rabenmutter Archive - SarahPlusDrei https://sarahplusdrei.de/tag/rabenmutter/ Blog über Familie, Reisen, Wohnen, Style, Interior Sat, 12 Jan 2019 12:46:11 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.1 https://sarahplusdrei.de/wp-content/uploads/2017/07/apple-icon-152x152-45x45.png rabenmutter Archive - SarahPlusDrei https://sarahplusdrei.de/tag/rabenmutter/ 32 32 89524047 Selbstzweifel – wer die nicht hat, hebt mal eben die Hand https://sarahplusdrei.de/selbstzweifel-wer-die-nicht-hat-hebt-mal-eben-die-hand/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=selbstzweifel-wer-die-nicht-hat-hebt-mal-eben-die-hand Thu, 17 Mar 2016 18:39:29 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=1449 Eigentlich dachte ich ja, ich wäre darüber hinweg: das Thema mit den Selbstzweifeln… Aber doch, ich erwische mich immer wieder dabei, dass sie noch da sind. Nur eben anders. Ich glaube, es fängt meist damit an, ...

WeiterlesenSelbstzweifel – wer die nicht hat, hebt mal eben die Hand

More reads on SarahPlusDrei!

]]>
Eigentlich dachte ich ja, ich wäre darüber hinweg: das Thema mit den Selbstzweifeln…
Aber doch, ich erwische mich immer wieder dabei, dass sie noch da sind. Nur eben anders. Ich glaube, es fängt meist damit an, wenn du selber lernen musst zu schwimmen. Weg von der Gruppe, als Individuum. Bei mir im Studium, als ich für einige Monate nach Südafrika und Australien gegangen bin. Hört sich traumhaft an? Ja, war es in vielen Teilen bestimmt auch. Aber da gab es auch ganz, ganz viele Tränen. Weg von der Gruppe der Studienmädels, auf einmal auf sich allein gestellt, ist aus der coolen Sarah in Südafrika jemand geworden, der schlimmes Heimweh hatte. Sich nicht so ganz wohl gefühlt hat, weil ich immer dachte, mein Englisch wäre viel zu schlecht. Der Selbstzweifel hatte, dass ich keinen richtigen Beitrag leisten konnte. Nach Südafrika bin ich direkt nach Australien geflogen und ich sage euch eins: am letzten Abend in Südafrika habe ich gedacht Scheiße, was machst du hier eigentlich? Warum geht dein Flieger morgen nach Sydney und nicht nach Hause? Übrigens haben sich diese Zweifel in Australien nicht so einfach in Luft aufgelöst. Ich dachte in meinem Volontariat wäre ich die letzte Nulpe, meine WG war auf deutsch gesagt beschissen und besonders habe ich den Zeitunterschied verflucht, weil der Freund, heute übrigens mein Mann, oft nicht erreichbar war, damit ich mal eben den Frust ablassen konnte. Im Nachhinein betrachtet waren diese Monate im Ausland toll. Haben mich bestärkt und haben mich mit viel breiterer Brust ins Berufsleben starten lassen. Schließlich hatte ich was vorzuweisen: einige Monate im Ausland.

On the job kam dann die nächste große Station in Sachen – ich bin einfach nicht so doll. Marketing, mein Metier, hat ja sehr viel mit präsentieren zu tun – und wer schon mal einer Gruppe männlicher Vertriebsmitarbeiter mittleren Alters zum Frass vorgeworfen wurde, der weiß, was ich meine. Nach einem Auftritt auf der Vertriebstagung gehst du da als Jungspund, weiblich, mit blonden Haaren, nicht unbedingt raus und klopfst dir auf die Schulter. Nö, da biste froh, wenn du erhobenen Hauptes den Kampfplatz verlässt. Dann machst du das ein paar Jahre und nimmst auch das ein oder andere Training mit und kannst dich dann hinstellen mit dem Gefühl: Ich hab was vorzuweisen. Ich habe einige Jahre Berufserfahrung, bin mittlerweile um die 30, verheiratet, ein Kind. Ist ja was!

