetzt mein Traum bis in die Ewigkeit ist? Nein. Ich bin mittlerweile der Überzeugung, dass alles im Leben eine Phase ist. Und so wie ich mich verändere, sich auch meine Umwelt anpassen kann. Natürlich nur, wenn ich es zulasse. Wenn ich nicht zu sehr an gewohnten Strukturen hänge, wenn ich offen bin für das, was um mich herum ist.

Alle Phasen in meinem Leben waren bisher gut. Ich bin sehr frei auf dem Land groß geworden. War ein „Ponymädchen“. Ob ich genau dort heute noch wohnen möchte? Nein.
Ich habe in Münster studiert, im Kreuzviertel gewohnt. Die Studienzeit war super, der Wohnort ideal. Ich liebe das Viertel. Bin nach wie vor wirklich gerne dort. Ob ich da gerade hinziehen möchte? Nein. Dafür genieße ich die Freiheiten bei uns etwas außerhalb zu sehr.
Zeit im Ausland zu verbringen war toll und ja, es zieht mich ja auch immer wieder ins Ausland. Ob wir davon träumen auszuwandern? Nein, ich glaube, momentan hängen wir viel zu sehr an Familie und Freunden.

Und meine Zeit in Hamburg? Die war einfach richtig toll! Hamburg ist und bleibt meine absolute Lieblingsstadt. Meine Herzheimat. Altona, die Schanze, Ottensen und Eimsbüttel ganz genau mein Kiez. Ob ich dorthin gerade wieder zurück möchte? Auf keinen Fall. Und das wurde mir bei diesem letzten Besuch total klar.

So sehr ich das Leben in Hamburg liebe, momentan ist nicht die Phase in meinem Leben, in der ich das Leben mit unserer vierköpfigen Familie in den Ecken, in denen wir gelebt haben, zurückhaben möchte. Nein.

Alles hat eine Phase im Leben. Aktuell heißt unsere „Häuschen mit Garten“. Ob wir irgendwann mal auswandern? Ich weiß es nicht. Ob wir irgendwann nach Hamburg zurück gehen? Ich weiß es auch nicht. Aber ich könnte es mir vorstellen. Vielleicht so wie die ersten 8 Jahre in Hamburg waren: In Altona oder Eimsbüttel, in einer Altbauwohnung mit Balkon und langen Abenden in Straßencafés – nur wir zwei.

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Stadt versus Land: aus hippem Shopping wird Lebensmittel einkaufen https://sarahplusdrei.de/stadt-versus-land-aus-hippem-shopping-wird-lebensmittel-einkaufen/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=stadt-versus-land-aus-hippem-shopping-wird-lebensmittel-einkaufen Fri, 19 Apr 2019 18:56:30 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=9221 Wir haben uns den Traum vieler Familien aus der Großstadt wahr gemacht: Wir sind von der schicken Altbauwohnung mit Stuck mitten aus dem hippen Stadtteil Eimsbüttel in Hamburg ins beschauliche Münster in ein Häuschen mit ...

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Wir haben uns den Traum vieler Familien aus der Großstadt wahr gemacht: Wir sind von der schicken Altbauwohnung mit Stuck mitten aus dem hippen Stadtteil Eimsbüttel in Hamburg ins beschauliche Münster in ein Häuschen mit Garten um die Ecke vom Feld gezogen. Hier ist die Welt noch in Ordnung. So sieht es auf jeden Fall der glückselige Münsteraner. “Lebenswerteste Stadt der Welt” sagt er gerne. “…ihrer Größe” unterschlägt er dabei.

Viele Familien in Städten wünschen sich für ihre Kindern, dass sie so groß werden wie sie selber. Ländlich, umgeben von Felder und Abenteuern. Frei spielen, im Garten, im Wald. Nach langer Suche haben wir für uns genau diese Idylle gefunden. Ein Haus mit Garten, um die Ecke das Feld. Die Kinder spielen draußen bis es dunkel wird und wir sitzen mit Nachbarn zusammen im Garten. Also alles eitel Sonnenschein?

Was man bei Träumen oft ausspart, ist die Realität. Und so beginnen wir bei diesem Artikel mal mit dem Einkaufen. Bestimmt kommt in der Zukunft noch mehr. Denn vieles ist hier anders. Um vieles habe ich mir vorher keine Gedanken gemacht. So wie das einkaufen…

Der Großstädter oder die Großstadtmama schiebt gerne mit einem Coffee2go in der einen, den Kinderwagen in der anderen Hand, an hippen Läden vorbei. Window Shopping mit besten Aussichten. In unserem Viertel hier, was egal wo in Deutschland sein könnte, gibt es genau zwei Läden: einen Bäcker und einen winzig kleinen Supermarkt. Er ist übrigens kleiner als die Tanke, die früher bei uns in Hamburg direkt ums Eck war. Nein, es ist kein Bio-Supermarkt. Es ist ein Supermarkt der unteren Kategorie. Nennen wir ihn Netto, Penny oder Plus. Shopping-Erlebnis oder ganz wild Coffee2Go also Fehlanzeige in unserem Viertel.

Bin ich früher in der City auf dem Rückweg der Kita mal eben noch am Laden vorbei geschoben, oder hat Stefan bei abendlichen Gelüsten nochmal schnell den Rewe City kontaktiert, der bis 24 Uhr geöffnet hat, heißt es hier: Planung! In den Anfängen hier haben wir regelmäßig das Auto genommen, um einen der Kilometer weit entfernten Supermärkte für einen Großeinkauf anzusteuern. Überhaupt habe ich mich die ersten Monate hier auf dem Land eher wie ein Fernfahrer gefühlt. Kita eine halbe Stunde entfernt (ja, mit dem Auto), nächster dm ca. genauso lange. Das liegt nicht etwa immer an den Kilometern pro Strecke, sondern an den Bahnübergängen, an denen man hier gerne steht…

Mittlerweile kaufe ich einmal in der Woche auf dem Markt. Mit dem Fahrrad – DAS Verkehrsmittel hier. Einkaufserlebnis versus Eimsbüttel: nicht so hipp, dafür herzlicher und viel schöner.

Aber frisches Gemüse, das gab es natürlich auch in Hamburg City. 12 Jahre lang hat mich dort der beste Gemüsetürke mitten in der Schanze begleitet. Ohhh, was habe ich diesen Laden geliebt. Das Publikum so, dass du wahrscheinlich auch locker einen Fashion Blog mit den Streetstyles der Kunden füllen könntest…

Aber sag mal nicht, bei uns im Viertel könnte man nicht einkaufen… Kann man. Sogar direkt vor der eigenen Haustür. Ihr könnt euch ungefähr vorstellen, dass mir fast die Augen aus dem Kopf gefallen sind, als ich zum ersten Mal den “Marktwagen”, oder wie soll ich es ausdrücken?, angetroffen habe. Einen Wagen im schicken dunkel-pastellgrün gehalten, der an unterschiedlichen Stationen halt macht und klingelt. Ja, so wie ein Eiermann. Dann wird die Theke aufgemacht und von überall her strömen die Rentner um dort einzukaufen. Echter Landverkauf mit Schinken, Wurst, frischem Fleischsalat, Kartoffeln, und natürlich Butterkuchen usw. Ich würde mal sagen, a little difference zum hippsten Türken-Gemüseladen mitten in der Schanze. Auch vom Style der Kunden.

Der Marktwagen kommt einmal die Woche, Ostern macht er Urlaub. Es klingelt und aus den umliegenden Häuser kommen die Rentner mit ihren Tabletts bewaffnet. Was das Hipster Einkaufsnetz oder der Statement Jutebeutel in der Großstadt ist, ist hier das Holztablett. Dort passen Butterkuchen, frischer Fleischsalat und Kartoffeln auch besser drauf. Anders als in Hamburg kommt man aber auch direkt mit allen ins Gespräch. Im Besonderen, wenn du Kinder dabei hast. Rentner und Kinder sind quasi ein Garant für eine direkte Unterhaltung.