Ja, by the way bin ich ja auch noch Mama. Nun trage ich seit gut drei Jahren diesen Titel und der lässt dich die Zweifel nicht mehr am Feierabend abgeben. Mama biste nämlich 24/7 und andere Mütter sind die härtesten Kritiker, die ich je kennengelernt habe. Und von denen darfst du dir so einiges anhören. Am allerschlimmsten sind die sich selbst bezeichneten erfahrenen Mütter. Die dir frei nach dem Motto bei mir war das so, bei meinem ersten Kind, jetzt, wo du selber Mutter bist, bla, bla, bla immer wieder versuchen einen Floh ins Ohr zu setzen. Dir die Mütter-Bibel hoch und runter beten und du dich danach wirklich selbst fragst: Mach ich das richtig? Mache ich alles falsch? Verwöhne ich mein Kind, wenn ich es trage? Schläft es nur nicht, weil ich ihm ja auch immer die Brust gebe? Warum fange ich sooo früh mit Beikost an? Verwehre ich ihm etwas, wenn ich es nicht immer sofort auf den Arm nehme? Sollte es viel länger im Elternschlafzimmer schlafen oder viel kürzer?

Aber auch darüber kommst du hinweg. Ich spätestens bei Kind Nr. 2. Ich weiß, dass ich öffentliche Ansammlungen mit einem Potpourri von Müttermeinungen gern meide um mein Kind zu GENIESSEN. Das gelingt mir sehr gut. Ja, es gibt sie immer noch, die Mamas, die mir ihre Meinung ausdrücken wollen. Aber ich lasse sie reden. Versuche ein Mhmmm als Antwort zu geben. Um mich nicht auf kraftraubende, ins Nichts führende Diskussionen einzulassen. Ich habe da was vorzuweisen. Habe zwei Bomben-Kinder und für die bin ich eh die beste Mama, die sie sich vorstellen können.

Also alles gut? Erste Zweifel des Erwachsenwerdens überstanden? Berufliche Zweifel weggesteckt und auch als Mama mit sich im Reinen? Ist sie nun da, die coole Sarah? Über alle Zweifel erhaben? Nö, ist sie nicht. Gerade kürzlich gab es wieder so einen Tag. Umgeben von tollen Mamas, die beruflich weit erfolgreicher sind als ich. Ein Tag, an dem auch ich abends auf dem Sofa sitze und sage: Scheiße. Ich fühle mich unwohl in meiner Haut, denke an all das, was ich nicht gemacht habe, nicht gesagt habe. Denke über vertane Chancen nach und bin unglücklich. Stelle mich in Zweifel. In solchen Situationen fällt es mir sehr schwer, den Blickwinkel zu ändern. Die Dinge von einer andern Seite zu betrachten. Und gerade das ist die große Scheiße.
Die größten Kritiker, die wir haben, sind doch wir selbst. Wir geben uns kein konstruktives Feedback, sondern erliegen in Totschlagargumenten. Wir motivieren uns nicht selbst, sondern geben uns lieber noch ‘ne Schippe. Wir sehen nicht das Erreichte, sondern das noch nicht Erreichte oder schlimmer noch: reden uns ein, was wir nie erreichen werden. Wir sind uns selbst so harte Kritiker, dass wir uns selbst ausbremsen ohne es zu merken.

Mitarbeiter motiviert man ja durch Lob für die eigene Arbeit. Für die erbrachten Leistungen. Stellt die positiven Dinge voran. Mein Unternehmen hier, ich und meine Familie, funktioniert nur, wenn ich motiviert bin hier einen guten Job zu machen.
Also, ich glaube, wir sollten mal bei uns selbst anfangen. Was war heute eigentlich gut? Was habe ich für Leistungen erbracht? Und wenn ich mich das so frage, kann ich sagen: eine ganze Menge!

More reads on SarahPlusDrei!

]]>
1449
Mein Baby gehört zu mir, aber nicht 24/7 https://sarahplusdrei.de/mein-baby-gehoert-zu-mir-aber-nicht-247/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=mein-baby-gehoert-zu-mir-aber-nicht-247 Thu, 17 Sep 2015 16:48:49 +0000 https://sarahplusdrei.de/?p=812 Während ich diese Zeilen schreibe, ist mein Baby fort. Aus der Wohnung. Weg. Diesmal nicht mit Papa, das hatten wir schon öfter. Nein, mit der Babysitterin. Nennt man das heute eigentlich noch so? Nanny finde ...