Apropos Eiermann: Einmal in der Woche kommt die Eierfrau an die Tür. Bei ihr kannst du auch ein Hühnchen bestellen. Die “Eierfrau” gibt es schon seit 50 Jahren – hat mir meine 81-jährige Nachbarin erzählt…

Die Ostereier oben auf dem Bild stammen aber noch vom Marktwagen. Bei der Eierfrau haben wir eine Palette (ja, es gibt hier auch über 10 Stück) Eier gekauft. Fürs Färben. Die Eier sind köstlich. Sie schmecken draußen noch besser als in der Altbauwohnung drinnen. Ob ich die Großstadt vermisse? Oft. Ob ich mich mittlerweile darauf einlassen kann bei dem Gemüsefrau auf dem Markt genauso einen Schnack übers Mittagessen zu halten wie hier mit den Rentnern am pastell-grünen Wagen über Spargelpreise? Ja, das kann ich. Und ehrlich? Ich mag es sehr gerne. Und wenn ich mal wieder ein bisschen WindowShopping machen möchte, dann fahre ich nach Hamburg.

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Weihnachten bei uns zuhause – und die Antwort auf die Frage, wo zuhause eigentlich ist https://sarahplusdrei.de/weihnachten-bei-uns-zuhause-und-die-antwort-auf-die-frage-wo-zuhause-eigentlich-ist/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=weihnachten-bei-uns-zuhause-und-die-antwort-auf-die-frage-wo-zuhause-eigentlich-ist Mon, 10 Dec 2018 18:52:19 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=8017 Wir sind wieder daheim – die zweite lange Reise in diesem Jahr liegt hinter uns. Aber ob wir auch zuhause sind, das konnte ich lange nicht beantworten. Vor gut einem Jahr sind wir nach 12 ...

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Wir sind wieder daheim – die zweite lange Reise in diesem Jahr liegt hinter uns. Aber ob wir auch zuhause sind, das konnte ich lange nicht beantworten. Vor gut einem Jahr sind wir nach 12 Jahren aus der Hamburger City zurück in die Heimat gezogen. Ich habe nie wirklich gesagt, wo das ist, wohl einfach, weil ich selbst erst einmal ankommen wollte.

Zu Beginn ist mir das sehr, sehr schwer gefallen. Das Ankommen meine ich. Zu sehr habe ich Hamburg, mein Zuhause, vermisst. Ich habe versucht das in Worte zu fassen: Weil mir manchmal so ein Kloß im Hals sitzt, den man Vermissen nennt. In Hamburg bin ich quasi groß geworden – sprich erwachsen. Nach dem Studium der erste Job, dort geheiratet und auch unsere beiden Kinder bekommen. Ja, Hamburg war und ist für mich der Inbegriff meines „eigenen Lebens“. Ich meine fernab von Elternhaus, Schule und so weiter. In Hamburg war ich immer nur ich. Das fand und finde ich in Hamburg toll. Diese Anonymität.

Wohl eben vielleicht auch, weil unser neuer/alter Wohnort den Begriff Anonymität oft vermissen lässt, habe ich mir Zeit gelassen. Zeit dafür, hier erst einmal ein bisschen wieder anzukommen. Ein gutes Jahr später ist es nun da, dieses Zuhause-Gefühl. Wir sind endlich in unserem neuen Umfeld angekommen. Wohl auch, weil wir nun eine tolle Kita in unserem Viertel haben. Ich genieße es am Morgen durch die Straßen zu radeln und viele bekannte Gesichter zu grüßen. Dass unsere Kinder sich mit Freunden um die Ecke verabreden können und dass unsere Tochter gemeinsam mit ihren Freunden ab dem kommenden Jahr einfach zur Schule laufen kann. All diese Dinge habe ich mir nämlich gewünscht oder besser: Nach ihnen habe ich mich in Hamburg gesehnt. Viele davon habe ich aufgeschrieben, in meinem Artikel Tschüss City, hallo Häuschen – ein neues Zuhause für die Familie.

Weihnachten steht vor der Tür und so langsam macht sich ein Zufriedenheitsgefühl in mir breit. Ein „Es ist gut so, wie es ist“-Gefühl. Die Weihnachtszeit ist nämlich für uns, wie für viele andere, eine ganz besondere Zeit. Es ist schön geschmückt, ein oder zwei Wochen vor Weihnachten holen wir immer schon den Baum. ‚Damit wir mehr davon haben‘. Mittlerweile begleiten das alles auch meine Eltern. Ja, Oma, Opa und Oma haben einen besonderen Stellenwert in unserem Leben eingenommen. Die Nähe zueinander macht die Beziehungen, besonders zu den Kindern, viel intensiver. In der Weihnachtszeit versuchen wir schon immer wieder zwischendurch „Kleine Feste“ zu feiern. Zum Kaffee und Nikolausmarkt zu meinen Eltern etwa oder zum Familien-Raclette bei uns daheim. Raclette und Käsefondue würde ich ohnehin als Dreh- und Angelpunkte von uns in der Weihnachtszeit bezeichnen ;-)

Und noch eine neue Tradition haben wir seit dem letzten Jahr: Unsere Kinder haben in der Weihnachtszeit ihren eigenen kleinen Tannenbaum im Kinderzimmer.

 

Die Großeltern machen es auch möglich, dass wir uns abends mit unseren Freunden zu treffen. Ohne Kinder. Bei der Oma übernachten die Kinder auch unheimlich gerne. Auch meine beiden Schwestern stehen mal für spontane Übernachtungspartys bereit. Ihr hört es schon, es gibt eine ziemlich große Familie und genau mit der wird an Weihnachten auch gefeiert. Um die zweite Oma auch zu sehen, werden wir in diesem Jahr sogar einen dritten Weihnachtstag einrichten.

Heiligabend geht es los in kleinem Kreis, Oma, Opa oder meine Schwester und Schwager. Vorher geht es in die Kirche. In diesem Jahr freue mich mich besonders darauf, nun ganz viele bekannte Gesichter zu treffen. Auf einmal feiern wir nicht mehr in der ganz kleinen Familie wie all die letzten Jahre in Hamburg. Das hat definitiv auch etwas, aber so finde ich es schöner. Auch, dass ich jetzt am ersten Weihnachtstag der Gastgeber bin. Der Rest der Familie aus Berlin reist an und Oma und Opa kommen auch. Da wir dann wieder schnell 10 Leute an der Tafel sind, schwanke ich noch zwischen einem großen Kalte-Platten-Gemetzel (ich mag es, wenn man ganz lange zusammen sitzt und immer wieder etwas isst), Raclette (könnte aber ein bisschen langeilig werden, nachdem es das schon im letzten Jahr am Ersten gab und in der Weihnachtszeit ja auch) oder Boeuf Bourguignon.

Bei meinen Eltern ist am 2.Weihnachtstag immer das Großfamilientreffen. Und das ist mittlerweile nicht mehr 300 sondern nur noch wenige Kilometer entfernt. Da ich ja, wie die meisten von euch schon wissen, 4 Schwestern habe, sind wir an Weihnachten direkt 20 Personen, 8 davon Kinder. Ich denke, ihr könnt euch ungefähr ausmalen, was das für eine bunte Veranstaltung ist. Ich bei meinen Eltern Gott sei Dank recht pragmatisch groß geworden. Weihnachten gibt es nach Gans zum Mittag erst (wie zu allen Festen) Tiefkühltorte und abends Kartoffelsalat mit Würstchen. Ich glaube fast, mit fünf Kindern ist es anders auch nicht möglich.

Ja, Weihnachten jetzt „wieder hier zuhause zu sein“ ist toll. Es entschleunigt das vorher durch die Kurverei immer ziemlich stressige Fest enorm. Aber Weihnachten bei uns zuhause, das fängt schon früher an. Beim großen Nachbarschaftsessen diese  Woche, wo alle von 3-80 Jahren an unserem Tisch versammelt sind, bei Käsefondue mit Schwester & Schwager, beim Raclette mit Oma, Opa & Oma, bei Rouladen mit unseren Freunden am Tisch und dem Weihnachtszeitbesuch aus Hamburg. Ja, Weihnachten ist für mich fast mehr die Zeit davor, das Gastgeben bei uns zuhause. In unserem Hause. Das irgendwo an der Grenze von Münster steht, neben Feldern und wo Hund und Katz sich Gute Nacht sagen. In unserer beider Heimatstadt in NRW. Wo wir studiert haben, uns kennengelernt. Wer Münster nicht kennt: Es ist eine Studentenstadt mit gut 300.000 Einwohnern. Geprägt durch ein historisches Stadtbild und liegt mitten in dem von Pferden und Wasserburgen geprägten Münsterland. Hier fährt man Fahrrad, trinkt gerne ein Bierchen und isst deftig. Es ist gemütlich, unaufgeregt.

Oft habe ich daran gedacht, ob ich wirklich zu den Wurzeln zurückkehren will. 12 Jahre Großstadt haben aus mir definitiv einen anderen Menschen gemacht. Ich bin längst nicht mehr die typische Westfälin. Die natürlich mit Pferden groß geworden ist und klassisch in Münster BWL studiert hat. Nein, ich habe 12 Jahre im bunten Hamburg-Altona gewohnt – weit weg vom Planeten der Glückseligkeit, wie ich Münster gerne nenne. Ja, Münster ist für mich nicht bunt und pulsierend – so wie sich Hamburg für mich anfühlt. Hamburg bezeichne auch ich gerne als Tor zur Welt – ich finde oft, das Gegenteil ist hier in Münster der Fall. Aber hey, gerade freue ich mich aber für mich und meine Familie genau auf diesem Planeten der Glückseligkeit zu leben. Wo man mittwochs auf den Markt geht, sonntags zu Oma und Opa zum Kaffee, wo man zum Biergarten radelt und sich mit Freunden zum Grillen trifft. Hört sich ein bisschen spießig an? Ist es auch, ist Münster auch. Aber kann man auch beides sein? Ich meine Münster und Hamburg? In vielen Teilen bin ich nämlich gerne der Spießer mit dem beschaulichen Familienleben. Aber eben nicht in allen. Andere Teile in mir sind bunt, laut und vor allem sehr, sehr offen zur großen, weiten Welt gewandt. Ja, in meiner Brust schlagen zwei Herzen und so freue mich mich mittlerweile, wenn ich von meiner Lieblingsstadt Hamburg oder aus vielen anderen Ländern der Welt zurück ins beschauliche Münster fahre.

Wollt ihr mehr von unserem Alltag wissen? Gerne erzähle ich euch hier auf dem Blog ein bisschen darüber.

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Umzug mit Kindern – Gedanken und praktische Tipps, auch gegen Heimweh https://sarahplusdrei.de/umzug-mit-kindern-gedanken-und-praktische-tipps-auch-gegen-heimweh/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=umzug-mit-kindern-gedanken-und-praktische-tipps-auch-gegen-heimweh Tue, 26 Jun 2018 19:22:17 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=7120 Ein Umzug mit Kindern ist nicht unbedingt das, was man sich so wünscht. Vor allem, wenn es nicht wie bei Leo Lausemaus nur einen Straße weiter geht, sondern gleich in eine andere Stadt. Wenn es ...

WeiterlesenUmzug mit Kindern – Gedanken und praktische Tipps, auch gegen Heimweh

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Ein Umzug mit Kindern ist nicht unbedingt das, was man sich so wünscht. Vor allem, wenn es nicht wie bei Leo Lausemaus nur einen Straße weiter geht, sondern gleich in eine andere Stadt. Wenn es auf einmal heißt, den Freunden, Kindergarten und/oder Schule “Auf Wiedersehen” zu sagen. Aber für uns stand nach Jahren einfach fest: wir wollen raus aus der Altbauwohnung mitten in der Großstadt. Raus ins Grüne, in ein Haus mit Garten.

Wir Eltern haben uns viele Gedanken gemacht. Gedanken darüber, was wir da mit den Kindern machen. Dass wir entscheiden, dass ihr Zuhause nun auf einmal ein anderes sein soll. Wie bereitet man sowas vor? Wie hilft man seinen Kindern damit gut zurecht zu kommen? Und wie macht man den Kindern den Start so einfach wie möglich?

Eltern googlen natürlich erstmal. Dann wird Amazon angeschmissen, ob man nicht vielleicht irgendwas einfach kaufen kann. Kann man natürlich. Es gibt Bücher und Hörspiele. Unsere drei Lieblinge stelle ich euch gerne am Ende des Posts vor. Aber es sind andere Dinge, die hier viel mehr geholfen haben.

Tipps und Tricks für den Umzug mit Kindern

Vorbereitung: Ich glaube, es war Leo Lausemaus oder doch Conni. Einer von beide hatte auf jeden Fall die grandiose Idee mit den eigenen Umzugskartons. Die haben wir gleich übernommen. So haben die Kinder vor dem Umzug ihre eigenen Kartons bunt mit Acrylfarbe angemalt. Einen roten und einen pinken und in dicken Buchstaben drauf ihre Namen.

Selbst packen: In diese Kartons durften sie all ihr Lieblingsspielzeug einpacken. Das, was als erstes raus soll. Den Kindern war es wichtig, dass diese Kartons nicht im großen Umzugscontainer mitfahren, sondern im Auto.

Abschied nehmen. Das ist wichtig und gehört auch dazu. Im Kindergarten gab es eine große Feier, in deren Planung unsere Kinder voll involviert waren. Es gab nach Wunsch eine große Eisbar mit vielen verschiedenen Streuseln und unsere Kinder haben allen ihr persönliches Wunscheis gemacht. Die Erzieher hatten viele Erinnerungen vorbereitet, die die Kinder mitnehmen konnten. Natürlich auch Fotos von der Kindergartenzeit.

Erinnerungen schaffen. Neben den zwei Kisten vom Kindergarten, haben wir von Freunden ein Hamburg-Buch bekommen und für die Kinder ein Fotoalbum gemacht. In diesem Album sind alle Freunde aus Hamburg, die Erzieher, einfach alle Menschen, die unsere Kinder in Hamburg begleitet haben.

Der Tag des Umzugs. Unsere Kinder haben das neue Haus zum ersten Mal am Tag des Umzugs gesehen. Vor ihnen waren schon die Umzugswichtel da. Vor der Tür standen Kuchen, Blumen, eine Willkommenskarte und kleine Geschenke für die Kinder. Das war Gold wert. (An dieser Stelle nochmal tausend Dank an unsere liebe Freundin, die uns damit überrascht hat!) Die Kinder waren im neuen Haus gleich ein bisschen beschäftigt und auch damit, dass sie hier ja jemand willkommen heißt: die Umzugswichtel.

Ein voller Kühlschrank. Dass dies wichtig für Kinder ist, musste ich mir auch erst sagen lassen. Klar steht in einem neuen Haus oder Wohnung noch nichts. Wenn man sich aber erst einmal ein Butterbrot machen kann und eine Schorle trinken, dann lässt das ungute Gefühl im Bauch schnell nach. Ohne Witz, die Kinder fühlen sich sicherer. Es ist nicht alles im Umbruch.