WeiterlesenMein Baby gehört zu mir, aber nicht 24/7

More reads on SarahPlusDrei!

]]>
Während ich diese Zeilen schreibe, ist mein Baby fort. Aus der Wohnung. Weg. Diesmal nicht mit Papa, das hatten wir schon öfter. Nein, mit der Babysitterin. Nennt man das heute eigentlich noch so? Nanny finde ich ja einen ekelhaften Begriff. Babysitter passt aber bei uns aber irgendwie auch nicht. Wer mich von Insta kennt: es ist Lüttis ehemalige Erzieherin. Also eine echte Vertrauensperson. Das heißt an dieser Stelle: die Person ist volljährig, hat einen riesen Erfahrung mit Kindern (auch mit ganz Kleinen), weiß was zu tun ist, wenn der Kleine mal weint. Nebenbei war sie auch mal als Kinderkrankenschwester tätig. Also KANN eigentlich gar nichts passieren. Ja, KANN. Was Muddi als erstes gemacht hat, als die beiden das Haus verlassen haben: Handy checken. Ist der Ton auch an? Liegt es neben mir? Ja tut es. Ich bin trotzdem nervös. Das war ich schon vorher. Allein bevor ich das Date ausmachte, habe ich immer wieder hin und her überlegt, ob ich das wirklich machen soll, den Kleinen abzugeben. Frei nach dem Motto, er ist doch noch VIEL zu klein (3 Monate). Und als mir heute Morgen klar wurde, dass dies der Tag ist, wo mein kleines Baby das erste Mal das Haus ohne einen seiner Eltern verlässt, schossen die Tränen in die Augen (diese extremen Gefühlsausbrüche schiebe ich übrigens auf Hormone, Stillen UND Schlafentzug).

Es mag jetzt ja Eltern geben, die dies gerade lesen und denken: Wie kann sie nur???? Er ist doch noch VIEL zu klein! Rabenmutter!!! Ich bin mir relativ sicher, dass viele dieser – zumeist sind es ja Damen, Väter erlebe ich bei vielen Themen viel entspannter – Leute ihr Kind dann doch schon mal für 1, 2 Stunden abgegeben haben. An Familienangehörige oder Freunde. Einfach um zu schlafen, in Ruhe was zu essen, die Bude aufzuräumen und so weiter und so fort. Dieses zählt aber meist nicht unter “abgeben”. Das finde ich komisch. Worin liegt der Unterschied? Dass ich dafür bezahle? An der Betreuung kann es ja nun eigentlich wirklich nicht liegen, denn da habe ich für meinen Sohn wohl definitiv eine gute Wahl getroffen. Ich für meinen Teil bin sehr froh, dass wir in einer Stadt, in der wir keine Verwandtschaft haben und Freunde (leider) auch schon eigene Kinder am Start haben, jemanden gefunden haben, dem wir unser Wertvollstes anvertrauen.

Ich kann jedem, der es irgendwie schafft sich kleine Inseln zu schaffen, nur gratulieren. Dabei ist es ganz egal wie. Der Job als Eltern ist glaube ich der tollste, aber auch der anstrengendste, den es gibt. Es ist eine Bereicherung, wenn wir Menschen finden, die uns dabei helfen uns dabei nicht zu vergessen. Was denke ich am wichtigsten ist: wir dürfen uns selbst nicht verurteilen. Angefangen bei der eigenen Person. Es ist kein Scheitern, wenn man die Verantwortung auch mal einen kleinen Moment abgibt. Es heißt nicht, dass man sein Kind weniger liebt, dass man die Sache nicht gut macht. Aber auch über die eigene Person hinaus. Eine Rabenmutter oder Rabenvater ist nämlich keiner – für das eigene Kind ohnehin nicht.

Und was mache ich in der Zeit, wenn mein Baby um die Häuser zieht? Bloggen mit Kaffee!!! und Schlafen UND mich nach meinem Baby sehnen. Moment, ich guck mal kurz auf die Uhr: in 1:10 Std. ist er spätestens wieder da.

More reads on SarahPlusDrei!

]]>
812