Was als erstes machen bei einem Umzug? Ganz klar: die Kinderzimmer! Oma und Opa haben unsere beiden abgeholt und dann haben wir erst einmal die Kinderzimmer fertig gemacht. Das war nämlich in der alten Wohnung in Hamburg eine ganz große Sorge. Dass ja dann das Kinderzimmer nicht mehr da ist und all ihre Sachen damit ja nun auch nicht mehr. Bis auf die zwei Kartons der Kinder haben wir also alles ausgepackt und eingeräumt. Danach haben wir uns viel Zeit genommen mit den Kindern die neuen Zimmer zu entdecken und sie durften dort ihre beiden Umzugskartons selbst auspacken und die Sachen einräumen. Einfach um sich mit allem vertraut zu machen.

Und was ist, wenn Kindern dann doch Heimweh kriegen?

Auch wenn uns die Leiterin unserer neuen Kita immer wieder versicherte “Kinder leben im Hier und Jetzt.” kam das Heimweh doch. Nicht bei unserem Kleinen, der zum Zeitpunkt des Umzugs gerade mal zwei Jahre alt war. Unserer Tochter mit ihren vier Jahren ist der Abschied schon sehr viel schwerer befallen. Sie war es eben auch, die bewusst Freunde zurückgelassen hat und uns am Anfang hier auch fragte, mit wem sie denn spielen sollte. All ihre Freunde wären doch schließlich in Hamburg.

Ja, ich habe in den ersten Wochen schon oft geschluckt. Mir ist der Wegzug nach 12 Jahren Hamburg auch sehr, sehr schwer gefallen. Mir sass richtig der Kloss im Hals. Unserer Tochter auch, die richtig Heimweh empfunden hat. Denn die einzige Heimat, die sie kannte, war ja nun auch Hamburg.
Wichtig ist, glaube ich, dass man Heimweh und Frust über die neue Situation auch zulassen kann. Unsere Tochter hat sich anfangs oft im Wandschrank im Dachgeschoss verzogen. Aber anders als zu denken, sie muss ja da raus, wir müssen über alles reden, muss es auch einen Rückzugsort geben. Einen Ort, wo man all die Gedanken und neuen Eindrücke sammeln kann. Wir haben also kurzer Hand den Wandschrank als geheime Höhle umfunktioniert. Haben die Bretter rausgenommen, so dass oben ein richtiges Geheimversteck entstanden ist. Mit Kissen und Decken drin, mit Taschenlampe und Büchern.
Heimweh darf man auch zulassen. Verluste müssen auch betrauert werden dürfen um Platz für Neues zu schaffen.

Wie halte ich den Kontakt zu alten Freunden meiner Kinder nach dem Umzug?

Das finde ich ehrlich gesagt ein ziemlich schwieriges Thema, denn ja: Kinder leben im Hier und Jetzt. Wir sind, im Nachhinein betrachtet, zu früh wieder in die alte Welt meiner Tochter getaucht. Zwei Monate nach dem Umzug, war zum 5. Geburtstag unserer Tochter ihre beste Freundin da. Ein ganzes Wochenende lang und das war für die Mädels toll. Fast wie früher, als sie oft gegenseitig übernachtet haben.

Am Wochendne drauf sind wir dann gleich zum Geburtstag der Freundin nach Hamburg gefahren. Am Freitag wurde sogar der alte Kindergarten besucht und gleich für ein paar Stunden dageblieben. Am Sonntag, nach dem ganzen Trubel, ging es dann zurück: zum neuen Zuhause. Was dann am Montag passiert ist, hätte ich vielleicht ahnen können, aber hinterher ist man wohl klüger. Denn die kleinen Borken des Umzugs in die neue Stadt waren dick wieder ausgerissen. War es vor dem Umzug noch etwas, was man sich nicht so richtig vorstellen konnte, konnten die Mädels diesmal sogar drüber sprechen. Und klar, es kam auch das Thema auf, warum Lütti denn überhaupt umgezogen wäre und “ihre Freundin im Stich gelassen hat.”

Ja warum denn überhaupt? Diese Frage hat meine Tochter dann natürlich auch mir gestellt. Wir hatten das ja schließlich entschieden, nicht sie. Völlig legitim, denn sie hatte sich ja schließlich nicht für den Umzug entschieden, sondern wir als Eltern haben für sie entschieden. Das kann manchmal kacke sein und ja, es braucht Zeit, bis Wunden geheilt sind. Ich würde also in den ersten Wochen und Monaten bewusst dem neuen Leben den Raum geben und nicht immer wieder an das alte erinnern. Ich habe an mir selbst gemerkt, dass es nicht umbedingt richtig ist, einer sowieso schon Heimweh geplagten Seele immer wieder ihren Stoff zu geben – nämlich die alte Heimat.

Wenn das neue Zuhause wirklich das Zuhause geworden ist, dann ist auch wieder Platz. Platz für die besten Freunde, die nun in einer anderen Stadt wohne. Die wichtig sind. Jetzt sind die Wege weiter, der Alltag nicht mehr gemeinsam. Dafür schafft es auch Platz Zeit bewusster mit einander zu verbringen.

Und wie lange dauert es bis Kinder sich eingewöhnen?

Tja, ich glaube, das ist völlig individuell. Was man wohl sagen, dass es kleinen Kindern leichter fällt. Das liegt in der Natur der Sache, beschränkt sich ihr für sie wichtiges soziales Umfeld meist auf die Familienmitglieder. Unser Sohn mit seinen gerade zwei Jahren kam in die neue Kita eingeritten als wäre er hier schon ewig am Start und im Haus war er sofort mit “meins, meins, meins.” unterwegs. Unsere Tochter hat mit ihren vier/fünf Jahren da schon länger gebraucht. Insgesamt kann man sagen, dass wir als Familie hier nach neun Monaten gut angekommen sind. Die Kinder finden ihr neues Zuhause, dass sie jetzt auch beide als solches benennen “viel besser als das alte”. Wollen hier nicht mehr weg und sind immer mehr hier angekommen. Ja, dazu gehört auch, dass der Abstand zur alten Heimat größer wird. Aber ehrlich: Wir wollen ja auch, dass unsere Kinder im Hier und Jetzt leben. Und hier und jetzt zu leben, diesen Umzug zu wagen, das war auf jeden Fall das Richtige. Für uns alle, die ganze Familie.

Bücher und Hörspiele zum Thema Umziehen mit Kindern

Unser Hörspielfavorit wie oben abgebildet und ja schon älter und einfach auf dem Flohmarkt gekauft, gibt es aber auch im Netz: Conni zieht um. Einfach eine super Folge (obgleich ich eigentlich bekennender Nicht-Conni Fan bin). Sowas ähnliches gibt es auch von Leo Lausemaus.

Um so einem Umzug mit allem drum und dran zu verstehen, eignet sich am besten ein Sachbuch für ganz Kleine: Wir ziehen um. Für Kleine ab 2 bestimmt auch toll: Luis Lümmelhase zieht um. Unserer Tochter haben wir Luna und der Katzenbär geschenkt. Ein Buch, bei dem ähnlich wie die Umzugswichtel, schon jemand im neuen Haus wohnt: der Katzenbär. Also ich mag es sehr. Schön sind bestimmt auch Butz und Rosi ziehen um, Tim und Pico ziehen um oder Wir ziehen um.

Was ich euch noch sagen wollte

Liebe Eltern, ein Umzug erfordert immer Mut. Es fällt schwer, einen vertrauten Ort zu verlassen. So ein Umzug bringt, viele Veränderungen mit sich. Natürlich müssen auch die Kinder damit erst einmal zurecht kommen. Genaus wie ihr. Die meisten Eltern wollen ja umbedingt raus aus der Stadt, ein Haus mit Garten haben. Und was ist wenn man es dann hat? Gebt euch Zeit, lasst auch Rückschritte zu. So ein neues Zuhause muss erst einmal erobert werden. Wir fühlen uns jetzt sehr wohl und es war es allemal wert.

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Unser großer Traum: Ein Haus für die Familie. Und was ist, wenn man es dann hat? https://sarahplusdrei.de/unser-grosser-traum-ein-haus-fuer-die-familie-und-was-ist-wenn-man-es-dann-hat/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=unser-grosser-traum-ein-haus-fuer-die-familie-und-was-ist-wenn-man-es-dann-hat Fri, 30 Mar 2018 18:30:05 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=6635 Dieses Bild ist vor ungefähr 10 Monaten entstanden. An einem wunderschönes Wochenende im Mai, das wir mit Freunden und Familie in unserer alten Heimat verbracht haben. Wir wünschten uns nichts mehr als einfach dort bleiben ...

WeiterlesenUnser großer Traum: Ein Haus für die Familie. Und was ist, wenn man es dann hat?

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Dieses Bild ist vor ungefähr 10 Monaten entstanden. An einem wunderschönes Wochenende im Mai, das wir mit Freunden und Familie in unserer alten Heimat verbracht haben. Wir wünschten uns nichts mehr als einfach dort bleiben zu können. In einem Häuschen im Grünen und nicht zurück fahren zu müssen nach Hamburg. Mitten in den Großstadtdschungel.

Stadt oder Land?

Überhaupt: Nach einem Haus mit Garten haben wir sehr lange gesucht. Immer wieder hat uns das Thema beschäftigt, wie wir als Familie eigentlich wohnen wollen:

  • Wo wollen wir wohnen?
  • Wie wollen wir wohnen?
  • Wollen wir etwas mieten?
  • Oder können wir etwas kaufen?
  • Was bauen?
  • Oder sanieren?
  • Stadtnah oder außerhalb?

Heimat oder Wahlheimat?

Und dabei kamen wir immer wieder auf die ganz große Frage: Heimat oder Wahlheimat? Mein Artikel Wird ein Zuhause mit Kindern Heimat? Die Suche nach einem Familienheim ist vor 1,5 Jahren entstanden und beschreibt, glaube ich, ganz gut, das Gedankenkarussel von jungen Familien.

Ein Jahr später sind wir dann umgezogen. In ein Haus, in die alte Heimat. Wir haben es gemietet. Nach 12 Jahren Hamburg konnten wir uns auch erst einmal nichts anderes vorstellen. Hier haben wir alles auf eine Karte gesetzt: Jobs gekündigt, gute Freunde verlassen, eine Wohnung, die längst Zuhause war und einen Hafen, der der unsere schien. Eine Stadt, in der wir geheiratet haben, in der unsere Kinder zur Welt gekommen sind. Ja, dieser Schritt ist uns gar nicht leicht gefallen und ich glaube, wir haben ihn unter anderem gewagt, weil wir uns das Hintertürchen offen gelassen haben. Wir haben uns gesagt, es sind noch zwei Jahre bis zur Einschulung unseres ersten Kindes und das ist die Zeit, die wir uns geben, ob die alte Heimat auch eine Heimat für uns als Familie wird.

In meinem Beitrag Tschüss City, hallo Häuschen – ein neues Zuhause für die Familie könnt ihr genauer lesen, warum wir uns für den Umzug weg aus der Großstadt hin in die alte Heimat entschieden haben. Und ja, ich möchte ganz ehrlich sein: Das ankommen ist mir scheißen-schwer gefallen. Ich habe Hamburg ganz schlimm vermisst und ich vermisse es auch immer noch. Weil mir machmal so ein Kloß im Hals sitzt, den man Vermissen nennt. Ich habe einfach unheimlich viel zurückgelassen und das weiß ich auch. Am allerschlimmsten ist es für mich, wenn ich in Hamburg bin. Es ist noch gar nicht lange her, da saß ich tränenüberströmt im Zug. Weg aus Hamburg, aus der Stadt, in der ich mich am meisten zuhause fühle.

Und wie ist es nun, das Leben im Haus?

Nun wohnen wir seit einem guten halben Jahr in unserem Häuschen im Grünen und weil ich es ein Einfaches finde, ein Haus mit Garten im Sommer zu mögen, wollte ich jetzt noch ein paar Zeilen dazu schreiben. Wie es sich so anfühlt, in so einem Haus.

Ein Haus steht zumeist nicht mitten in der Stadt. Da ist halt zu wenig Platz und dieser Platz geht für hohe Häuser drauf. Wir wohnen also stadtnah und trotzdem in einem klassischen Wohnviertel und ich finde, das ist schon der allergrößte Unterschied: Ich glaube, auf kaum ein Wohnviertel treffen Worte wie pulsierend oder hip zu. Zumindest wenn man von denen mit Einfamilienhäusern spricht.

Hier geht es eher spießig bis gutbürgerlich zu. Einmal in der Woche kommt hier sogar ein Marktauto, oder wie auch immer ich das nennen soll, angefahren. Dann klingelt es und Ommi kommt mit dem Jute zum Wagen gestiefelt. Überhaupt: Man kennt sich. Jeder grüßt einen oder auch mal so gesagt: Fast jeder quatscht einen an. Ich fand das teilweise fast übergriffig. “Ihr seid also die Familie aus Hamburg” haben wir hier nicht nur einmal gehört und schwups – kam man vom Zaun nicht mehr weg.

Was noch neu ist: Die Entfernungen. Kindergarten und Einkaufsmöglichkeiten steuere ich mit dem Wagen an. Dafür, dass ich in Hamburg fast nie mit dem Auto gefahren bin, komme ich mir hier teilweise vor wie ein Fernfahrer.

Ja, nach wie vor fällt es mir nicht leicht hier zu wohnen. Aber in den letzten Wochen und Monaten kommen immer wieder zu Glücksmomente in mir hoch, die es mir wirklich ganz warm ums Herz machen. In denen ich so richtig glücklich bin. Das fühlt sich gut an. Und da ich wie gesagt denke, dass ein Haus mit Garten im Sommer leicht zu lieben ist, möchte ich diese Momente mit euch teilen.

Den Garten haben wir noch nicht sooo viel genutzt. Dafür spielen unsere Kinder einfach auf der Strasse oder am Feld. Sie fahren Roller, malen mit Straßenkreide, spielen mit den Nachbarskindern am Bach. Selbst den Zweijährigen lassen wir draußen sein Ding machen. Eins der älteren Kinder aus der Nachbarschaft hat ohnehin immer ein Auge mit drauf, die Schwester sowieso und passieren kann hier nicht viel. Das fühlt sich sooo gut und so richtig an. Denn das war doch der größte Grund, der uns zu einem Haus bewegt hat: Dass die Kinder frei herumlaufen können und einfach spielen, spielen, spielen.

Hier haben wir Abende mit Freunden. Einfach so. Unter der Woche, am Wochenende. Ausgehend oder zuhause. In Hamburg waren das wirklich absolute Ausnahmen. Warum? Weil wir hier Familie haben, die sehr gerne auch mal unsere Kinder nehmen und noch besser: Wo die Kinder auch sehr gerne hingehen. Die Kinder mit ihren Großeltern, Onkeln, Tanten, Cousinen und Cousins zu sehen, ist einfach toll. Oft haben ich in den letzten Monaten bei Treffen mit Freunden oder Zeit mit meiner Familie gedacht: WIE SCHÖN ist das eigentlich. Der Grund, warum wir in die alte Heimat gegangen sind, waren Freunde und Familie, und das war definitiv der richtige Grund.

Und Zuhause? Kann es das für uns werden? Die ersten Monate in diesem Haus habe ich mich sehr fremd gefühlt. Es ist viel schief gegangen und der lange Winter mit vielen Krankheiten hat es mir nicht leicht gemacht mich hier wohlzufühlen. Eher im Gegenteil: Ich finde, er hat es uns ziemlich schwer gemacht. Oft hatte ich den Eindruck, dass das Leben in Hamburg einfacher war. Kürzere Wege, weniger zu tun (so ein Haus ist wirklich ein Haufen Arbeit).

Aber es fühlt sich langsam ein bisschen wie nach Hause kommen an. Ich mag es morgens in der Küche zu frühstücken und die Nachbarn zu grüßen, die am Flüsschen vorbei mit ihrem Hund die erste Runde gehen. Mag es, dass wir hier so laut singen, tanzen und streiten können wie wir wollen, ohne Angst zu haben, dass wieder ein Nachbar auf der Matte steht. Mag den Platz, die verschiedenen Etagen.

Ja, ich glaube es wird. Und nach dem Urlaub kommt ja ohnehin erst einmal der Sommer :-)

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Weil mir manchmal so ein Kloß im Hals sitzt, den man Vermissen nennt https://sarahplusdrei.de/weil-mir-manchmal-so-ein-kloss-im-hals-sitzt-den-man-vermissen-nennt/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=weil-mir-manchmal-so-ein-kloss-im-hals-sitzt-den-man-vermissen-nennt Tue, 26 Sep 2017 05:30:17 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=5471 “Ich liebe die Schiffe, das Meer und den Hafen” (Fettes Brot, Nordish by Nature) Ja, ich vermisse “mein Hamburg”, “meinen Elbstrand”, “meine Hood” – einfach die Stadt, in der ich mich bisher immer Zuhause gefühlt ...

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“Ich liebe die Schiffe, das Meer und den Hafen” (Fettes Brot, Nordish by Nature)

Ja, ich vermisse “mein Hamburg”, “meinen Elbstrand”, “meine Hood” – einfach die Stadt, in der ich mich bisher immer Zuhause gefühlt habe.

Unser “Zuhause” ist jetzt woanders. Es ist schön, aber es ist eben noch nicht “Zuhause”. Das kann es ja auch noch gar nicht sein. Das braucht Zeit und davon wohl gar nicht so wenig. Denn zu diesem “Zuhause”-Gefühl gehört für mich einfach eine ganze Menge.

Ich kenn mich nicht aus hier

Ja, ich habe schon hier gelebt. Aber das ist nun ehrlich gesagt auch 12 Jahre her. Aus der Schülerin und dann der Studentin ist in der Zwischenzeit eine Frau und Mama von zwei Kindern geworden. Ich interessiere mich für Social Media, Mode und Interior. Treffe mich gerne mit Freundinnen auf ein Glas Wein und zum Essen. Ich bummele gerne durch die kleinen Shops und entdecke schöne Dinge. Ich gehe gerne mal einen Kaffee trinken.
Wo ich das hier alles mache? Ich habe keine Ahnung.

Nachmittags bin ich mit den Kindern immer gerne raus gefahren. In den Wald oder an den Strand. Wo hier Ecken sind, die ich gut mit den Kindern erkunden kann? Ich habe keine Ahnung. Als ich hier weg gezogen bin, hatte ich noch keine Kinder. War noch keine Mama. Hatte ganz andere Interessen.

Ich habe mich verändert, genau wie andere auch

Dort weitermachen, wo man aufgehört hat? Geht glaube ich nicht. Die letzten zwölf Jahre in der Großstadt haben mich geprägt. In meinem Bild zu sozialen Werten, in meiner Selbstwahrnehmung, in dem, was ich wertschätze und in dem, was ich sein möchte – oder eben nicht. Das heißt vielleicht auch sich hier neu zu erfinden. Neue Freundschaften zu beginnen und alte auf den Prüfstand zu stellen. Das ist nicht so einfach und erfordert Mut und Offenheit.

Ich habe viel zurückgelassen

In den Tagen und Wochen vor dem Umzug war eigentlich kaum mal Zeit dazu wirklich darüber nachzudenken, was ich so zurückgelassen habe in Hamburg. Jetzt habe ich Zeit mir das bewusst zu machen. Ich habe wahre Freunde zurückgelassen. Meine Freundinnen fehlen mir. Die Gespräche, die wir hatten. Der Alltag, den wir geteilt haben. Dieses “Wir”-Gefühl. Diese Verbundenheit. Verbundenheit durch viele gemeinsame Erlebnisse. Wichtige Lebensabschnitte, wie die Geburten und ersten Jahre mit meinen beiden kleinen Kindern. Das fehlt mir. Es fehlt mir, dass sie nicht einfach in der Woche auf einen Kaffee hier vorbeikommen können. Hier wie sonst selbstverständlich sitzen.

Jetzt heißt es mutig sein

Der erste große Schritt war bestimmt der Umzug. Aber was jetzt kommt, sind viele kleine Schritte. Viele die Mut und Offenheit bedürfen. Diese Schritte sich das neue Umfeld vertraut zu machen. So vertraut, dass es zu einem Zuhause wird. Vor zwölf Jahren habe ich diesen großen Schritt schon einmal gewagt und habe mir mit vielen kleinen Schritten eine Stadt zu meinem Zuhause gemacht. Ich glaube, das kann ich wieder schaffen. Und im Rücken habe ich das gute Gefühl, dass Hamburg ja nicht ganz weg ist. Hamburg und meine Zeit dort haben das aus mir gemacht, was ich heute bin. Die Menschen dort haben mich verändert. Mich selbstbewusster werden lassen. Und dieses Selbstbewusstsein, das kann ich hier jetzt gut gebrauchen. Für all die neuen Schritte.

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Tschüss City, hallo Häuschen – ein neues Zuhause für die Familie  https://sarahplusdrei.de/tschuess-city-hallo-haeuschen-ein-neues-zuhause-fuer-die-familie/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=tschuess-city-hallo-haeuschen-ein-neues-zuhause-fuer-die-familie Mon, 11 Sep 2017 17:57:50 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=5448 Wir haben es getan! Nach drei Jahren Für und Wider, Gefühls-Auf und -Abs, großen Motivationsschüben und noch größeren Rückschlägen. Nach viel Was-wäre-wenn-Freude und dicken Tränen, weil es doch mal wieder nicht geklappt hat: Jetzt ist ...

WeiterlesenTschüss City, hallo Häuschen – ein neues Zuhause für die Familie 

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Wir haben es getan! Nach drei Jahren Für und Wider, Gefühls-Auf und -Abs, großen Motivationsschüben und noch größeren Rückschlägen. Nach viel Was-wäre-wenn-Freude und dicken Tränen, weil es doch mal wieder nicht geklappt hat:
Jetzt ist es soweit, wir wohnen in einem Haus mit Garten und wenige Meter weiter beginnt das Feld. Trotzdem kann ich mit dem Rad in die Stadt fahren. Ja, ist das noch Hamburg? Nein, das ist es nicht. 

Als unsere Tochter so ungefähr ein Jahr alt war (also vor gut 3,5 Jahren), hat es angefangen: Die Sehnsucht nach mehr Grün. Zu diesem Zeitpunkt erst einmal gar nicht die Sehnsucht nach einer eigenen Haustür, sondern “nur” nach einem Garten. Gerne weiterhin direkt in der Stadt. Denn direkt in der Stadt, da habe ich jetzt die letzten 12 Jahre gewohnt. Mitten in der Großstadt. In den sogenannten In-Vierteln. Erst direkt in der Schanze, dann schnell in Altona. Von hier aus habe ich ordentlich den Kiez unsicher gemacht und mein Leben zwischen cooler Agentur, Party und Cafés extrem genossen. Auch als wir irgendwann nach Eimsbüttel gezogen sind, wohnten wir noch fußläufig zur Schanze. Um genauer zu sein glaube ich ca. 600 Meter zu Fuß zum Schulterblatt. Das fand ich sogar mit dem ersten Kind noch ziemlich hip. Mit Kinderwagen durch die coolsten Läden, nett Kaffee trinken und wenn, ja wenn dann der Babysitter mal da war, saßen wir quasi 5 Minuten nach Ankunft direkt in einem netten Restaurant. Eben alles um die Ecke.

Als Kind Nummer eins dann anfing zu laufen, fand ich das Ganze nicht mehr so cool. Stets überfüllte Bürgersteige, Wohnungslose, Hipster (oder anders beschrieben: Leute, die wohl zu cool sind auf Kinder Rücksicht zu nehmen) und extremer Verkehr. Also dann lieber direkt auf einen der vielen umliegenden Spielplätze? Ich war von Anfang an nicht die Spielplatz-Mama und werde das auch nicht werden. Ich mag Spielplätze nicht sonderlich. Die Hamburger Spielplätze mit ihrem staubigen Kies schon gar nicht. Also bin ich so oft es ging mit den Kids rausgefahren.

Ja, das geht in Hamburg ganz gut. Es gibt den Zoo – Hagenbeck’s, für den wir immer eine Dauerkarte hatten. Den Altonaer Volkspark, das Niendorfer Gehege, die Elbe mit ihrem tollen Strand und auch den Staatsforst Klövensteen. Was man sich aber erst vorstellen kann, wenn man es denn dann macht: Solche Ausflüge heißen immer Tasche packen und dann lange im Auto sitzen. Auch wenn die Entfernungen grundsätzlich nicht sooo weit sind, sind die Straßen immer voll. Mein Gott, was hat mich das oft genervt.

Wir haben also gesucht. Anfangs nach einem Haus zum Kaufen, dann auch nach einem Haus zur Miete. Erst nur in Hamburg und als sich dort nicht wirklich was ergab, auch in unserer Heimat. In den letzten 3,5 Jahren hätten wir beinahe ein Haus in einem Hamburger Stadtteil gekauft, beinahe eins gemietet. Ich war bei beiden SEHR enttäuscht. Einfach weil wir bei beiden Immobilien soooo nah dran waren. Bei dem Haus zum Kaufen ging es sogar schon um einen Notartermin. Ja, ich war sehr traurig. Aber irgendwann war ich auch froh. Froh, weil wir beide als Paar festgestellt haben, dass wir nicht die Richtigen sind für einen Vorort in einer Stadt in der wir nicht groß geworden sind. In einem Vorort, zu dem keine sozialen Bindungen bestehen, die sich dann wohl rein über die Kinder entwickeln würden und wo die Stadt, so wie wir sie kennen und lieben, für uns einfach zu weit weg ist.

Letztlich haben unsere sozialen Beziehungen, nämlich die zu langjährigen Freunden und Familie und die Lebensqualität für uns als Familie dazu geführt, dass wir uns für einen anderen Wohnort entschieden haben. Weit weg von unserer Herz-Heimat Hamburg, aber nah an unseren Wurzeln. Die Suche nach Job, Kinderbetreuung und Wohnung oder Haus war unheimlich anstrengend und wir haben nicht nur einmal fast wieder aufgegeben, weil die Kräfte nicht mehr reichten. In den letzten Wochen sind wir über uns hinausgewachsen. Haben es mit sehr viel Unterstützung von unseren Freunden geschafft, dass wir unser Ziel erreichen: Ein Aufwachsen unserer Kinder im Grünen.

Wir haben für beide Plätze in einem kleinen, ganz tollen Kindergarten bekommen und eine Woche vor dem Umzug durften wir unserem Umzugsunternehmen sogar eine neue Adresse mitteilen: Von der angedachten Wohnung doch in ein Haus mit Garten am Feldrand.

Nun sind wir da. Zuhause. Wir sind alle sehr gespannt, was die nächste Zeit so bringen wird. Und obwohl Hamburg wohl immer fest in unserem Herzen bleibt und wir Gott sei Dank auf Grund unserer lieben Freunde in Hamburg und auch beruflich viel in der Hansestadt sein werden, bin ich unglaublich froh und glücklich, dass unser Leben eine andere Wendung genommen hat.

Ich möchte die letzten zwölf Jahre nicht missen. Ich liebe Hamburg, seine Bewohner und das Leben in dieser schönen Stadt. Aber für uns als Familie gehört zu unserm Glück gerade etwas anderes und wir hoffen, dass wir es hier finden. Und wer weiß, vielleicht werden unsere beiden Hamburger (Geburtsort Hamburg) ja irgendwann wieder in diese Stadt ziehen.

Aber als ich das Lütti heute sagte, meinte sie, sie wisse ja, wo sie wohnen wolle: In einem Schloss – sie wolle ja schließlich, O-Ton: “Prinzesinnin” werden. Und Schlösser und Pferde – davon gibt es hier genug :-)

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Bei uns daheim – oder was ist für mich ZUHAUSE? https://sarahplusdrei.de/bei-uns-daheim-oder-was-ist-fuer-mich-zuhause/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=bei-uns-daheim-oder-was-ist-fuer-mich-zuhause Mon, 23 Jan 2017 18:34:05 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=3675 In den letzten Jahren und Monaten – kurz seitdem ich Kinder habe, haben mich ein paar Fragen immer und immer mehr beschäftigt: Wo will ich leben mit meiner Familie?  Wieder in der Heimat? Oder bin ich ...

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In den letzten Jahren und Monaten – kurz seitdem ich Kinder habe, haben mich ein paar Fragen immer und immer mehr beschäftigt:

  • Wo will ich leben mit meiner Familie? 
  • Wieder in der Heimat? Oder bin ich glückliche Zugezogene? 
  • Bin ich eher der Stadt- oder Landtyp? Oder hat sich das durch meine Familie vielleicht total geändert? 

Kurz: Es geht um die Frage, was ZUHAUSE für mich und meine Familie ausmacht. Genau das habe ich auch andere Familien gefragt und möchte euch in diesem Jahr einige davon in Gastartikeln vorstellen. Zuhause kann ja ein Ort sein, aber auch ein Gefühl, Kleinigkeiten. Man kann Landpflanze sein, nun in der Stadt glücklich. Man kann eine Ecke mit Wurzeln oder Erinnerungen haben, die für einen Zuhause sind. Man kann auch mehrere Zuhause haben. Ihr seht, das Thema ist vielfältig, genau wie die Bloggerinnen, die dabei sind.

Ich selbst möchte den Anfang machen und euch mein Gefühl von Zuhause ein bisschen vorstellen.

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Heimat oder Zugezogen?

Ich bin zugezogen, seit nun 11 Jahren in Hamburg. Aber ehrlich: es zieht mich oft in die Heimat, das Münsterland, zurück.

Stadt oder Land?

Ich dachte lange Zeit, ich selbst bin eher der Stadttyp. Allerdings zieht es mich immer wieder raus und ich bin doch sehr von der Fraktion Bodenständig. Ja, ich bin auf dem Land groß geworden, als eine von fünf Schwestern. Gegenüber von einem Bauernhof und jeden Tag am Reitstall. Heute wünsche ich mir oft, meine Kinder würden ähnlich groß werden – räumlich versteht sich (nein, wir haben nicht drei weitere Kinder geplant). Große Pferdefreunde sind sie auf jeden Fall schon mal.

Wir versuchen auch so oft wie möglich Zeit draussen zu verbringen. Schätze zu sammeln. In unserer Wohnung finden sich also eine ganze Menge Pferde und Naturmaterialien :-)

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Clean oder Kitsch?

Ich würde sagen vielleicht eher Kitsch. Wir haben unheimlich viele Familienfotos in der Wohnung. In Küche und Kinderzimmer selbstgemalte Bilder der Kinder und im Regal finden sich Reiseandenken aus der ganzen Welt wie Muscheln, Buddhas, ein Ganesh und eine ganze Menge afrikanischer Holztiere. Ich mag es, wenn man einer Wohnung Persönlichkeit ansieht.

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Unsere wichtigsten Mitbewohner sind Bücher. Das geht den Kindern Gott sei Dank genauso (meinem Mann gehören davon allerdings nur drei…). Deshalb gibt es auch zu den Bücherregalen überall noch Körbe und Kisten mit Büchern, die gerade gelesen werden. Auf den Fotos hier zum Beispiel in der Weinkiste auf dem Sofa oder in dem alten Korb bei der Kuschelecke im Kinderzimmer. Damit man eben schnell mal zugreifen kann.

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Teuer oder günstig? 

Eher günstig. Ich bin gar nicht so der Typ, der gerne viel Geld ausgibt. Ich freue mich viel mehr darüber ein Schnäppchen gemacht zu haben. Und ich mag Individualität. Ich liebe schöne Dinge vom Flohmarkt. Nichts von der Stange. Das Schränkchen oder die Puppenbetten im Kinderzimmer zum Beispiel.

Den Schrank im Wohnzimmer, unter der Bilderwand, habe ich selbst aufgearbeitet. Sowas macht mir Spaß. Teuer dürfen Sitzmöbel sein. Die sollen aber auch was aushalten und bequem sein. Ansonsten finde ich es wichtig, dass eine Wohnung oder ein Haus ein Gebrauchsgegenstand ist. Wir wohnen hier mit zwei Kindern. Das muss alles schon ein bisschen was aushalten können. Ich finde nichts schlimmer, als wenn Kinder immer vorsichtig sein müssen das bloß nichts kaputt geht.

Mein Lieblingsplatz?

Das Wohnzimmer. Auch wenn ich total gerne endlich in einem eigenen Haus wohnen möchte, so richtig mit Garten und allem drum und dran, liebe ich unsere Altbauwohnung. Den Übergang zu Esszimmer, den Stuck und die alten Dielen. Vom Sofa aus hat man den besten Blick :-)

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Was wäre für mich und unsere Familie jetzt das perfekte Zuhause? Oder wohnten wir schon darin?

Am liebsten hätte ich mehr Grün. Ein Haus – egal ob das eigene oder gemietet. Wo die Kinder so laut sein dürfen wie sie möchten, wo sie im Garten herumtollen können und wo wir auch endlich wirkliche Haustiere anschaffen können. Ich bin mit einem regelrechten Stall aufgewachsen. Hier haben wir jetzt zwei Kanarienvögel.

Mir wünsche ich ein Zuhause mit Charme, heißt, ich mag es eher mit Charakter als alles neu. Und ja, dass es nicht so weit weg ist vom Stadtleben, wäre toll. Das würde ich nämlich ehrlicherweise auch ganz schön vermissen.

Die Nächste in der Reihe ist Clara vom Blog tastesheriff. Ja, die Frau hat Geschmack! Egal ob es um sauleckere Rezepte, Styles (ich liebe ihre Schuhe und ihr rosa Schlafzimmer!) oder ums Reisen geht – Geschmackspolizei trifft’s!
Ich bin schon ganz gespannt auf ihren Gastbeitrag, denn Clara kommt dort her, wo andere Urlaub machen. Mit ihrer Familie lebt sie mitten in der Stadt. Was ist wohl für sie Zuhause?

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Wird ein Zuhause mit Kindern Heimat? Die Suche nach einem Familienheim https://sarahplusdrei.de/wird-ein-zuhause-mit-kindern-heimat-die-suche-nach-einem-familienheim/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=wird-ein-zuhause-mit-kindern-heimat-die-suche-nach-einem-familienheim Sun, 25 Sep 2016 18:20:17 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=2583 Wohnung, Haus, Garten, Balkon – das Wohnen. Ein Thema, das hier in der Stadt eigentlich alle Familien in unserem Freundes- und Bekanntenkreis umgibt. Und alle Familien stellen sich ähnliche Fragen: Wo wollen wir wohnen? Wie ...

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Wohnung, Haus, Garten, Balkon – das Wohnen. Ein Thema, das hier in der Stadt eigentlich alle Familien in unserem Freundes- und Bekanntenkreis umgibt. Und alle Familien stellen sich ähnliche Fragen:

  • Wo wollen wir wohnen?
  • Wie wollen wir wohnen?
  • Wollen wir etwas mieten?
  • Oder können wir etwas kaufen?
  • Was bauen?
  • Oder sanieren?
  • Stadtnah oder außerhalb?

Viele unserer Freunde kommen nicht gebürtig aus der Großstadt und damit steht eine Frage vor allen anderen:

Wollen wir zurück in die Heimat?

Ja, aber was ist Heimat eigentlich? frage ich mich gerade. Nicht mehr sooo lange und dann habe ich die Hälfte meines Lebens in meiner Wahlheimat verbracht: in Hamburg. Schon während des Studiums’ in der meinem Elternhaus nächstgelegenen Stadt, in der ich auch schon jahrelang zur Schule gegangen bin, wollte ich weg. Aus den alten Zäunen ausbrechen, was Neues sehen. Ich bin nach Südafrika und Australien gegangen – das war weit weg. Ein Jahr später, mit dem Studienabschluss in der Tasche, war eines klar: ich will woanders arbeiten. In einer wirklichen Großstadt. Ganz oben auf der Wunschliste stand Berlin, dann kamen Hamburg und Frankfurt. Es ist Hamburg geworden. Hamburg war hip, Hamburg war cool. Ich war hip, ich war cool. Habe für wenig Geld in Agenturen gearbeitet. Gefeiert und mein Leben in der Großstadt genossen.

Familie verändert so viel

In Hamburg haben wir auch geheiratet. Ich weiß noch wie die Standesbeamtin davon sprach, dass wir hier in Hamburg nach vielen gemeinsamen Reisen um die Welt, unseren Heimathafen gefunden haben. Jaaaa, das dachte ich!

Dann kamen die Kinder und in jedem ersten Jahr mit Baby habe ich gedacht: Möchte ich nicht doch in MEINE Heimat? Nah ran an meine Eltern, meine Freunde? Meine Kinder in der Nähe meiner Eltern wissen, ihrer Großeltern? Auch zwei meiner Schwestern wohnen noch dort. Wie schön wäre es doch, wenn die Kinder dort mal spontan übernachten könnten. Ich mit meinen Schwestern mal abends losziehen. Ach ja, schön wäre das doch.

Aber jedesmal, wenn ich in meiner alten Heimat bin, merke ich auch, wie sehr ich mich verändert habe. Wenn ich vor Ort bin, fühle ich mich irgendwie nicht soooo wohl. Irgendwie, als wäre die Stadt nicht mit mir gewachsen. In Hamburg ist das anders. Hamburg ist so meins.

Was heißt eigentlich Wahlheimat?

Ja, die alte Heimat hat Vor- und sie hat Nachteile. Für uns sind beruflich letztere gerade die entscheidenden. Wir suchen nach einem neuen Heim. Einem Zuhause für unsere Kinder. Unsere Tochter wird bald 4 Jahre alt und zum ersten Mal im Leben suchen wir ein richtiges Zuhause – irgendwie. Für lange; in meiner Generation wirklich lange. Wir schauen, ob Schulen in der Nähe stimmen, ob wir uns vorstellen können dort mindestens 15 Jahre zu leben. Klar, es kann alles noch anders kommen. Aber Kinder, die verpflanzt man nicht so leicht, die verpflanzt man nicht häufig. Die brauchen ein Zuhause.

Unsere beiden Kinder sind in Hamburg geboren. Vielleicht wird auch das Zuhause, an welches sie sich irgendwann so richtig erinnern werden hier in Hamburg sein. Ist dann die Wahlheimat Heimat? Für unsere Kinder wohl schon. Und für uns?

Was denkt ihr zu diesem Thema? Seid ihr zurückgezogen? Habt ihr woanders ein Zuhause und/oder neue Heimat gefunden?

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